E-Learning in Unternehmen: Chancen und Herausforderungen

30.06.2023, Text: Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU
Zwei aktuelle Studien untersuchen, wie es um E-Learning-Angebote in Betrieben bestellt ist. Was hindert Arbeitnehmer*innen daran, Weiterbildungsangebote in Anspruch zu nehmen, und was sind förderliche Faktoren?
Eine Person sitzt auf einem Stuhl mit einem Laptop - am Boden ist eine große Uhr aufgemalt.
In fast 92% aller Betriebe kommt E-Learning in Aus- und Weiterbildungen zum Einsatz. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen finden Veranstaltungen dennoch wieder vermehrt vor Ort statt.
Foto: Unsplash Lizenz, Kevin Ku, https://unsplash.com
Auskunft über das E-Learning in Betrieben geben zwei aktuelle Studien, nämlich ein Bericht des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (öibf) und eine Benchmarking-Studie des eLearning Journal. Die öibf-Studie zeigt: Kostenübernahme, Ausstattung und Arbeitszeit sind die drei wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, E-Learning-Angebote zu nutzen.

(Keine) Zeit für Weiterbildung

Arbeitnehmer*innen fehle es sehr oft an Zeit, Lernangebote in Anspruch nehmen zu können. Das trifft auf fast 89% der Befragten zu und ist somit das häufigste Hindernis laut eLearning Journal. Eine Erklärung dafür sieht die öibf-Studie im Personalmangel.

 

Um dem entgegen zu wirken, sollten Arbeitgeber*innen Weiterbildungen einen angemessenen Stellenwert zuschreiben und so für die richtige Lernkultur sorgen. Beiden Studien zufolge kommt Teamleiter*innen dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie können Arbeitnehmer*innen motivieren, Weiterbildungen zu nutzen.

 

Daneben können auch die technische Ausstattung, die entsprechende Unterstützung und das passende Angebot die Inanspruchnahme von Weiterbildungen fördern.

Gute Rahmenbedingungen für E-Learning

Die Hälfte der Befragten bevorzugt Blended Learning-Angebote, insbesondere um sozialen Bedürfnissen nachzukommen. Laut öibf-Bericht sehen 31% der Befragten in reinen Online-Veranstaltungen das Format ihrer Wahl, während sich 19% dasselbe Weiterbildungs-Angebot im Falle einer Wiederholung in Präsenz wünschen würden.

 

Die Möglichkeit der flexiblen Gestaltung von Weiterbildungen ist den Lernenden wichtig. Laut Umfrage des eLearning Journals geben mehr als 46% der Befragten an, dass Mitarbeiter*innen Weiterbildungsangebote auch an privaten Orten in Anspruch nehmen. Dabei gilt in rund 62% der Unternehmen die Lernzeit als Arbeitszeit, und bei nahezu drei Vierteln wäre das Lernen während der Arbeitszeit selbstbestimmt möglich.  

 

Geht es vorrangig um Wissensvermittlung und stehen körperliche Fähigkeiten nicht im Vordergrund, so eignen sich E-Learning-Angebote besonders gut. Digitale Kompetenzen sind dabei förderlich.

 

In Bezug auf die Finanzierung von Weiterbildungen zeigt sich, dass die Kosten betriebsinterner Angebote meist vom Arbeitgeber übernommen werden, während extern absolvierte Weiterbildungen häufiger von den Arbeitnehmer*innen bezahlt werden. 

Über die Studien

Die jährlich erscheinende Benchmarking-Studie des eLearning Journal ermittelte die Antworten der Teilnehmenden per Online-Befragung im DACH-Raum in der Zeit von März bis Juni 2022. Die ebenfalls 2022 österreichweit durchgeführte öibf-Studie umfasste neben einer Online-Umfrage auch Feldarbeit sowie leitfadengestützte (Expert*innen-)Interviews.

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