Preisträgerinnen und Preisträger des Österreichischen Staatspreises für Erwachsenenbildung 2024
Am 8. April hat Bildungsminister Martin Polaschek den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 2024 in drei Kategorien verliehen, darunter ein Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher. 60 geladene Gäste nahmen an der festlichen Verleihung in Wien teil und würdigten die Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Vielfalt und Innovationskraft der österreichischen Erwachsenenbildung.
Matthias Fenkart für das Projekt „DLL – Digitales Lehren und Lernen“ in der Kategorie Erwachsenenbildnerin bzw. Erwachsenenbildner 2024: Digitalisierung in der Erwachsenenbildung
Matthias Fenkart ist EDV-Trainer für gehörlose Teilnehmende Prokurist und IT-Administrator bei equalizent, einer Bildungs- und Beratungseinrichtung für Gehörlose in Wien. 2018 initiierte er das bis heute andauernde Projekt „DLL – Digitales Lehren und Lernen“ mit dem Ziel, die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) in digitale Lerntools einzubinden und barrierefreie Lernangebote für Gehörlose zu schaffen. Zielgruppe sind gehörlose Lernende zwischen 15 und 60 Jahren sowie gehörlose und hörende Trainerinnen und Trainer. Ergebnis ist eine Video-Datenbank mit derzeit rund 3000 ÖGS-Videos, darunter Vokabel-Videos, Erklärvideos, Berufsportraits und Bewerbungsinformationen. Darüber hinaus entstanden im Projekt ein internes Austausch- und Lernforum sowie Weiterbildungen für Trainerinnen und Trainer sowie für Mitarbeitende von equalizent. Mit der Online-Training-Software i-spring wurden im Rahmen des Projekts E-learning-Einheiten erstellt, die ÖGS beinhalten. Damit können bereits vorhandene Lernmaterialien in E-Learning-Einheiten umgestellt werden. Des Weiteren kommen VR-Brillen zum Einsatz, um insbesondere geflüchteten Gehörlosen eine virtuelle Erkundung von Österreich zu ermöglichen.
Projekt „Und mittendrin, die Wissenschaft“ in der Kategorie Themenschwerpunkt 2024: Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie
Das Projekt „Und mittendrin, die Wissenschaft“ des Vereins ScienceCenter-Netzwerk im Jahr 2023 hatte zum Ziel, die Distanz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufzubrechen. Es brachte Bürgerinnen und Bürger an vertrauten Orten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Dabei entstanden Leitfragen, die in einem Co-Creation-Prozess für eine öffentliche Bildungsaktion aufbereitet wurden, z.B.: Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Oder woran denken wir bei „Wissenschaft“? Ergebnisse waren Workshops, ein Training in Wissenschaftskommunikation für Forschende, ein Open Space und ein öffentlich zugänglicher Mini-Wissensraum, der zum Mitmachen und Diskutieren über Wissenschaft einlud. Das Projekt richtete sich an Bewohnerinnen und Bewohnern aus zwei Wiener Bezirken, in denen es kaum Angebote der Wissenschaftskommunikation gibt. Das Angebot war insbesondere an Personen mit geringem „science capital“ ausgerichtet, d.h. mit geringen wissenschaftsbezogenen Kenntnissen, Einstellungen oder Erfahrungen. Insgesamt nahmen rund 100 Personen an den Workshops, Trainings und am Open Space teil und es fanden über 250 Gespräche mit Besucherinnen und Besucher des Mini-Wissensraums statt.
Projekt „ÖKO-Booster“: Preisträger in der Kategorie Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen
Das Projekt „ÖKO-Booster“ ermöglicht arbeitssuchenden Personen eine Facharbeitsausbildung mit Lehrabschluss im Rahmen der Strategie „Raus aus Gas – Wiener Wärme und Kälte 2040“ der Stadt Wien. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren, die beim AMS vorgemerkt sind, insbesondere an Asylberechtige und subsidiär Schutzberechtigte, die über keinen formalen Bildungsabschluss in Österreich verfügen. Für diese Zielgruppen bietet das Projekt Ausbildungen in Elektrotechnik und in Installations- und Gebäudetechnik. Besonderes Augenmerk des Bildungsangebots liegt auf Green Skills, konkret auf dem Austausch von Gasheizungen und der Installation erneuerbarer Energiesysteme wie Solarthermieanlagen und Elektrospeichern. Zwischen Juni 2023 bis Ende 2027 sollen insgesamt 12 Kurseinstiege mit 180 Ausbildungsplätzen angeboten werden.
Weitere Informationen:
Beiträge zu den Preisträgerinnen und Preisträgern
Wissenschaft im Dialog mit dem Alltag
Das Projekt „Und mittendrin die Wissenschaft“ bringt Wissenschaft in die Nachbarschaft, ins Pensionist*innenheim und ins Einkaufszentrum. Das ScienceCenter-Netzwerk erhielt dafür den Staatspreis für Erwachsenenbildung.Matthias Fenkart ist Erwachsenenbildner 2024!
Mit einer Lehr- und Lernplattform für Gebärdensprache hat Matthias Fenkart den Staatspreis gewonnen. Im Gespräch erzählt er über digitale Chancen und Hürden für gehörlose Menschen.Staatspreis für Erwachsenenbildung: Das sind die ausgezeichneten Projekte
Ein digitales Weiterbildungsprogramm für Gehörlose, Wissenschaftsvermittlung im öffentlichen Raum und eine Fachkräfteausbildung mit dem Fokus auf Green Skills: Initiativen mit diesen Schwerpunkten haben die Jury überzeugt.Staatspreis für Erwachsenenbildung: Einreichfrist endet bald!
Nur noch bis 4. März ist es möglich, für den Staatspreis einzureichen.Staatspreis für Erwachsenenbildung: Noch bis 4. März online einreichen!
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergibt den Staatspreis in drei Kategorien. Personen und Institutionen sind aufgerufen, sich zu bewerben.Staatspreis für Erwachsenenbildung 2024: Jetzt einreichen!
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergibt heuer den Staatspreis. Bewerbungen sind bis 4. März möglich.