Statistische Daten zu Teilnahme und Abstinenz
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Dieses Thema wird redaktionell nicht mehr bearbeitet. Stand der Informationen: 2012.
Statistik Austria erhebt jährlich den von der EU festgelegten Strukturindikator "Lebenslanges Lernen" und weitere Daten zur Bildungsbeteiligung. Die Erhebungen unterscheiden sich in ihren Messdesigns und liefern daher nicht die gleichen Ergebnisse. Die Zahlen müssen daher vor dem Hintergrund der Methode gelesen werden. Sie geben aber Auskunft über Tendenzen, Entwicklungen und Teilaspekte.
Strukturindikator "Lebenslanges Lernen"
Die Ergebnisse sind aufgrund des Erhebungsdesigns nicht als tatsächliche Teilnahmen zu lesen, sondern geben lediglich Auskunft über Veränderungen über die Jahre und ermöglichen einen Vergleich innerhalb der EU.
2010 ergab der Strukturindikator einen Wert von 13,7%. Damit liegt Österreich - bereits seit 2005 - über dem von der EU bis 2010 angestrebten Ziel von 12,5%. Im Jahr 2020 soll eine Quote von 20% erreicht werden.
Adult Education Survey (AES) 2016/2017
Der AES wurde Oktober 2016 bis März 2017 in fast allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Erhoben wurden die Lernaktivitäten der Bevölkerung im Haupterwerbsalter von 25 bis 64 Jahren in den letzten 12 Monaten vor der Erhebung.
- 6,2% der Befragten nahmen an formaler Bildung teil (reguläres Schul- und Hochschulsystem).
- 58,4% der Befragten nahmen an nicht-formaler Bildung, z.B. an Kursen, Vorträgen oer Schulungen teil.
- 37,5% der Befragten suchten nach Informationen über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
- 29,7% zeigten keine formale oder non-formale Bildungsaktivität und hatten auch nicht die Absicht dazu.
Da sich der AES auf die Bevölkerung im Haupterwerbsalter, der Mikrozensus aber auf die Bevölkerung nach der Schulpflicht bezieht, ist ein direkter Vergleich der Ergebnisse nicht möglich.
Lebenslanges Lernen - Mikrozensus 2003
- 10% der Befragten nahmen an formaler Bildung teil (reguläres Schul- und Hochschulsystem).
- 59% lernten informell (Selbststudium, Vorträge etc.).
- Obwohl 39% Weiterbildungsinteresse bekundeten, nahmen "nur" 22% an organisierter Weiterbildung (non-formale Bildung) teil.
Weitere empirische Daten zur individuellen Weiterbildungsteilnahme finden sich in verschiedensten Forschungsberichten. Dabei ist zu beachten, dass quantitative Erhebungen immer stark von den Fragestellungen, von den gewählten Begriffen und deren Definitionen geprägt sind. Dementsprechend differenziert und kritisch sind diese Daten zu betrachten.
Arbeitskräfteerhebung
Im Zuge der jährlichen Arbeitskräfteerhebung wird von der Statistik Austria bei der Bevölkerung ab 15 Jahren nach der Teilnahme an Kursen und Schulungen in den letzten vier Wochen gefragt. Für 2011 ergab sich hierbei ein Wert von 14,1% - eine Steigerung zu 2011, wo es 11,1% waren.
Wichtige Einflussfaktoren
- Frauen und Männer bildeten sich in ähnlichem Umfang weiter, allerdings zeigen sich für Frauen Benachteiligungen in der beruflichen Weiterbildung.
- Je höher das schulische Ausbildungsniveau, desto höher die Weiterbildungsbeteiligung.
- Mit steigendem Alter sinkt die Bildungsbeteiligung.
- Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft beteiligen sich häufiger als solche ohne österreichische Staatsbürgerschaft.
- In Gegenden mit höherer Bevölkerungsdichte liegt eine höhere Teilnahmequote vor als in Gegenden mit mittlerer und niedriger Bevölkerungsdichte.
Weitere Informationen
- Adult Aducation Survey (AES) 2016/2017
- Statistik Austria: Weiterbildungsaktivitäten der Bevölkerung
- Eurostat (2009): Significant country differences in adult learning
- LLL:2020 - Österreichische Strategie
- Daten und Fakten zur Erwachsenenbildung in Österreich