NQR-Niveau-5-Zuordnung für „BFI Junior Software Developer:in“

Welche Vorteile haben Absolvent:innen von einer Einordnung in den NQR?
Der NQR erleichtert die Einordnung von Qualifikationen im Bildungssystem durch Erhöhung der Transparenz und Formulierung von Qualifikationen als Lernergebnisse. Nach erfolgreicher Einreichung werden die Zuordnungen auf der NQR-Website veröffentlicht. Dort können Interessierte Informationen zur Ausbildung und zu den Kompetenzen der Absolvent:innen erhalten. Außerdem wird die Ausbildung mit der Zuordnung in den NQR automatisch in den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) aufgenommen und dadurch auf europäischer Ebene vergleichbar gemacht. BFI-Junior-Software-Developer:innen verfügen dadurch über einen anerkannten Qualifikationsnachweis. Dies verbessert die Position der Absolvent:innen gegenüber potenziellen Arbeitgeber:innen und Kund:innen.
Softwareentwickler:innen-Lehrgänge am BFI
Im Rahmen der „CODERS.BAY“ werden bereits seit 2018 an mehreren BFI-Standorten unterschiedliche Module im Themenbereich Programmierung angeboten. Sie bilden die Basis für die neue „BFI Junior Software Developer:in“-Ausbildung und wurden inhaltlich ergänzt. Der Abschluss entspricht – wie der einer berufsbildenden höheren Schule – den Anforderungen von NQR-Niveau 5. Die Absolvent:innen dieses neu geschaffenen BFI-Lehrganges sind nicht nur in der Lage, moderne Informationstechnologien fachkundig, eigenständig und sicher im beruflichen Kontext anzuwenden, sondern können auch an der technologischen Weiterentwicklung einer vernetzten, zeitgemäßen Gesellschaft mitwirken.
Für wen ist die Ausbildung gedacht?
Der Lehrgang ist sowohl für Personen konzipiert, die bereits Module der „CODERS.BAY“ absolviert haben, als auch für Personen, die noch keine Vorkenntnisse im IT-Bereich besitzen. Alle Bewerber:innen müssen vorab ein Orientierungsgespräch absolvieren, in dem abgeklärt wird, ob sie die notwendigen Eigenschaften für diese Ausbildung mitbringen. Die zukünftigen BFI-Junior-Software-Developer:innen brauchen für ihre Arbeit beispielsweise eine gute Planungsfähigkeit, vernetztes Denken und Serviceorientierung. Nach dem erfolgreichen Orientierungsgespräch kann zwischen einem Vollzeitlehrgang (sechs bis acht Monate) oder einer berufsbegleitenden Ausbildung (11 bis 14 Monate) gewählt werden. Einzelne Teile dieses Lehrgangs können auch an österreichischen Fachhochschulen und Universitäten angerechnet werden. Daher ist er auch für Personen geeignet, die nachfolgend einen Studienabschluss in diesem Feld anstreben.
Was können BFI-Junior-Software-Developer:innen nach der Ausbildung?
Absolvent:innen verfügen über umfassende Fachkenntnisse in der Datenbank- und Applikationsentwicklung und können mit objektorientierten Programmiersprachen arbeiten. Des Weiteren sind sie in der Lage, branchenspezifische Methoden des Projektmanagements einzusetzen und die Projekte eigenständig an die Anforderungen der Kund:innen anzupassen. Außerdem lernen die Teilnehmer:innen fachspezifisches Englisch und Kostenrechnung. Somit können sie selbstständig Finanzpläne für Projekte erstellen und plausibilisieren. In der Ausbildung wird auch auf Datenschutz und Cybersecurity großer Wert gelegt.
Wie wird das Wissen überprüft?
Um die Ausbildung erfolgreich abschließen zu können, sind mehrere Kriterien zu erfüllen. Zum einen müssen bestimmte Module absolviert bzw. Zertifikate in folgenden Bereichen erworben werden: Projektmanagement, Leadership and Soft Skills, Englisch und Kostenrechnung. Zum anderen ist eine Abschlussarbeit zu verfassen, deren Kernstück die eigenständige Programmierung eines Codes ist. Die Abschlussarbeit muss eine Executive Summary in Englisch, ein Pflichtenheft, einen Projektplan, Meilensteine des Projektes, eine kaufmännische Bewertung sowie Details zum Datenschutz und zur Cybersecurity enthalten. Die programmierte Applikation muss vor der Prüfung auf einer öffentlich zugänglichen Plattform für die Prüfer:innen freigeschaltet werden. Danach folgt die Präsentation des Projektes und ein Prüfungsgespräch. Um die Transparenz bei der Auswahl der Prüfer:innen zu gewährleisten, sind die Voraussetzungen, die diese erfüllen müssen, detailliert festgelegt.
In welchen Berufsfeldern können Absolvent:innen tätig sein?
Mögliche Berufsfelder liegen sowohl in den Tätigkeiten der Applikations- und Softwareentwicklung, wie auch im Design und der Programmierung von Datenbanken, Anwendungen und Software. BFI-Junior-Software-Developer:innen haben auch fundierte Kenntnisse im Projektmanagement und können Aufträge selbstständig ausführen beziehungsweise kleinere Projektteams führen und Aufgaben delegieren. Sie haben somit ein breites Betätigungsfeld und können zum einen in Softwareunternehmen oder IT-Abteilungen arbeiten. Zum anderen sind sie aber auch gut gerüstet um selbstständig in dieser Branche tätig zu sein. Mit dieser Ausbildung unterstützt das BFI die digitale Transformation und leistet einen wichtigen Beitrag, den großen Bedarf an IT-Fachkräften abzudecken.
Verwandte Artikel
Demokratie auf die Bühne bringen
Was leistet Theater für die Demokratiebildung? Es eröffnet neue Perspektiven, macht Utopien erlebbar und schafft Räume für Austausch. So die Ergebnisse des Diskursprogramms Doing Democracy am 12. Juni.Sich für Digitalkompetenz engagieren mit der DISKIT-Ausbildung
Digitale Kompetenzen sind in weiten Teilen der Bevölkerung mehr Wunsch als Wirklichkeit. Eine passende Train-the-Trainer-Ausbildung soll Abhilfe schaffen. Melden Sie sich gleich jetzt an und werden Sie bis 2026 Digitalkompetenztrainer*in!Streiten will gelernt sein
Demokratie und Streit sind enger miteinander verbunden, als man denkt. „Streiten“ im Sinne eines respektvollen Umgangs mit verschiedenen Meinungen kann in Veranstaltungen der Erwachsenenbildung gelernt werden.Bildungskarenz wird zur Weiterbildungszeit: Die wichtigsten Änderungen
Im April 2025 stellte der Ministerrat die Reformvorhaben vor. Geplant sind ein geringeres Budget, eine höhere finanzielle Beteiligung von Arbeitgeber*innen und eine verpflichtende Bildungsberatung vor Antritt der Weiterbildungszeit.Stimmen zur Weiterbildungszeit: Was die Erwachsenenbildung darüber sagt
Die Weiterbildungszeit soll die Bildungskarenz ablösen – mit neuen Zielgruppen, verpflichtender Bildungsberatung, aber auch weniger Budget. Expert*innen aus der Erwachsenenbildung nehmen Stellung zum Reformvorhaben.Gemeinsam Kreisläufe schließen: Erwachsenenbildung und Plastikvermeidung
Der UNESCO-Weltumwelttag 2025 findet in Österreich unter dem Motto: „Schluss mit Plastikmüll“ statt. Hier stellt sich die Frage: Wie kann Erwachsenenbildung zur Vermeidung von Plastikmüll beitragen?