Humorvolle Methoden in der Klimabildung: Stadt – Land – Klima

28.07.2023, Text: Marianne Dobner, Trainerin bei "Hallo Klima!" und "Future Minds", Redaktion: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Die Klima-Version von "Stadt – Land – Fluss" eignet sich zum Einstieg, zum Festigen von Gelerntem oder zur Auflockerung zwischendurch.
Dokumentenvorlage mit Tabelle für das Spiel, die Kategorien: ABC, "Klimasünde", Öko-Klischee, Fleischersatz, Klimawandelfolge, Klimaschutzmaßnahme, Punkte. Auf dem Papier liegt ein Stift und ein Pflanzenblatt.
"Stadt – Land – Klima" funktioniert wie "Stadt – Land – Fluss". Statt der bekannten Spalten, werden nur neue Kategorien gewählt.
Foto: CC BY, CONEDU/Paar; auf Basis der Vorlage von Hallo Klima!, auf erwachsenenbildung.at
Die altbekannte Methode "Stadt – Land – Fluss" wird als "Stadt – Land– Klima" neu gedacht. Stadt-Land-Klima eignet sich als Einstiegsmethode, zur Festigung von Gelerntem und zur Auflockerung zwischendurch. Humor und gemeinsames Lachen in der Gruppe kann dabei unterstützen, Offenheit für neue Informationen zu erzeugen.

Stadt-Land-Klima – wie geht’s?

"Stadt – Land – Klima" funktioniert wie "Stadt – Land – Fluss". Statt der bekannten Spalten, werden nur neue Kategorien gewählt. Je nach Zielgruppe können z.B. folgende Kategorien ausgewählt werden: "Klimasünde" (das schadet dem Klima), "Öko-Klischee" (ein Vorurteil gegenüber Klimaschützer*innen), "Fleischersatz" (alles, was uns davon abhält Fleisch zu essen), "Klimawandelfolge", "Klimaschutzmaßnahme".

 

Benötigtes Material ist nur ein Blatt Papier und ein Stift.

Spiel-Ablauf im Überblick

Der Ablauf erfolgt nach den Regeln von "Stadt – Land – Fluss":

  1. Alle Teilnehmenden bekommen ein bereits vorgedrucktes Blatt (mit den gerade beschriebenen Kategorien) oder beschreiben auf einem leeren Papier die Kategorien selbst.
  2. Ein*e Teilnehmer*in sagt A und zählt im Stillen das ABC durch. Ein*e andere*r sagt "Stopp". Der Buchstabe, bei dem im Stillen gestoppt wurde, zählt und wird ausgewählt. Los geht’s.
  3. Die Person, die zuerst Begriffe zu allen Kategorien mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben geschrieben hat, ruft "Stopp". Alle anderen legen ihre Stifte ab.
  4. Dann lesen alle Teilnehmenden ihre Begriffe vor.
  5. Es folgt die Punktevergabe und der*die Gewinner*in wird genannt.
  6. Am Ende können gemeinsam andere bzw. weitere Spielekategorien überlegt werden und das Spiel beginnt von vorn.

Informationen zur Punktevergabe

Richtige Antworten bekommen 10 Punkte, "Solala"-Antworten sind 5 Punkte wert. Die für alle lustigste Antwort der Runde bekommt 20 Extra-Punkte. Der*die Trainer*in greift Antworten auf, die uneindeutig oder falsch sind,  stellt sie richtig bzw. stellt sie zur Diskussion. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Themen, die sich aus dem Spiel ergeben haben, zu sammeln und zu einem späteren Zeitpunkt weiter zu bearbeiten.

Für Kreativität und Humor muss Platz sein

Während des Spiels ist es ratsam, dass auch witzige Antworten honoriert werden. Wenn z.B. beim Buchstaben "N" in der Kategorie "Fleischersatz" die Antwort" Nudelsuppe mit Tofu" genannt wird, könnte auch die Kreativität punkten. Hier gilt es, gemeinsam über die Punkteanzahl zu diskutieren. Falsche Antworten und Desinformation muss der*die Trainer*in aber jedenfalls aufgreifen.

Wie kann’s noch gehen?

"Stadt – Land – Klima" lässt sich sehr gut adaptieren und es ist möglich, es in kleinen und größeren Gruppen zu spielen.

 

Auch die Kategorien können verändert werden. Je nach Zielgruppe, können z.B. auch einfache, kurze Fragen statt Kategorienbezeichnungen gewählt werden, wie zum Beispiel:

  • Was kann ich für den Klimaschutz tun?
  • Was mache ich schon?
  • Welche Green Jobs gibt es?
  • Was sind Fremdworte aus der Klimawissenschaft?
  • Was sind Klimaschutz-Ausreden?

 

Über die Autorin: Marianne Dobner ist Mitgründerin, Trainerin und Multiplikatorin des Vereins "Hallo Klima!" und der Unternehmensberatung "Future Minds".

 

Serie und Dossier zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Hochwasser, Waldbrände, Hungersnot – Expert*innen der Klimaforschung warnen vor den Folgen extremer Wettereignisse durch den Klimawandel. Verschiedene politische Strategien wie etwa der UN-Aktionsplan Agenda 2030 versuchen, dieser Herausforderung zu begegnen. Dabei sehen sie auch Bildungsinstitutionen gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten, Diskurse zu ermöglichen und "grüne" Kompetenzen zu fördern. Wo setzt hier die Erwachsenenbildung an? In der Serie "Klima- und Umweltschutzbildung" versammeln wir Beiträge, die sich dieser Frage widmen und Antworten geben. 

Was können wir in der Erwachsenenbildung in unserem eigenen Wirkungsbereich noch für den Klimaschutz tun? Tipps und Hintergründe rund um Klimaschutz in der Erwachsenenbildung – unter dem Dach der Nachhaltigkeitsperspektive – finden Sie in unserem Dossier "Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Erwachsenenbildung"!

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