Büchereiperspektiven 1/23: Arbeitswelten
Austausch am Kongress
Bei der Eröffnung unterstrich Christina Krenmayr, Leiterin der Stadtbibliothek Innsbruck und Vorstandsvorsitzende des BVÖ, die Bedeutung der Bibliothek als Ort der gesellschaftlichen Teilhabe und hob das ehrenamtliche Engagement der österreichischen Bibliothekarinnen hervor. Nach einem Zitat von Rob Bruijnzeels vom niederländischen Bibliothekskollektiv "Ministerium für Vorstellungskraft" rief sie auf: "Lasst uns gemeinsam bibliotheken!"
Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung bildeten zwei Festreden, die sich in ihren Verweisen auf Zukunft und Vergangenheit und in ihrer Beschwörung von Büchern und Bildung aufs Schönste ergänzten.
Der Autor Raoul Schrott führte zurück zu den Ursprüngen der Bibliothek und rief die Muse als Schutzherrin der Bibliothek an. Die historischen Ausführungen endeten in einer sehr aktuellen Diagnose: Das Wissen sei das einzige Heilmittel gegen Idiotie und damit gegen Populismus und den Zerfall der Demokratie. "Ohne Wissen geht die Welt vor die Hunde", schloss Schrott ganz unpoetisch deutlich.
Um Lesen, Bildung und Demokratie ging es auch in der Festrede der Aktivistin und Autorin Lena Schilling. Sie erzählte von der Bedeutung von Büchern für ihre Sozialisation, von ihrem Weg zur Klimaaktivistin und forderte zum Mitgestalten auf. "Geschichten entstehen, weil Menschen Dinge tun", verknüpfte sie Vision und Realität.
An den folgenden Tagen luden zahlreiche Sessions zu unterschiedlichen Arbeitsbereichen zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch ein.
Nachlese in den Büchereiperspektiven
Die aktuelle Ausgabe der Büchereiperspektiven bietet die Gelegenheit, die Inhalte nachzulesen und zu vertiefen. Auf einen Kongressrückblick folgen ein Interview mit Lena Schilling und Beiträge zu den spannendsten Kongressthemen für öffentliche Bibliotheken: von Nachhaltigkeit über Raumgestaltung, Informationsvermittlung und neue Technologien bis zu Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Die Beiträge zeigen die Vielfalt und das Potenzial öffentlicher Bibliotheken auf. Für Lena Schilling sind Bibliotheken Orte, wo Visionen, Utopien und Ideen entstehen können: "Öffentliche Bibliotheken haben die Möglichkeit, viele Menschen niederschwellig zu erreichen. Mit Veranstaltungen und Kooperationen mit der Zivilgesellschaft können sich Bibliotheken als Treffpunkt und Diskussionsraum etablieren. Das, was wir wieder mehr machen müssen, ist miteinander reden und einander zuhören."
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