Aufgaben von Lehrenden und TrainerInnen

CC BY Lucia Paar und Wilfried Frei (geb. Hackl) - Redaktion/CONEDU, 2019/2020

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CC BY 4.0 CONEDU 2019, auf erwachsenenbildung.at

TrainerIn, KursleiterIn oder einfach Lehrende/r?

Für ErwachsenenbildnerInnen, die eine lehrende Funktion ausüben, sind zahlreiche verschiedene Begriffe gebräuchlich, denen viel gemeinsam ist. Zwischen den Begriffen TrainerIn, KursleiterIn und DozentIn, zwischen ReferentIn, Vortragende/r, Lernbegleiter/in oder einfach Lehrende/r besteht nicht immer eine klare Definitionsgrenze. Ihnen allen gemein ist, dass sie einen organisierten und von pädagogischen Grundsätzen geleiteten Bildungsprozess unterstützen.

Tendenziell können die verschiedenen Bezeichnungen nach methodisch-didaktischen Schwerpunkten unterschieden werden. TrainerInnen sind in erster Linie Personen, die Lernprozesse ermöglichen oder moderieren, insbesondere auf der Verhaltensebene (zum Beispiel Kommunikationstraining). Sie spannen Lernräume auf, in denen sie lernbereite und -interessierte Personen anleiten, begleiten, beraten und ihnen helfen, ihre eigenen Lernerfahrungen zu machen. Bei einem Training ist der Fokus der Lernbegleitung stärker als jener der Wissensvermittlung. Die Wissensvermittlung, meist in Form von Vorträgen und anderen für den Wissenserwerb geeigneten Settings, wird mehr mit den Begriffen ReferentIn, KursleiterIn oder auch DozentIn (zum Beispiel für einen Sprachkurs) in Verbindung gebracht.

In der Praxis lässt sich allerdings beobachten, dass verschiedene Bildungsanbieter sich für Bezeichnungen entscheiden, die nur bedingt mit der Didaktik oder dem angebotenen Bildungsformat zu tun haben. Im Vordergrund stehen hingegen oft Überlegungen aus dem Bildungsmarketing, wie die Erschaffung oder Pflege des eigenen Images.

Lehrende bilden zahlenmäßig die mit Abstand größte Gruppe im MitarbeiterInnenstab von Bildungseinrichtungen. Sie arbeiten überwiegend frei- bzw. nebenberuflich.

Von Vortragenden zu Lernbegleitenden

Fachwissen alleine – und dies hat mittlerweile für sämtliche "lehrenden" Tätigkeiten in der Erwachsenen- und Weiterbildung Gültigkeit – ist als Qualifikation nicht mehr ausreichend. Im Rahmen der Qualitätsbemühungen der Erwachsenenbildung v.a. im neuen Jahrtausend wurden die Anforderungen auch formell angehoben und breit anerkannte Abschlüsse etabliert, wie etwa jene der wba Weiterbildungsakademie Österreich. Viele Bildungsträger bemühen sich jedoch um Durchlässigkeit und erlauben beispielsweise die Aufnahme einer Lehrtätigkeit bei gleichzeitiger pädagogischer und didaktischer Weiterbildung.

Abgesehen von methodisch-didaktischen Kompetenzen sind zunehmend auch soziale Kompetenzen, sowie Beratungs- und Managementkompetenzen erforderlich geworden. Angesichts der Möglichkeiten, sich Wissen einfach selbst über Internetrecherche zu holen oder Online-Kurse zu besuchen, wird der klassische Vortrag als Lehrmethode teils abgelöst, teils auch didaktisch und technologisch angereichert. Lernbegleitung, Moderation und Strukturieren von Lern- und Interaktionsprozessen werden immer wichtiger.

Lehrende und TrainerInnen sind oft selbstständig tätig

Lehrende üben ihre Arbeit oft selbstständig und auf Honorarbasis oder im Rahmen freier Dienstverträge aus. Ansprüche wie die Möglichkeit zum Krankenstand, Arbeitslosenversicherung, Urlaubsanspruch etc. sind dabei anders geregelt als bei ArbeitnehmerInnen. Fragen zu Versicherungsleistungen und steuerrechtliche Fragen müssen daher unbedingt geklärt werden und sind aus Erfahrung nicht immer einheitlich zu beantworten.

Quellen und weitere Informationen