Projekt FAVILLE fördert die digitale Erwachsenenbildung

04.02.2022, Text: Beatrice Kogler, Redaktion/CONEDU
Mit dem Ziel, die Qualität von Online-Moderationen zu verbessern, entstanden im Rahmen des EU-Projekts verschiedene Ressourcen und Angebote für digitale TrainerInnen.
Logo des Projekts FAVILLE mit zwei Herren, die sich an einem Tisch sitzend unterhalten.
Sieben europäische Projektpartner arbeiteten im Zeitraum von 2019 bis 2021 an der erfolgreichen Umsetzung des Projekts.
Grafik: Alle Rechte vorbehalten, Projekt FAVILLE, auf erwachsenenbildung.at
Das Projekt FAVILLE – Facilitators of Virtual Learning – wendet sich an alle, die als Online-ModeratorInnen, E-TutorInnen bzw. virtuelle LernbegleiterInnen tätig sind. Die Kompetenzanforderungen für diese Tätigkeiten sind vielfältig und komplex, allerdings verfügen viele „Virtual Learning Facilitators" über keine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation. Das Projekt FAVILLE möchte Abhilfe schaffen und stellt dazu einen Trainingskurs, eine Methoden-App und einen Validierungsrahmen zur Anerkennung von Kompetenzen zur Verfügung.

Selbstlernkurs für den Kompetenzaufbau

Um Online-ModeratorInnen das nötige Basiswissen für ihre Tätigkeit mitzugeben, hat das Projektteam einen E-Learning-Kurs entwickelt. Er richtet sich an Personen mit keiner oder wenig Erfahrung im Online-Raum. In drei Modulen beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der Rolle eines „Virtual Learning Facilitators", lernen digitale Tools und Software für die Online-Lehre kennen und erfahren, wie Lernende im virtuellen Raum bestmöglich begleitet und unterstützt werden können. Der xMOOC steht in allen Landessprachen der Partnerinstitutionen sowie auf Englisch zur Verfügung. Nach erfolgreichem Absolvieren des Kurses, für den ein Arbeitsaufwand von etwa 18 Stunden vorgesehen ist, erhalten die Teilnehmenden das FAVILLE-Zertifikat.

Validierungsrahmen für die Kompetenzerfassung

Personen, die bereits über Erfahrungen im Bereich Online-Moderation und Online-Lehre verfügen, erhalten durch das Projekt die Möglichkeit, ihren Kompetenzstand sichtbar zu machen. Referenz dafür ist das eigens entwickelte FAVILLE-Kompetenzprofil. Zunächst können Interessierte über ein einfaches Selbsteinschätzungstool ihre Kompetenzen erfassen und eventuelle Defizite erkennen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, ein Online-Bewerbungs-Portfolio mit bereits vorhandenen Kompetenz- und Erfahrungsnachweisen einzureichen und einen Online-Kompetenztest zu absolvieren. Geschulte GutachterInnen evaluieren beides und führen ein Online-Feedbackgespräch mit den KandidatInnen. Am Ende dieses Validierungsprozesses steht die Ausstellung des FAVILLE-Zertifikats.

Methodensammlung für die Online-Lehre

Mit der FAVILLE-App stellt das Projektteam Online-ModeratorInnen einen umfangreichen Methodenkoffer in fünf Sprachen zur Verfügung. NutzerInnen können die insgesamt 60 Methoden und didaktischen Konzepte über unterschiedliche Filter sortieren und so je nach Veranstaltungsphase, Hauptzweck der Aktivität, Zeitrahmen und Gruppengröße die passende Ressource finden. Die Beschreibung der einzelnen Methoden beinhaltet einen kurzen Steckbrief, eine Auflistung der erforderlichen Hilfsmittel, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Tipps und Tricks für die Durchführung. Ergänzt wird das Angebot der FAVILLE-App durch eine Liste an nützlichen Online-Tools für die synchrone und asynchrone Online-Lehre sowie für die Erstellung von virtuellen Lernwelten.
 
Alle Ergebnisse des Projekts stehen als offene Bildungsressourcen zur Verfügung, sodass NutzerInnen sämtliche Inhalte für den Eigenbedarf verwenden und anpassen können.
Weitere Informationen:

 

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