Was sagt der große Stift zum kleinen Stift? Wachs mal Stift!

21.03.2024, Text: Verena Springer, Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb)
Humor kann eine wertvolle Rolle in der Erwachsenenbildung spielen. Eine strukturierte Einbindung verschiedener Ansätze schafft ein umfassendes und unterhaltsames Bildungsprogramm.
Personen lachen
Humor kann dabei helfen, eine gelassenere Haltung in herausfordernden Situationen einzunehmen.
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Humor kann in der Erwachsenenbildung eine wertvolle Rolle spielen, indem er das Lernen fördert, die Atmosphäre auflockert und die Motivation der Teilnehmenden steigert. Verschiedene Ansätze wie die Integration von humorvollen Übungen, Rollenspielen oder humorvollen Diskussionen können verwendet werden, um eine positive Lernumgebung zu schaffen. Der Zugang zum eigenen Humor kann Erwachsenenbildner/innen nicht nur dabei helfen, sich selbst zu stärken, sondern auch eine gelassenere Haltung in herausfordernden Situationen einzunehmen. Wenn Lehrende Humor strukturell einbinden, können sie die Teilnehmenden ermutigen, ihren Humor zu entdecken, Freude zu erleben und Herausforderungen gelassener zu begegnen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jede/r jede Art von Humor mag, daher sollten alternative Ansätze angeboten werden.

Wie kann Humor auf einfache Weise Teil der Arbeit in der Erwachsenenbildung werden?

Um Humor in die Arbeit in der Erwachsenenbildung zu integrieren, können Erwachsenenbildner/innen Folgendes beachten:

  • Zugang zum eigenen Humor und dessen Bedeutung erkennen
  • Selbstreflexion und eigenen Humorstil finden
  • Bedeutung des Humors für Lernen und Motivation erkennen
  • Verschiedene Ansätze zur Integration von Humor anwenden können
  • Unterschiedliche Humorpräferenzen berücksichtigen
  • Verschiedene Angebote wie humorvolle Präsentationsformen, Stand-up-Comedy, humorvolle Filme oder Clownerie nutzen können.

Humor braucht Gelassenheit: Strategien und Übungen

Um Humor in die Erwachsenenbildung einbringen zu können, braucht es Gelassenheit. Gelassenheit ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen erreicht werden kann - Übung ist notwendig. Mit der Zeit können erprobte Strategien helfen, eine tiefere innere Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln.

Ein Überblick über Strategien und praktische Übungen zur Förderung von Gelassenheit:

  • Achtsamkeit und Meditation: Achtsamkeitspraktiken wie Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen und Gelassenheit zu fördern.
  • Entspannungstechniken: Techniken wie progressive Muskelentspannung, tiefes Atmen oder Yoga können helfen, körperliche Anspannung abzubauen und die Gelassenheit zu fördern.
  • Perspektivenwechsel: Wer eine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und versucht, sie objektiver zu sehen, kann dazu beitragen, die Dinge weniger persönlich zu nehmen und gelassener zu reagieren.
  • Zeitmanagement: Ein effektives Zeitmanagement kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und Gelassenheit zu fördern, indem man sich auf die Prioritäten konzentriert und realistische Ziele setzt.
  • Selbstfürsorge: Sich selbst gut zu behandeln und auf das eigene Wohlbefinden zu achten, kann dazu beitragen, Gelassenheit zu fördern. Dies kann bedeuten, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, Hobbys und Interessen nachzugehen und Grenzen zu setzen.
  • Akzeptanz und Loslassen: Das Akzeptieren von Dingen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, und das Loslassen von unnötigem Widerstand können helfen, inneren Frieden zu finden und Gelassenheit zu fördern.

Humorvolle Konfliktlösungstechniken anwenden

Humor kann auch ein wirksames Mittel zur Konfliktlösung sein, wenn er richtig eingesetzt wird. Um dies zu erreichen, können Erwachsenenbildner/innen Techniken anwenden, die für den Einsatz von Humor in herausfordernden Situationen hilfreich sind.

Effektive und einfache Techniken zur Konfliktlösung sind:

  • Gemeinsam lachen: Das Teilen von humorvollen Momenten oder Situationen kann dazu beitragen, eine Verbindung zwischen den Beteiligten herzustellen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.
  • Humor als Eisbrecher: Humorvolle Bemerkungen oder nette Witze als Gesprächseinstieg oder Themenwechsel können helfen, festgefahrene Situationen aufzulösen und den Fokus auf gemeinsame Interessen zu lenken.
  • Ironie und Sarkasmus: Wenn sie richtig eingesetzt werden, können Ironie und Sarkasmus dazu beitragen, Spannungen abzubauen, indem sie die Ernsthaftigkeit des Konflikts verringern und die Stimmung auflockern.
  • Humorvolle Ablenkung: Humorvolle, lustige Geschichten oder Anekdoten können eingesetzt werden, um die Atmosphäre aufzulockern und es den Beteiligten zu ermöglichen, sich zu entspannen und eine gemeinsame Basis zu finden.
  • Selbstironie: Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und über die eigenen Fehler oder Macken zu lachen, kann dazu beitragen, den Druck abzubauen und eine entspanntere Atmosphäre zu schaffen.

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass Humor nicht immer angebracht ist. Menschen in unmittelbaren Konfliktsituationen können für humorvolle Ansätze nicht offen sein. Daher ist es wichtig, die Situation und die beteiligten Personen zu berücksichtigen, bevor Humor als Konfliktbewältigungstechnik eingesetzt wird.

Clownerie als weitere Methode in der Erwachsenenbildung

Die Clownerie (clowneskes Auftreten) bietet eine weitere Möglichkeit, Humor in die Bildung zu integrieren, sowohl durch Workshops als auch durch den Einsatz clownesker Elemente.

In der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen im Krankenhaus ist die Clownerie (Klinikclown) ein bewährter und bekannter therapeutischer Ansatz, um herausfordernde Situationen bewältigbarer zu machen. „Clowning“, wie Clownerie auch genannt wird, hat aber auch viele Techniken, die sehr gut in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden können:

  • Clowneskes Spiel und Improvisation
  • Clownerie-Workshops und -Techniken
  • Clownerie als humorvolle Präsentationsform

Ich als Clown – geht das?

Im Seminar am 24. und 25. Juni am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) lernen Sie, den Clown ins Leben zu lassen. Es geht um die Auseinandersetzung mit dem Unerwarteten, dem Unlogischen und um die Suche nach der Weisheit im Unvollkommenen.

Methodisch wird der Workshop mit Körper- und Achtsamkeitsübungen, meditativen Elementen, Reflexion und Austausch sowie Impulsen zu Humor/Clownerie und Positiver Psychologie gestaltet.

Weitere Informationen:
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