So gelingt das Lernen im Alltag

Laptop auf Küchenkasten, Frau bedient den Laptop, daneben Glas MilchFoto: Unsplash Lizenz, LinkedIn Sales Solutions, auf erwachsenenbildung.at

Haben Sie sich für eine Weiterbildung entschieden, dann stellt sich schnell die Frage: Wie und wo bringe ich das Lernen zwischen Beruf, Familie, Freunden und Freizeit noch unter? Bevor Sie mit dem Lernen beginnen, ist es wichtig, dass Sie sich gute Rahmenbedingungen dafür schaffen.

Tipps um dem Lernen und Ihrem Lernziel einen Platz in Ihrem Leben zu geben

 

Familie, Freund*innen und Arbeitgeber*in können beim Lernen unterstützen

Wenn Sie sich für eine Weiterbildung entschieden haben, wird das Lernen Zeit in Anspruch nehmen. Für Ihr persönliches Umfeld heißt das, dass Sie in nächster Zeit weniger verfügbar sind. Für die Weiterbildung haben Sie sich selbst entschieden. Neben Ihrer persönlichen Motivation ist aber der Rückhalt von Familie und Freund*innen für Ihr Lernvorhaben wichtig.

 

Besprechen Sie Ihre Entscheidung für eine Aus- und Weiterbildung vorab im privaten Umfeld. So gelingt es besser, sich darauf einzustellen und die gemeinsame Zeit gut zu planen.

Lese-Tipp: Im Bildungsbuch erzählt eine junge Mutter über Herausforderungen Berufsausbildung und Familie zu vereinbaren.

Im beruflichen Kontext ist eine Abstimmung mit dem*der Arbeitgeber*in ebenfalls hilfreich. Besprechen Sie Ihre Pläne zur Weiterbildung vorab. Überlegen Sie gemeinsam, welche Chancen und Möglichkeiten sich daraus ergeben. Klären Sie, welche Möglichkeiten der Unterstützung es von Seiten Ihrer Arbeitsstelle für Ihre Weiterbildung gibt.

 

Bei Bedarf können Sie flexiblere Arbeitszeiten vereinbaren oder geförderte Möglichkeiten der Finanzierung durch Bildungskarenz oder Bildungs-Teilzeit besprechen. Unternehmen stellen auch Tage für die Weiterbildung zur Verfügung. So können Sie einen Teil Ihrer Weiterbildung und Lernzeit in Ihren beruflichen Alltag integrieren. Damit bleibt Ihnen neben dem Lernen mehr Zeit für die notwendige Erholung und Freizeit.

Tipps & Beratung für die Finanzierung Ihrer Weiterbildung:

Gestalten Sie Ihre Lernumgebung

Die Lernumgebung spielt eine wichtige Rolle für Ihren Lernerfolg. Finden Sie den passenden Lernort für sich, an dem Sie sich wohl fühlen.

 

Ist der Lernplatz zuhause, dann soll er möglichst abgegrenzt sein vom Erholungsbereich. Der Platz sollte hell, bequem ausgestattet und ordentlich sein.

 

Am besten ist am Lernplatz nur das zu finden, was Sie gerade zum Lernen brauchen. Hilfsmittel wie z.B. Stifte, Block oder Laptop sollen gut erreichbar sein. Eine ruhige und störungsfreie Lernatmosphäre unterstützt Sie beim Lernen. Gibt es zuhause Ablenkungen, lohnt es sich, eine Bibliothek, eine Parkbank oder für manche Lerneinheiten ein Café auszuprobieren.

Lern-Tipp: Damit Sie sich an Ihrem Lernplatz gut konzentrieren können, gilt folgendes: Vor Beginn Ihrer Lernphase schalten Sie alle Ihre Kommunikations-Medien auf Pause, von Telefon bis Social Media.

Vier Wanduhren mit unterschiedlicher Zeitangabe, darunter jeweils ein Schild: Beruf, Lernen, ..., FreizeitMontage: Pixabay Lizenz, Michal Jarmoluk, bearbeitet CONEDU, auf erwachsenenbildung.at

Zeit fürs Lernen finden

Der Terminkalender ist voll: Job, Sport, Kinderbetreuung, Spieleabend, Austausch mit Freund*innen, Besuch bei der Familie, Theater oder Freiwilligenarbeit. Alles braucht seine Zeit. Die Wochen- und Tagesstruktur ist bei Vielen bereits dicht geplant. Auch das bewusste Lernen braucht einen eigenen Platz in Ihrem Terminkalender.

 

Um herauszufinden, wann Sie Lernphasen einplanen können, nehmen Sie eine gewöhnliche Woche her. Wieviel Zeit ist bereits verplant? Unterteilen wir das einmal nach einem verbreiteten Schema:

  • Wie viele Stunden sind Sie mit den Aufgaben in ihrem Alltag beschäftigt? Dazu zählen alle Ihre täglichen Pflichten, wie zum Beispiel Beruf, Betreuung oder Hausarbeit.
  • Wie viele Stunden stehen Ihnen für Ihre Freizeit zur Verfügung? Denken Sie neben sportlichen Aktivitäten und den Treffen mit Freund*innen auch an die notwendige Auszeit auf der Couch.
  • Für das körperliche und geistige Wohlbefinden sind auch Selbstfürsorge und die Schlafzeit noch wichtig. Gerade, wenn Sie durch eine Weiterbildung zusätzlichen Stress empfinden.

 

Für die Lernphasen bleibt also jene Zeit, die neben Alltag, Freizeit und Schlaf übrig bleibt. Diese Lernzeit bekommt einen fixen Platz in Ihrem Terminkalender.

 

Wollen Sie beim Lernen besonders wach und konzentriert sein, dann ist es gut, die innere Uhr zu kennen. Nehmen Sie also auf Ihren sogenannten Biorhythmus mit den täglichen Hoch- und Tiefphasen Rücksicht. Damit gelingt es, noch leichter zu lernen.

 

Viele Menschen haben zwei Hochphasen am Tag. Während dieser Phasen ist die Konzentration hoch und das Lernen ist effektiver. Die erste Hochphase ist meist am Vormittag zwischen 10-12 Uhr, die zweite Phase am späten Nachmittag zwischen 16-18 Uhr.

 

Aber jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Biorhythmus, mit täglichen Hoch- und Tiefphasen. Beobachten Sie Ihren Tagesverlauf und finden Sie heraus:

  • Wann ist es für Sie leicht, schwierige Aufgaben zu lösen?
  • Können Sie sich gleich nach dem Frühstück gut konzentrieren und loslernen?
  • Wann geht nichts mehr, wann brauchen Sie Ruhe?

 

Finden Sie Ihre besten Lernzeiten heraus und stimmen Sie Ihren Lernplan gut darauf ab. Das Lernen geht so leichter und ist effizienter.