Praxis

Annette Sprung 2008, aktualisiert 2013

Bildungs- und Beratungsangebote rund um Mehrsprachigkeit, Migration und Interkulturalität haben im vergangenen Jahrzehnt eine starke Expansion erfahren. Sie sprechen unterschiedliche AdressatInnen an und verfolgen mit vielfältigen Konzepten und theoretischen Ansätzen ihre jeweiligen Zielsetzungen. Es lassen sich im Groben vier Bereiche unterscheiden, die allerdings viele Schnittflächen aufweisen:


Es sind dies erstens Bildungsangebote, die im Speziellen AdressatInnen mit Migrationsgeschichte ansprechen. Sie sind häufig mit dem Schlagwort "Integration" (oder "Partizipation") gelabelt. Der Großteil der Programme ist rund um Sprache und Basisbildung angesiedelt. Zweitens hat sich eine Reihe an Weiterbildungsmöglichkeiten zum Erwerb so genannter "interkultureller Kompetenzen" etabliert. Angebote der politischen Bildung (Stichwort Rassismuskritik) haben drittens Bewusstseinsbildung zu migrationsgesellschaftlichen Themen, den Abbau von Ausgrenzung, Empowermentprozesse etc. zum Ziel. Schließlich lässt sich noch ein Segment identifizieren, das Begegnungs- und Austauschformate im Sinne einer besseren Verständigung (z.B. zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen) befördern soll. Trainings zur interkulturellen Kommunikation in Wirtschaftskooperationen o.ä. bilden ein weiteres Marktsegment, werden hier jedoch nicht berücksichtigt, da ihr Schwerpunkt nicht auf migrationsgesellschaftlichen Fragestellungen liegt.


Im Folgenden werden exemplarisch einige Bildungsangebote und -träger in Österreich vorgestellt, ohne den Anspruch zu verfolgen, die reale Vielfalt der existierenden Praxis umfassend abzubilden. Die Auswahl wurde nach den genannten Arbeitsfeldern strukturiert.

 

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