Spielerisch Datenkompetenz fördern mit DaLi

27.02.2024, Text: Miriam Klampferer, Redaktion/CONEDU
Das europäische Projekt DaLi (Data Literacy for Citizenship) hat das Ziel, erwachsenen Lernenden spielerisch Datenkompetenz zu vermitteln. Eine eigens entwickelte pädagogische Strategie unterstützt den Praxistransfer.
Foto von Scrabble-Steinen aus Holz, die das Wort „Data“ formen.
Im Spielekatalog der DaLi-Website finden Erwachsenenbildner*innen 17 kostenlose Spiele zum Herunterladen oder Online-Spielen.
Foto: Pixabay Lizenz, Wokandapix, https://pixabay.com/

Das Sammeln von Daten im Internet ermöglicht maßgeschneiderte Nutzererfahrungen. Die oft unbemerkte Erfassung personenbezogener Daten wirft jedoch auch Bedenken bezüglich Privatsphäre und Datensicherheit auf. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, ein Bewusstsein für einen sensiblen Umgang mit Daten zu entwickeln.

Das DaLi-Projekt zielt darauf ab, Erwachsene bei der Entwicklung und Vermittlung von Datenkompetenz zu unterstützen. Interessierte finden auf der DaLi-Projektseite verschiedenste Ressourcen wie Spiele, pädagogische Strategien und ein übergeordnetes Rahmenkonzept.

Was Datenkompetenz ausmacht

Das DaLi-Rahmenkonzept beschreibt jene Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Datenkompetenz – laut den Ergebnissen einer Delphi-Studie – ausmachen.

Demnach bezieht sich Datenkompetenz auf die Fähigkeit, Daten im Alltag zu nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört ein grundlegendes Verständnis für Daten und ein Bewusstsein dafür, dass sie nicht neutral sind – Informationen also immer auch zusätzliche, indirekte Botschaften enthalten können. Außerdem bedeutet Datenkompetenz, Datenverwendung kritisch reflektieren zu können und dabei auch ethische Aspekte zu berücksichtigen.

Das Konzept gliedert sich in drei Kompetenzbereiche: Daten verstehen, datenbasiertes Handeln und datenbasiertes Engagement. Für jeden dieser Bereiche definiert das Rahmenkonzept verschiedene Expertise-Niveaus mit Indikatoren, welche Kompetenzen Lernende auf dem jeweiligen Niveau erwerben sollten. Erwachsenenbildner*innen können diese Kompetenzniveaus bei der Entwicklung von Lernangeboten und Lernmaterialien berücksichtigen. Ein vierter Bereich – Ethik und Privatsphäre – ist übergeordnet, weil er ein wichtiger Bestandteil aller anderen Bereiche ist.

Wie die Umsetzung gelingen kann

Das DaLi-Projektteam hat vor dem Hintergrund des Kompetenzrahmens eine pädagogische Strategie entwickelt. Diese Strategie soll es ermöglichen, die vorgestellten Spiele mit Erwachsenen aller Altersgruppen in die Praxis umzusetzen. Spielerisches Lernen, intrinsische Motivation und Lernendenorientierung stehen dabei im Zentrum.

Das pädagogische Design umfasst drei Schlüsselaspekte, um Lernerfahrungen zu strukturieren. Das epistemische Design konzentriert sich dabei auf Punkte wie das Ziel des Spiels, Spielregeln und Spieldauer sowie ethische Fragen. Das soziale Design umfasst Elemente wie die Spielerzahl, Rollen im Spielablauf und die Gruppenzusammensetzung. Der dritte Aspekt – das Set Design – beschreibt das Spielmaterial, das für das jeweilige Spiel nötig ist.

Spielerisch den Umgang mit Daten reflektieren

Im DaLi-Toolkit finden sich 17 verschiedene Lernspiele. Jedes Spiel ist einem der drei Bereiche des Rahmenkonzepts – Verstehen, Handeln und Engagement – zugeordnet. Erwachsenenbildner*innen können aus den unterschiedlichsten Spielen wählen. Es gibt Offline-Spiele wie Brettspiele, Kartenspiele und Escape-Spiele, aber auch Online-Spiele wie ein Glücksrad und sogar ein Virtual-Reality-Spiel. Die Spiele unterscheiden sich außerdem in der Dauer und in der Anzahl der möglichen Mitspieler*innen.

Das Toolkit beinhaltet zusätzlich einen Leitfaden für Moderator*innen. Dieser Leitfaden stellt eine Verbindung zum DaLi-Kompetenzrahmen her. Er fasst außerdem Lernziele und Inhalt der Spiele zusammen und bietet Vorschläge zur Unterstützung des Lernens vor, während und nach der Sitzung. Erwachsenenbildner*innen können Lernangebote so noch leichter didaktisch verorten.

Über DaLi

Das Projekt DaLi wird aus Mitteln der europäischen Kommission gefördert. Ein Team bestehend aus Mitgliedern verschiedener Universitäten aus Norwegen, dem Vereinigten Königreich, Spanien und Deutschland hat drei Jahre lang an den verschiedenen Ressourcen gearbeitet, die nun der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

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