PROMOCITI-Projekt zu Bürger*innenbeteiligung veröffentlicht Ergebnisse

26.04.2024, Text: Hanna Plank, Laura Braun, Bianca Baumgartner, ARGE BHÖ, Redaktion: Bianca Baumgartner, ARGE Bildungshäuser Österreich
Ein Curriculum für Bildungsmanager*innen und ein Impulspapier zu Digital Active Citizenship geben Anregung, um Aktive Bürger*innenbeteiligung im eigenen Bildungshaus zu verankern.
Personen bei einem Workshop
Im Projekt PROMOCITI setzten sich Erwachsenenbildner*innen mit Fragen der Aktiven Bürger*innenbeteiligung auseinander.
Foto: Alle Rechte vorbehalten, ARGE Bildungshäuser Österreich, https://www.arge-bildungshaeuser.at/

Zwei Jahre lang beschäftigte sich das internationale Projektteam rund um PROMOCITI mit den Fragen:
Wie können Bildungshäuser und ähnliche Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Europa ihre Arbeit zu Bürger*innenbeteiligung (= Active Citizenship) ausbauen und eine Ressource für die demokratische Entwicklung sein? Wie sieht es in den europäischen Bildungseinrichtungen in Bezug auf Active Citizenship eigentlich aus? Und spielt die digitale Bürger*innenschaft eine Rolle?

Die gefundenen Antworten auf diese Fragen sind nun in zwei Ergebnispublikationen öffentlich verfügbar.

Curriculum zu Active Citizenship für Bildungsmanager*innen

Mit Ende des Projektes und im Rahmen einer Abschlusskonferenz in Berlin im März 2024 (mehr dazu auf der Webseite der ARGE BHÖ) erschien die Publikation „Promoting Active Citizenship by Adult Education – A Curriculum for Educational Managers“ (PDF). Dieses Curriculum beschreibt, wie es Bildungshäusern gelingen kann, Bürger*innenbeteiligung und Demokratie in ihren Häusern zu verankern. Es gibt Überblick über die Themen und Ziele, die die Akteur*innen im Projekt beschäftigt haben – wie z.B. was Active Citizenship genau bedeutet oder welche Zielgruppen angesprochen werden sollen. Dazu enthält es unter anderem auch Ergebnisse einer Umfrage, die das Projektteam 2023 unter Leiter*innen von Bildungshäusern und Erwachsenenbildungseinrichtungen zum Thema Active Citizenship durchgeführt hat (Ergebnisse siehe Artikel zu „Bildungshäuser und Bürger:innenbeteiligung in Europa“).

Darüber hinaus stellt das Curriculum Erfahrungen aus einem zweimoduligen internationalen Train-the-Trainer-Seminar für Mitarbeiter*innen vor. So hat es sich beispielsweise als hilfreich erwiesen, Mitarbeiter*innen mit geringen Englischkenntnissen einen Safe Space anzubieten, in dem sie sich in einem geschützten Rahmen an die Sprache gewöhnen konnten.

Das Curriculum ist kein systematischer Leitfaden. Interessierte Leser*innen können sich vielmehr jene Kapitel heraussuchen, die sie ansprechen und die für den eigenen privaten oder beruflichen Kontext am relevantesten erscheinen. Das Hauptziel ist es, bürgerschaftliches Engagement und Partizipation durch Erwachsenenbildung auf der Grundlage gemeinsamer europäischer Werte zu fördern.

Impulspapier zu Digitaler Aktiver Bürger*innenschaft

Ergänzend zum Curriculum gibt es auch das Impulspapier Digital Active Citizenship in the context of Folk High Schools“(PDF), das sich mit dem digitalen Aspekt der Aktiven Bürger*innenschaft beschäftigt. Was bedeutet Digitale Aktive Bürger*innenschaft? Was sind die Chancen und Herausforderungen? Und welche Rolle spielen dabei die Bildungshäuser? Die Autorinnen beleuchten diese Fragen und geben Impulse. So stellen sie beispielsweise einen Quick Guide zur Verfügung, der erste Schritte zur Umsetzung von Digitaler Aktiver Bürger*innenschaft im Bildungshaus anregt.

Die Publikation ist in englischer und deutscher Sprache erhältlich.

Das Projekt PROMOCITI kurz erklärt

Stellen Sie sich vor, Bildungshäuser sind in naher Zukunft DER Motor für Bürger*innenbeteiligung und Demokratie. Sie sind ein (virtueller) Ort, an dem sich Menschen treffen, diskutieren und gemeinsam handeln können, im Sinne von "Wir, das Volk!". Bildungshäuser, Heimvolkshochschulen und ähnliche Bildungseinrichtungen agieren als Friedensstifter, stehen für Positivität, Vielfalt und Respekt und sind Orte der Hoffnung. Denn Erwachsenenbildung ist ein Schlüssel, um das Bewusstsein der Menschen zu erreichen. Das war die Vision des PROMOCITI-Teams als das Projekt Anfang 2022 unter der Leitung des deutschen Verbands der Bildungszentren im ländlichen Raum startete. Vier weitere europäische Partnerorganisationen waren mit an Bord.
Gefördert durch das Erasmus+ Programm sollte PROMOCITI die systematische Erfassung, Professionalisierung und Weiterentwicklung von Bildungshäusern und Teilnehmer*innen in den fünf Programm-Ländern zu diesem Thema ermöglichen.

Die Partnerorganisationen

Die Partnerorganisationen, die an PROMOCITI arbeiteten, sind der Verband für Erwachsenenbildung Federació d'Associacions Culturals i Educatives de Persones Adultes (FACEPA) aus Barcelona (Spanien), die Heimvolkshochschule Färnebo Folkhögskola aus Österfärnebo (Schweden), die SPES Zukunftsakademie aus Schlierbach (Österreich) und die drei Verbände der Bildungshäuser aus Österreich, Polen und Deutschland, Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich, Ogólnopolska Sieć Uniwersytetów Ludowych und Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum.

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