Medienkompetenz verbessern: Was Erwachsene dafür beim Lernen brauchen

02.03.2023, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Im "Medienkompetenz-Bericht 2022" teilen Fachleute aus dem Feld der Medienkompetenz ihre Erfahrungen und Einschätzungen.
Zwei stilisierte Personen sitzen Rücken an Rücken, darüber sind digitale Symbole zu sehen: @, eine Sprechblase, ein W-Lan-Symbol, Ein Mail-Symbol, ein Kontakt-Symbol, ein Kamera-Symbol
Wie kann man Lehren und Lernen im Bereich Medienkompetenz gestalten? Der Medienkompetenzbericht gibt Antworten.
Grafik: CC0 Public Domain, mohamed mahmoud hassan, bearb. durch CONEDU, https://www.publicdomainpictures.net/
Der Medienkompetenzbericht der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) beleuchtet Aktivitäten und Perspektiven österreichischer Medienunternehmen und Initiativen im Feld der Medienkompetenz. Darunter sind auch Interviews mit Akteur*innen, die sich dem Thema im Kontext der Erwachsenenbildung widmen und ihre Erfahrungen teilen. Ein zentrales Thema dieser Interviews ist unter anderem die Frage, wie Lehren und Lernen im Bereich Medienkompetenz gestaltet werden kann. Die Antworten im Überblick:

Kleine Portionen und aktives Gestalten

Ulrike Domany-Funtan, Generalsekretärin von fit4internet, sieht Microlearning als wichtiges Element, um in Sachen Medienkompetenz am Ball zu bleiben: "Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), können sich heute nicht leisten, ihre Mitarbeiter*innen tagelang auf Fortbildung zu schicken. Da muss die Bildung in den Betrieb kommen", sagt sie in ihrem Interview.

 

Medienkompetenz wird auch erworben, wenn Menschen selbst Medieninhalte gestalten, so Mario Friedwagner vom Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) in einem weiteren Interview. So könne ein Gefühl dafür entstehen, dass es für die Meinungsbildung einen Unterschied macht, was in einer Erzählung betont oder ausgelassen wird.

Generationenübergreifend, regelmäßig und beim gemeinsamen Kaffee

Auch generationenübergreifendes Lernen habe sich bewährt, heißt es im Interview mit Mario Friedwagner. Denn oft seien die Jüngeren technikaffin; und die Älteren bringen das reflexive Momentum ein. Im Beitrag fallen zentrale Stichworte für den Erfolg: Niederschwelligkeit, Alltagsnähe und spielerisches Lernen.

 

Wie Aspekte von Medienkompetenz im Alter erlernt werden können, erläutert auch Edith Simöl, Leiterin des Projekts "Digitale Senior:innen" am Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation. Hierbei sei es wichtig zu verstehen, wie Lernen im Alter funktioniert: Kürzere Lerneinheiten und mehrmaliges Wiederholen seien relevant. Erfolgreich seien Angebote vor allem dann, wenn sie wohnortnah sind und gemeinsame Aktivitäten beinhalten, wie z.B. ein gemeinsames Kaffeetrinken nach dem Kurs. Wichtig seien auch Regelmäßigkeit und Kontinuität: "Menschen, die nicht im Weiterbildungs-Flow sind, brauchen immer wieder Anreize, bis sie sich entscheiden einen Kurs zu besuchen", so Simöl. Das sei eine Erfahrung aus geförderten Projekten, erzählt sie: "Da fängt es gerade an zu laufen und die Zielgruppe wäre am Sprung – nur dann ist die Projektförderung aus und die Angebote enden".

Über den Medienkompetenzbericht 2022

Der Medienkompetenz-Bericht 2022 der RTR-GmbH beleuchtet Medienkompetenz aus verschiedenen Blickwinkeln und gibt einen Überblick über Initiativen, die sich diesem Thema widmen. Der Bericht stellt u.a. die Studie "Digital Skills Austria" vor, deren zentrale Frage es war, inwieweit Österreicher*innen über digitale Fähigkeiten verfügen. Inhalt des Berichts ist auch der Medienkompetenzatlas der RTR-GmbH. Dieser stellt Initiativen zur Medienkompetenz aus Österreich vor.

 

Der Bericht gliedert sich in die Schwerpunkte "Bildung", "Generationen" und "Medien". Zu jedem dieser Schwerpunkte gibt es Interviews mit verschiedenen Akteur*innen aus dem Bereich der Medienkompetenz.

Weitere Informationen:
Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Verwandte Artikel