Erinnern an die Tagung "Erinnerungskultur"
Seit drei Jahrzehnten wird am bifeb die Gemeinwesenarbeitstagung durchgeführt, geplant von Akteur_innen der Erwachsenenbildung und der sozialen Arbeit. Dieses Jahr widmete sich die Tagung dem Thema Erinnerungskultur. Die lebendige Auseinandersetzung zeigte deutlich, dass das Erinnern eine aktuelle Tätigkeit in der Gegenwart ist und der Bewältigung der anstehenden Fragen dient. Schließlich bestimmen wir mit unserem Tun woran sich unsere Kinder z.B. mit dem Blick auf die aktuelle Flüchtlingslage erinnern werden.
Die Auseinandersetzung mit Biographien von Menschen, mit stummen Zeug_innen der Geschichte im Raum, mit Auswirkungen von politischen Schlussfolgerungen in die Verfassung unserer Gesellschaft, führte durch die Tagung. Es beschäftigte die Frage, welche Haltung die Gemeinwesenarbeiter_innen in der Erwachsenenbildung und in der sozialen Arbeit leitet und welche Kompetenzen für professionelle Arbeit erforderlich sind.
Vertreter_innen aus 10 Projekten/Initiativen aus ganz Österreich präsentierten ihre Tätigkeiten zur Aufarbeitung des Erinnernswerten. Die Biographieforscherin Bettina Dausien verknüpfte dies mit ihren wissenschaftlichen Expert_innen und die gesamte Tagungscommunity arbeitete an den Schlussfolgerungen für ein aktives, menschenwürdiges Gestalten der Gegenwart.
Auf www.gemeinwesenarbeit.at ist das Protokoll zur Tagung veröffentlicht. Interessierte Leser_innen finden dort die Links zu Wiener Frauenspaziergängen, zur Austellung von Romane Thana, zu den Zeitzeug_innenerinnerungen in Salzburg, zur Aufarbeitung von Migration in Tirol, zu Aktivitäten slowenischer Kulturvereine. Sie lesen von Aktivitäten der Gebietsbetreuung und der Wohnpartner in Wien und erfahren, wie junge Flüchtlinge aus dem Balkankrieg über ihre ethnische Herkunft hinweg ihre Erlebnisse gemeinsam aufgearbeitet haben und ihre Erkenntnisse für Schulen zur Verfügung stellen.
Die nächste Tagung ist in Vorbereitung und wird vom 17.-19. Oktober 2016 am bifeb stattfinden.
Serie "Kunst und Kultur in der Erwachsenenbildung"
In einer Serie von Berichten, Interviews, Essays und programmatischen Beiträgen berichten Korrespondentinnen und Korrespondenten aus Verbänden, Netzwerken und Einrichtungen 2015 über die künstlerischen und kulturellen Aspekte von Erwachsenenbildung. In dieser Gemeinschaftsinitiative soll sichtbar werden, wie wichtig kreative Zugänge zur Welt und deren Aneignung sind. Bildung fungiert hier ebenso sehr als Kulturträger wie auch Innovator. Sie eröffnet Freiräume im Denken und Handeln, schafft Verständigung zwischen den Menschen und Kulturen und hilft uns Identität im Wandel zu begreifen und immer neu zu entwickeln.
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