OECD-Bildungsbericht veröffentlicht

12.10.2023, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Der Bericht zeigt u.a., dass sich in Österreich mehr Arbeitslose non-formal weiterbilden als Erwerbstätige. Außerdem besuchen mehr Frauen als Männer Weiterbildungen.
Laptop, Hand hält einen Stift, daneben ein Blatt Papier mit verschiedenen Diagrammen.
Der Bericht stellt Daten zu Bildungssystemen der OECD-Länder bereit.
Foto: Pexels Lizenz, Lukas, https://pexels.com
Die Ausgabe 2023 des Berichts "Bildung auf einen Blick" legt den Schwerpunkt auf die berufliche Bildung. Im Bereich der Erwachsenenbildung betrachtet die Publikation der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) v.a. non-formale Weiterbildung. Ein Überblick über zentrale Ergebnisse:

Non-formale Weiterbildung: Mehr Arbeitslose als Erwerbstätige nehmen hierzulande teil

Im Durchschnitt der OECD- und Beitrittsländer nehmen in etwa 11% der 25- bis 64-Jährigen an non-formaler Weiterbildung teil, und davon fast 80% an mindestens einer berufsbezogenen non-formalen Lernaktivität.

 

Bei der Unterscheidung nach Arbeitsmarkt-Status zeigt sich, dass im OECD-Durchschnitt etwa gleich viele Beschäftigte wie Arbeitslose an non-formaler Weiterbildung teilnehmen (12%).

 

Österreich weicht hier vom Durchschnitt ab: Hierzulande nehmen mehr Arbeitslose (18%) als Erwerbstätige (14%) an non-formaler Weiterbildung teil.

Frauen nehmen häufiger an non-formaler Weiterbildung teil

Im OECD-Durchschnitt nehmen 13% der Frauen und 10% der Männer an non-formaler Weiterbildung teil. Mit Werten von 14% und 11% ist das in Österreich ähnlich.

 

Ein Unterschied zeigt sich jedoch, wenn man die Daten der erwerbslosen und erwerbstätigen Männer bzw. Frauen vergleicht. Im EU-Durschnitt bleibt es bei einem geringen Abstand zwischen den Geschlechtern: 14% der beschäftigten Frauen und 11% der beschäftigten Männer nehmen an non-formaler Weiterbildung teil. Bei den erwerbslosen Frauen sind es 15%, bei den Männern 11%.

 

In Österreich ist dieser Gap größer: Von den erwerbslosen Frauen nehmen hierzulande 22% an non-formaler Weiterbildung teil, bei den Männern sind es 14%.

Schwerpunkt: Geflüchtete aus der Ukraine

Im diesjährigen Bericht behandeln die Autor*innen auch die Frage nach dem Bildungszugang für ukrainische Geflüchtete. Sie beziehen sich dabei vorrangig auf Schüler*innen. Die Autor*innen streichen jedoch auch hervor, dass die Anerkennung von Kompetenzen eine zentrale Rolle bei der Integration spielt und nennen Beispiele, welche Maßnahmen verschiedene Länder dabei bereits gesetzt haben. Beispielsweise hat in England das European Network Information Centre (ENIC) untersucht, inwieweit verschiedene Aspekte der ukrainischen und englischen Bildungssysteme (wie Kurse und Ausbildungsjahre) miteinander vergleichbar sind. Auf dieser Basis wurde ein Dienst eingerichtet, über den Ukrainer*innen ein "Statement of Comparability" beantragen können, um ihren Bildungsstand nachzuweisen, ohne zusätzliche Prüfungen absolvieren zu müssen.

Über den OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick"

"Bildung auf einen Blick" ist ein jährlich veröffentlichter Bericht der OECD. Er analysiert Bildungsbereiche und stellt Daten zu Bildungsstand, Bildungsbeteiligung, Finanzierung und Organisation von Bildungssystemen bereit. Dafür entwickelt und analysiert die OECD vergleichbare Indikatoren und bezieht sich auf länderspezifische Ergebnisse anderer Studien.

Weitere Informationen:
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