3 ½ Tipps für das Texten für Online-Lernumgebungen

Texter*innen müssen ständig Aufmerksamkeit und Zeit investieren, um bei den Entwicklungen zur Textoptimierung am Laufenden zu bleiben. Storytelling zielt zum Beispiel darauf ab, die Aufmerksamkeit von Leser*innen zu gewinnen und vor allem zu halten. Search Engine Optimization macht Inhalte im Web leichter auffindbar und kann Texter*innen immer wieder daran erinnern, Inhalte klar und prägnant zu formulieren. Doch für jede Optimierung braucht es erstmal eine solide textliche Grundlage. Darum also:
Tipp 1: Back to the basics
Die Grundlagen des Schreibens rücken beim Versuch, Inhalte für Online-Lernumgebungen zu verbessern, schnell in den Hintergrund.
„Ein zu langer Text mit Grammatikfehlern, Tippfelhern, Satzzeichenfehlern und Wortwiederholungen - der auch noch stilistisch inkonsistent ist und Leser*innen mit verschachtelten Satzteilen verwirrt, kann auch durch Storytelling oder das Einfügen von Keywords nicht gerettet werden“ – das zeigt schon dieser eine Satz. Wie viele Verbesserungsmöglichkeiten können Sie darin finden?
Schon winzige Rechtschreibfehler können Leser*innen vom Inhalt eines Textes ablenken. Und auch Kleinigkeiten, wie die Verwechselung von Gedankenstrichen und Bindestrichen, können sich auf das Lesevergnügen auswirken. Durch die automatische Überprüfung der Rechtschreibung in Textdokumenten lassen sich Fall- oder Tippfehler meist gut vermeiden. Wortwiederholungen finden Sie in Textdokumenten mit der Suchfunktion.
Tipp 2: An den Leser*innen orientieren
Oft sind Erwachsenenbildern*innen durch die eigene Praxis damit vertraut, Lernangebote zielgruppenorientiert aufzubereiten. So ist es bspw. wichtig die Bedarfe, Interessen, Bedürfnisse oder Vorerfahrungen der Lernenden mitzuberücksichtigen. Diese Haltung können sich Erwachsenenbildner*innen auch beim Texten zunutze machen und sich in die Rolle der Lesenden hineinversetzen. Texte sollten sich nach der Aufmerksamkeitsspanne von Leser*innen richten – und nicht nach der der Texter*innen.
Prägnante Sätze und gut strukturierte Absätze erleichtern das Erschließen der Inhalte. Folgende Beispiele geben einen Überblick über mögliche „Stolperfallen“ und ihre Alternativen:
- „Der Lesefluss wird von zu vielen Passivkonstruktionen erschwert“: Der aktive Satzbau erleichtert das Lesen.
- „Gleiche Sätze langweilen Leser*innen. Auch wenn sie aktiv formuliert sind. Ein Tipp dagegen ist Abwechslung.“ Verzichten Sie auf den immergleichen Satzaufbau nach dem Schema: Subjekt + Prädikat + Objekt. Dann kann auch mal ein Passivsatz verwendet werden.
- „Mehrfachinformationen und Schachtelsätze, so wie dieser, erhöhen die Komplexität eines Satzes, vor allem dann, wenn mehrere Informationen in einen Satz gezwängt werden“: Mit nur einem Nebensatz fällt es leichter, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Unterschiedliche Inhalte werden auf einzelne Sätze aufgeteilt.
Tipp 3: Unterstützung durch Online-Tools
Wer über kein Lektorat verfügt, kann folgende Online-Werkzeuge nutzen, um Texte zu verbessern:
Mit dem Lesbarkeitsindex lässt sich online überprüfen, wie komplex ein Text ist. Dieser informiert über die Anzahl der Sätze, die durchschnittliche Satzlänge und den Anteil an langen Wörtern im Text. Schon diese Informationen zeigen Verbesserungsmöglichkeiten auf, die Texter*innen individuell umsetzen können.
Wer KI-Chatbots wie ChatGPT zur Textverbesserung nutzt, findet hier Empfehlungen zum Prompting. Je konkreter die Anweisungen für die KI sind, desto besser wird auch das Ergebnis. Verwenden Sie statt einem unkonkreten Prompt wie „Korrigiere diesen Text“ also lieber aussagekräftige Prompts wie folgende:
- Korrigiere die Rechtschreibfehler im Text.
- Füge Zwischenüberschriften über jedem zweiten Absatz ein.
- Verkürze alle Sätze mit mehr als 15 Wörtern.
Die Wolf-Schneider-KI ist ein KI-Chatbot, der Texte nach den Schreibregeln des deutschen Journalisten Wolf Schneider optimiert. Das KI-Tool DeepL Write kann Texte verbessern, indem es Korrekturen vornimmt, Sätze umformuliert, Synonyme vorschlägt oder den Schreibstil anpasst.
Zur inhaltlichen Überprüfung können Texter*innen einen KI-Chatbot anweisen, den Text in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Das zeigt, ob die KI die gewünschten Schwerpunkte erkennt. Dafür sollten auch Überschrift und Einleitung diese Schwerpunkte widerspiegeln. Den Leser*innen darf nichts versprochen werden, was der Text dann nicht liefert.
Das führt uns außerdem zum letzten „halben“ Tipp: Verwenden Sie Überschriften, die die Neugier der Leser*innen wecken.

Verwandte Artikel
DISKIT: Flexible Gratis-Qualifizierung für Digitalkompetenztrainer*innen
Wer digitale Kompetenzen vermitteln will, profitiert ab 10. September von DISKIT – einem gratis Online-Lernprogramm mit sieben flexiblen, praxisnahen Modulen. In der PRO-Version sogar mit Zertifikat - jetzt kostenlos anmelden!Blitzschnell Präsentationen erstellen mit KI
Mit Gamma lassen sich in Sekundenschnelle komplette Präsentationen erstellen. Das Tool generiert auf Basis einfacher Prompts hochwertige Foliensets inklusive passender Grafiken und Bilder.D21 Digital Index: Aufholbedarf bei digitalen und KI-Kompetenzen
KI prägt zunehmend Alltag und Arbeitswelt, wird jedoch vor allem von Menschen mit hohem Bildungsgrad genutzt, so der aktuelle D21-Bericht aus Deutschland. Digitale Resilienz wird künftig noch wichtiger.Mehr Bewusstsein für Social Media – bis 19.05. bewerben!
Initiativen, die zur achtsamen Nutzung Sozialer Medien ermutigen wollen, können sich für das FABB Social Media Skills Program bewerben.Was der AI Gap für die Erwachsenenbildung bedeutet
Ungleichheiten im Zugang und der Nutzung digitaler Technologien könnten sich durch den Einsatz von KI verstärken. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, KI-Kompetenz inklusiv und gerecht zu fördern.Inklusion und Partizipation mit Virtual Reality fördern
Im Rahmen des Projekts „XR Women“ entstand ein Toolkit, der Lehrenden helfen soll, geflüchtete Frauen im Sprachunterricht mit XR-Technologien (Virtual, Augmented und Mixed Reality) zu unterstützen.