Adaptives Lernen und Skills für das 21. Jahrhundert

18.08.2023, Text: Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU
Die 17. Ausgabe der Trendstudie mmb Learning Delphi gibt Aufschluss über die relevantesten Lernformen im Kontext von Unternehmen: Adaptive Lernsysteme verzeichnen den größten Zugewinn und Blended Learning ist klar auf Platz eins.
Eine Person sitzt vor einem Laptop und sieht lächelnd zur Seite.
Adaptives Lernen ist derzeit beliebt. Der Hype um ChatGPT und ein erhöhtes Vertrauen in KI-basierte Lernanwendungen könnten dazu beigetragen haben.
Foto: Unsplash Lizenz, Brooke Cagle, https://unsplash.com

Individualisiertes Lernen in der Erwachsenenbildung

Adaptives Lernen verzeichnet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 21 Prozentpunkten. 83% der Befragten schreiben dieser Lernform eine zentrale Bedeutung für das betriebliche Lernen in Unternehmen mit Blick auf die nächsten drei Jahre zu.

Charakteristisch für das adaptive Lernen ist eine Lernumgebung, die auf die individuellen Bedarfe der lernenden Person optimiert ist. Auf Basis gesammelter Daten ermittelt eine KI den aktuellen Wissensstand und das Lernverhalten. Auf diese Weise lassen sich Lernprozesse individuell gestalten und an die jeweiligen Lernbedürfnisse anpassen. Den Autor*innen zufolge könnte diese Individualität auch einer der Gründe für den steilen Anstieg im Ranking gegenüber dem Vorjahr sein.

Besonders hilfreich ist das individuelle adaptive Lernen für Zielgruppen mit unterschiedlichem Lernstand oder verschiedenen Erstsprachen, so die Studie. Gerade in der Erwachsenenbildung finden sich häufig heterogene Lerngruppen.

Blended Learning und Selbstlern-Anwendungen

An der Spitze der Befragung zur Relevanz betrieblicher Lernformen steht Blended Learning mit 90%. Bereits in der 15. Ausgabe des Trendmonitors (2020/21) fand sich Blended Learning an oberster Stelle, damals sogar zu 100%. Im Vorjahr rückte Blended Learning mit 91% auf den dritten Platz, denn Micro Learning-Angebote (94%) und Erklärfilme (93%) nahmen die ersten beiden Plätze ein. In der aktuellen Studie liegen Video-Tutorials (89%) drei Prozentpunkte vor Micro Learning und somit auf dem zweiten Platz.

Lernen in der digitalen Welt

Die meisten Befragten sind sich auch einig, dass „virtuelle Lernveranstaltungen ein normaler Bestandteil des Lernalltags geworden“ sind. Digitales Lernen kann demnach getrost als „New Normal“ bezeichnet werden. Der Großteil der Befragten ist zudem der Meinung, dass die Qualität von Weiterbildungen durch reine Online-Veranstaltungen nicht abgenommen hat.

Die Trendstudie ergab: 21st Century Skills sind das wichtigste Lernthema für das digitale Lernen – mit einem relativ großen Abstand zu den übrigen Optionen, wie etwa Nachhaltigkeit, Datenschutzrichtlinien, IT-Anwendungen oder Künstliche Intelligenz. Zu den Skills für das 21. Jahrhundert zählen u. a. Fähigkeiten der Kommunikation und Kollaboration, kritisches Denken sowie Medienkompetenz.

Diese und weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten rund um die Online-Erwachsenenbildung können Interessierte ab 19. September im EBmooc 2023 stärken – kostenlos, zeit- und ortsunabhängig und im eigenen Lerntempo. Anmeldungen sind laufend möglich.

Über die Studie

Die Befragung zur Trendstudie mmb Learning Delphi 2022/2023 wurde in den Monaten Dezember 2022 und Jänner 2023 online durchgeführt. 95 Expert*innen im Bereich E-Learning nahmen an der Studie teil. Die aktuelle Ausgabe der Trendstudie enthält zusätzlich einen Exkurs zum mmb-Branchenmonitor „E-Learning-Wirtschaft“.

Weitere Informationen:
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