Mit dem BFI Oberösterreich Programmieren lernen
Programmieren & Softwareentwicklung = CODERS.BAY
Seit Februar 2019 bietet die an amerikanischen Coding Schools orientierte CODERS.BAY Programmierkurse an und bildet SoftwareentwicklerInnen aus. Dazu kooperiert das BFI Oberösterreich mit Grand Garage, einer Linzer Innovationswerkstatt im Technologiebereich. Die Schwerpunkte der praxis- und projektorientierten Seminare, Workshops, Coachings und Lehrgänge reichen von Web- und Appentwicklung bis zu Programmiersprachen wie C/C# und Java.
Ausbildungsoffensive gegen Fachkräftemangel
SoftwareentwicklerInnen und ProgrammiererInnen sind gesucht, Tendenz steigend. "Grundlegende Programmierkenntnisse werden im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in immer mehr Bereichen wichtig", fasst Leonhard Niederwimmer, Digitalexperte am BFI Oberösterreich, die Situation zusammen. "Marketing, Vertrieb, Produktion, Beschaffung, Human Resources – beinahe alle Bereiche sind davon betroffen." Da mit AbsolventInnen bestehender Ausbildungen – an Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten – die große Nachfrage nicht zu bewältigen ist, soll die CODERS.BAY Abhilfe schaffen: "Ziel der CODERS.BAY ist es, den in Oberösterreich massiv steigenden Bedarf an SoftwareentwicklerInnen und MitarbeiterInnen mit soliden Programmierkenntnissen zu decken", so Niederwimmer.
SpezialistInnen braucht das Land
Rund 3 000 IT-ExpertInnen fehlen momentan in Oberösterreich. Das belastet die Wirtschaft zusehends. Um die Lücke zu schließen, will die CODERS.BAY in einem ersten Schritt bewusst NeueinsteigerInnen für niederschwellige Ausbildungen gewinnen. 70 Ausbildungsplätze stehen derzeit beispielsweise für Junior Coder zur Verfügung. "Es geht hier nicht um SoftwarearchitektInnen und WirtschaftsingenieurInnen", betont der Geschäftsführer des BFI Oberösterreich, Dr. Christoph Jungwirth, "es geht um junge solide Coder, die sofort und unmittelbar nach der Ausbildung in Projekten, etwa in der Industrie, einsetzbar sind." Eine Expansion der CODERS.BAY mit mehr Ausbildungsplätzen und weiteren Ausbildungsschienen ist für die Zukunft angedacht.
In nur fünf Monaten Codieren lernen
Die CODERS.BAY steht allen offen, Vorkenntnisse sind kein Muss. In die Entwicklung des Curriculums, das ein Basismodul mit anschließenden Spezialisierungsmöglichkeiten in verschiedenen Programmiersprachen umfasst, waren Industrieunternehmen und MitarbeiterInnen der Linzer Johannes-Kepler-Universität eingebunden. Zugangsphasen und Ausbildungsverläufe richten sich individuell nach dem jeweilige Wissens- und Erfahrungsstand der angehenden ProgrammiererInnen. Bei diesen handelt es sich einerseits um potenzielle künftige MitarbeiterInnen von Unternehmen und andererseits um bereits dort beschäftigte, die sich weiterbilden. Entsprechend lassen sich die Ausbildungen nicht nur in Vollzeit, sondern auch berufsbegleitend absolvieren. So oder so: Die Zusammenarbeit mit Firmen ist wesentlich, gibt sich Jungwirth überzeugt. "Sie fungieren während der rund fünf Monate dauernden Ausbildungen als Praktikums- und Problemgeber", unterstreicht Jungwirth.
Platz für Kreativität
Ebenfalls wesentlich ist die Lernumgebung, mit der die CODERS.BAY aufwartet. Im Magazin 3 der Linzer Tabakfabrik, einem Kreativareal in einem revitalisierten Industriebau, steht auf über 500 m² nach amerikanischem Vorbild viel offener Raum für kreatives, projektorientiertes, praxisnahes und kollaboratives Lernen zur Verfügung.
Großes Echo bei Bildungsmesse
Jüngst war die CODERS.BAY auch auf der didactaDIGITAL Thema. Dieses innovative Bildungsfestival versteht sich als Impulsgeber für die Digitalisierung von Bildungssystemen. Das Berufsförderungsinstitut Oberösterreich präsentierte im Rahmen der Veranstaltung im Design Center Linz vom 23. bis 25. Mai 2019 auf einem eigenen Stand u. a. die CODERS.BAY und stieß mit der Initiative beim Publikum auf großes Interesse.
Verwandte Artikel
BFI Niederösterreich hat europaweit erstes Klimaschutz-Ausbildungszentrum
Das neue Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg bietet Ausbildungen in elf grünen Lehrberufen und Weiterbildungen für 22 Fachbereiche.PROMOCITI-Projekt zu Bürger*innenbeteiligung veröffentlicht Ergebnisse
Ein Curriculum für Bildungsmanager*innen und ein Impulspapier zu Digital Active Citizenship geben Anregung, um Aktive Bürger*innenbeteiligung im eigenen Bildungshaus zu verankern.Jetzt beantragen: Förderung für weitere 3700 Digital Überall-Workshops
Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) schreibt erneut eine Förderung für Workshops aus, um die digitalen Kompetenzen für Erwachsene zu stärken. Anbieter können bis zum 21.05.2024 einen Förderantrag in einem einstufigen Verfahren stellen.Erwachsenenbildung im Wandel: Ö-Cert Enquete hält Qualitätsfragen im Blick
Die zahlreich besuchte Ö-Cert-Enquete am 17. April 2024 thematisierte den Wert von Erwachsenenbildung in Zeiten geänderter gesellschaftlicher Anforderungen und technischer Möglichkeiten im Kontext von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung.Video: KI-Unterstützung bei der Arbeit mit Videos
Videos zusammenfassen, mit wenigen Klicks aufbereiten oder gar erzeugen: Erwachsenenbildner*innen können KI-Tools für ganz unterschiedliche Anwendungsfälle nutzen.Digitale Revolution und was sie für die Demokratie bedeutet
Ein neuer MOOC beleuchtet die Auswirkungen der Digitalisierung auf demokratische Strukturen. Diverse Perspektiven ermutigen Teilnehmende zur kritischen Meinungsbildung.