BFI bildet erstmals in Österreich Luftfahrtschweißer aus
Jetzt auch in Österreich möglich: Die Ausbildung zum/zur LuftfahrtschweißerIn
Bisher gab es die LuftfahrtschweißerInnen-Ausbildung in Österreich gar nicht. Interessierte mussten nach Deutschland ausweichen. Nun bietet sie das BFI Niederösterreich samt Zertifizierung am Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum in Wiener Neustadt an. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: Erstens passt die Ausbildung gut zu den Schulungsschwerpunkten des Ausbildungszentrums und zweitens hat die Luftfahrtindustrie in Wiener Neustadt eine lange Tradition. Die Stadt ist heute ein bedeutendes Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Österreich – mit Arbeitsplätzen für gut ausgebildete Fachkräfte.
Vom Metallhelfer zum Luftfahrtschweißer
Der erste in Österreich ausgebildete Luftfahrtschweißer, Ifeanyi Anaka, begann 2013 in Weissenbach an der Triesting im südlichen Niederösterreich als Metallhelfer. Es folgten Ausbildungen am Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum des BFI Niederösterreich. Dort absolvierte er 2013 auch die Grundausbildung im Schweißen. Mittlerweile ist er erfolgreich als Luftfahrtschweißer beim Metallbearbeiter MSW GmbH in Wiener Neustadt tätig. Das Unternehmen stellt u. a. Spezialteile für Flugzeuge her.
Talent + fundierte Ausbildung = Erfolgsgeschichte
"Die Ausbildung beim BFI war super. Man lernt sehr viel. Die AusbilderInnen sind sehr nett. Maschinen können probiert, es kann alles gefragt werden. Wir haben mit Dünnblechen, Titan und Aluminium in eigenen Verfahren gearbeitet, die für das Luftfahrtschweißen entwickelt wurden", erzählt Ifeanyi Anaka über die Ausbildung im Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum. Sein Ausbilder, Horst Gruber, hebt Begabung und Motivation des Absolventen hervor: "Ifeanyi Anaka war ein sehr engagierter Teilnehmer, der von Anfang an Ehrgeiz gezeigt hat – man hat ihm einmal was gezeigt und das hat gereicht." Janine Unger, die Leiterin des Josef-Hesoun-Ausbildungszentrums, freut sich über den gelungenen Werdegang von Luftfahrtschweißer Anaka, betont aber: "Dies ist nur eine der Erfolgsgeschichten aus dem Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum des BFI Niederösterreich in Wiener Neustadt."
Eckdaten der LuftfahrtschweißerInnen-Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung hängt von den jeweiligen Vorkenntnissen der KursteilnehmerInnen ab. In Summe umfasst sie 140 Unterrichtseinheiten. Die Schweißprozesse sind vom internationalen Standard ISO 24394 über das Schweißen im Luft- und Raumfahrzeugbau vorgegeben. Dazu zählen
- Lichtbogenhandschweißen,
- Unterpulverschweißen,
- Metall-Schutzgasschweißen (MAG- und MIG-Schweißen),
- Wolfram-Inertgasschweißen mit Massivdraht- oder Massivstabzusatz (WIG-Schweißen),
- Plasmaschweißen,
- Gasschweißen mit Sauerstoff-Brenngas-Flamme,
- Elektronenstrahlschweißen und
- Laserstrahlschweißen.
Charakteristisch für die Ausbildung ist die Verwendung verschiedenster Sonderwerkstoffe, meist Dünnbleche, die häufig im Pilgerschrittverfahren (mit Vor- und Rückwärtsbewegungen) geschweißt werden.
Zertifizierung nach ISO 24394
Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung und der Zertifizierung nach ISO 24394 ab. "Die Abnahmekriterien sind viel strenger als bei anderen Zertifizierungen", weiß Ausbildungszentrumsleiterin Unger. Die AusbildungsteilnehmerInnen können die Abschlussprüfung direkt am BFI Niederösterreich ablegen. Zertifizierungspartner ist die SystemCERT Zertifizierungsges. m. b. H.
Über das Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum
Das Josef-Hesoun-Ausbildungszentrum in Wiener Neustadt führt seit seiner Eröffnung im Jahr 1991 FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen in den vier Fachbereichen Elektro-, Metall-, Holz- und Kunststofftechnik durch. Zusätzlich bietet es in diesen und den Fachbereichen Schweißtechnik, Sprachen, CAD und kaufmännische Ausbildungen Weiterbildungen an, darunter die Ausbildung im Luftfahrtschweißen. Oberstes Ziel der Schulungen ist der Abbau des Fachkräftemangels und die nachhaltige Vermittlung der TeilnehmerInnen auf eine Fixanstellung.
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