Was ist KI-Kompetenz? Ein Vorschlag für die Erwachsenenbildung

12.04.2023, Text: Redaktion/CONEDU
Die niederschwellige Verfügbarkeit von KI-Anwendungen verlangt neue Fertigkeiten und ein neues Verantwortungsbewusstsein. Was genau macht eine solche „KI-Kompetenz“ aus? Birgit Aschemann präsentiert dazu einen Vorschlag für Erwachsenenbildner*innen.

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Video: Was ist KI-Kompetenz? Ein Vorschlag für die Erwachsenenbildung
Video: CC BY 4.0, CONEDU, April 2023
Seit wenigen Monaten sind neue KI-Anwendungen wie ChatGPT breit zugänglich und haben zunächst für Aufregung, dann für Erfahrungslernen gesorgt: Neue Arbeitsroutinen unter Einbeziehung von KI-Tools haben sich etabliert. Im März 2023 verbreitet sich auch das Bewusstsein darüber, wie leicht Falschinformationen in Umlauf geraten und mit fotorealistischen Darstellungen von Dall-E oder Midjourney illustriert werden können.

Microsoft hat Bing und Copilot und Google hat Bard am Start. Bei weitem sind nicht alle Konsequenzen erkennbar. Klar ist lediglich, dass diese Anwendungen in einer Zeit der erhöhten wirtschaftlichen Anspannung und des Produktivitätsdrucks auf den Markt kommen, einer Zeit der "großen Gereiztheit" infolge der sozialen Medien und einer Zeit des absehbaren Arbeitskräftemangels infolge der Pensionierungswelle.

Klar ist jedenfalls: wir brauchen eine KI-kompetente Gesellschaft, in der eine breite Masse an Menschen den aktuellen Entwicklungen mit Funktionsverständnis und Anwendungskompetenz und zugleich mit Medienkompetenz und Verantwortungsbewusstsein begegnet. Der allgemeinen Erwachsenenbildung und der beruflichen Weiterbildung kommt in dieser Situation mindestens ein neues Aufgabenfeld zu.

Dafür ist es hoch an der Zeit, die Frage zu klären, was KI-Kompetenz umfassen soll - für die Gesellschaft im Allgemeinen und das Bildungspersonal im Besonderen. Birgit Aschemann macht dazu einen Vorschlag in zehn Punkten, der auf die Arbeitsrealität von Erwachsenenbildner*innen ausgerichtet ist.

Vier der ersten fünf Teilkompetenzen haben mit der Funktionsweise der jeweiligen KI-Anwendung zu tun, also (vereinfach gesagt) damit, auf welche Daten sie zugreift und was sie damit macht. Daraus ist abzuleiten, was die jeweilige KI kann, wofür sie verwendbar ist, wie ihre Ergebnisse beurteilt oder bearbeitet werden sollten und wo (in Abgrenzung zur KI) der menschliche Intellekt gefordert ist. Das Bedienungswissen (Stichwort Prompting) kommt dazu. Des Weiteren hat KI-Kompetenz juristische und ethische Aspekte (Datenschutz, Urheberrecht, Deklaration der Nutzung usw.).

Die Durchdringung der öffentlichen Kommunikation mit Produkten der künstlichen Intelligenz führt dazu, dass alle User*innen, Leser*innen oder generell Online-Rezipient*innen eine erhöhte Medienkompetenz sowie Informationskompetenz brauchen – also eine gesteigerte Aufmerksamkeit für falsche Informationen, kurz gesagt einen wachen Verstand. Diese erhöhte Wachsamkeit braucht es nicht nur für einzelne Informationen, sondern generell für neue Entwicklungstendenzen, denn: eine vollständige Folgenabschätzung des KI-Einsatzes kann niemand im Voraus leisten.

Für Erwachsenenbildner*innen kommen noch zwei Kompetenzblöcke dazu, die einerseits mit KI als Lerninhalt und andererseits mit KI als Lernmedium oder Lernhilfe zu tun haben.

Der Vorschlag von Birgit Aschemann stellt eine Momentaufnahme im März 2023 dar und ist als Grundlage für eine weitere Ausdifferenzierung und weiterführende Diskussionen zu verstehen. Das EBmooc-Team von CONEDU und Partnern widmet dem Thema KI außerdem eine eigene Einheit im EBmooc 2023. Zum Kurs mit Start im September können Sie sich bereits hier anmelden.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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