Memorandum über Lebenslanges Lernen

Mit Beiträgen von Birgit Aschemann, Rainer Schabereiter und Sylvia Amann. Redaktion: CONEDU | CC BY 4.0 Aschemann 2016/2018, Schabereiter 2022

Mit dem Memorandum für Lebenslanges Lernen setzte die Europäische Kommission einen Grundstein für eine globale Strategie im Bereich Erwachsenenbildung. Es beschreibt zwei Ziele des Lebenslangen Lernens: Die Förderung des aktiven Bürgersinns und die Förderung beruflicher Qualifikationen.

Ziele und Entwicklung

Für den Hochschulbereich gab es mit dem Bologna-Prozess bereits seit 1999 eine Strategie zur Vereinheitlichung des Europäischen Hochschulraumes bis 2010. Den Auftakt im Bereich der Erwachsenenbildung bildete das "Memorandum über Lebenslanges Lernen" der Europäische Kommission im Jahr 2000. Das Memorandum wurde in einer europaweiten Konsultation kooperativ erarbeitet und richtet sich an alle AkteurInnen im Bereich des lebenslangen Lernens - angefangen bei den Staaten bis hin zu den Lernenden selbst. Das Memorandum gibt zwei gleichrangige Ziele vor:

  • die Förderung des aktiven Bürgersinns und
  • die Förderung beruflicher Qualifikationen.

 

Darin wird betont, dass der erfolgreiche Übergang zu einer wissensbasierten Wirtschaft nur über das lebenslange Lernen erreicht werden könne. Die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit in Europa sei ein wesentliches Ziel des lebenslangen Lernens, das den Überbau für alle Formen des Lehrens und Lernens bilde. Das Memorandum unterscheidet also nicht zwischen beruflicher und allgemeiner Bildung und zielt auf alle Bereiche des formalen, non-formalen und informellen Lernens ab.

 

Im November 2001 hat die Kommission diesen Ansatz in der Mitteilung "Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen" konkretisiert und Maßnahmen zur Verwirklichung des lebenslangen Lernens formuliert. Den letzten Schritt in dieser Entwicklung bildete das Definieren von Schlüsselkompetenzen im Jahr 2005. Diese sind u.a.

  • Mutter- und Fremdsprachen,
  • Kompetenzen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT)
  • Lernkompetenz und
  • unternehmerische Kompetenz.

 

Letztendlich hat das Europäische Parlament und der Rat das erste integrierte Aktionsprogramm für alle Bildungssektoren als "Programm für lebenslanges Lernen" (2007-2013) bezeichnet.

Dossier: Lebenslanges Lernen

Seit den 1990er Jahren prägt lebenslanges oder lebensbegleitendes Lernen als Konzept die Bildungspolitiken in der Europäischen Union und den Mitgliedsstaaten. Das Dossier "Lebenlanges, lebensbegleitendes Lernen" auf erwachsenenbildung.at gibt Einblick in Entwicklungen und Strategien in der Erwachsenenbildung.

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