Publikation beleuchtet Orchestrierung von Blended Learning

17.07.2023, Text: Karin Lamprecht (geb. Kulmer), Redaktion/CONEDU
Wie Blended Learning-Angebote für Erwachsene motivations- und lernförderlich gestaltet werden können, untersuchen Angelika Gundermann und Jan Koschorreck vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in einer aktuellen Studie.
Schreibtisch mit PC, eine Person ist am Bildschirm sichtbar, eine weitere Person schreibt in ein Notizbuch
Lernende begleiten und das Selbstlernen fördern – so können Erwachsenenbildner*innen erfolgreiche Blended Learning-Formate planen.
Foto: Pexels Lizenz, Julia M Cameron, https://pexels.com
Blended Learning ist seit Jahren eines der beliebtesten Formate in der Erwachsenenbildung, wie auch die aktuelle Trendstudie „mmb Learning Delphi“ zeigt. Auch Erwachsenenbildner*innen schätzen in ihren Weiterbildungen eine Kombination aus Präsenz- und Onlinephasen bzw. aus synchronem und asynchronem Lernen („Online-Blended-Learning“).

 

Wie sollen Blended Learning-Angebote gestaltet werden, damit Erwachsene gut lernen können? Mit dieser Frage setzten sich Jan Koschorreck und Angelika Gundermann vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in einem Critical Review auseinander und diskutieren Forschungsperspektiven.

Lernende im Lernprozess begleiten

Die Unterstützung von Lernenden – beispielsweise in Form von tutoriell begleiteten Gruppenaktivitäten oder individueller Betreuung – ist den Autor*innen zufolge eine der zentralen Aufgaben im Prozess der Orchestrierung von Blended Learning. Eine klare, direkte Kommunikation mit den Teilnehmenden kann sich positiv auf den Lernerfolg auswirken. Weiters sollte auch die Lernumgebung ansprechend und nutzer*innenfreundlich gestaltet und bei Bedarf technische Unterstützung angeboten werden. Bei praxisrelevanten Weiterbildungen kann es auch Sinn ergeben, die Teilnehmenden in den Planungs- und Gestaltungsprozess einzubinden.

Anreize für Selbstregulation schaffen

Blended Learning-Angebote, die die Selbstregulation der Teilnehmenden fördern, können zu einem besseren Lernerfolg beitragen: Wer sich selbst und sein Lernen gut organisiert, lernt motivierter und erzielt bessere Ergebnisse. Eine strikte Strukturierung des Lernangebots mit Zeitvorgaben und Tests ist dabei nicht zwangsläufig motivationshemmend, wie eine der diskutierten Studien belegt.

Zugangshürden abbauen

Zielgruppen, die bisher nicht an Online-Bildungsangeboten teilgenommen haben, bietet Blended Learning einen sanften Einstieg in die Online-Welt. Lehrende sind gefordert, diese Teilnehmenden bedarfsorientiert zu unterstützen – beispielsweise durch entsprechende technische Begleitung in den Präsenzphasen. Mobile Geräte wie das Smartphone können für Teilnehmende einen wichtigen Beitrag zum Lernerfolg in Blended Learning-Angeboten leisten.

Feedback einarbeiten

Erwachsenenbildner*innen sollen Blended Learning-Formate adaptiv gestalten und laufend unter Einarbeitung von Feedback verbessern, so die Autor*innen. Informationen über die Teilnehmenden können helfen, das Angebot an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen.

 

Koschorreck, Jan / Gundermann, Angelika (2022): Orchestrierung von Blended Learning in der Erwachsenen- und Weiterbildung: Ein Critical Review. In: Bildung im Digitalen Wandel – Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Münster/News York: Waxmann. 186 Seiten broschiert, € 27,90 (Printversion) bzw. freier Download unter CC BY 4.0 International (pdf-Version).

Weitere Informationen:
  • Die Publikation kann hier kostenlos im pdf-Format heruntergeladen werden: Download
  • Die Studie sowie die praktischen Erfahrungen wurden in einem Podcast mit Beteiligung von CONEDU diskutiert: Podcast potenziaLLL: Blended Learning
  • Inverse Blended Learning – eine spezielle Form des Blended Learning, bei dem ein asynchroner Onlinekurs durch synchrone (Präsenz- oder Online-)Begleitangebote angereichert wird – kann man demnächst wieder im EBmooc erleben: Zum EBmooc 2023
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