Studie „Qualitäten digitaler Bildung" veröffentlicht
Kriterien digitaler Bildung und Ö-Cert
Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, inwieweit die im Rahmen von Ö-Cert geltenden Qualitätsstandards und -kriterien in der digitalisierten Erwachsenenbildung weiter anwendbar sind, um auch dem digitalen Segment gerecht werden zu können.
Als Ergebnis zeigte sich u.a., dass die Grundvoraussetzungen von Ö-Cert einen soliden Rahmen für die Beurteilung von Erwachsenenbildungseinrichtungen bilden, auch jener, die digitale Angebote in ihrem Programm haben. Von den 56 Organisationen, die im Rahmen der Stichprobe ausgewählt und genauer untersucht wurden, lässt sich etwa feststellen, dass die Angebote jener, die über Ö-Cert verfügen, transparenter und reflektierter erscheinen als bei Organisationen ohne Ö-Cert.
Stichwort Angebotstransparenz und Terminologie
Im Rahmen der Studie zeigte sich auch deutlich, dass eine Vielfalt von Begrifflichkeiten kursiert, die keinesfalls einheitlich verwendet werden. So versteht der eine Anbieter unter einem „Online Kurs“ etwas anderes als eine andere Institution, und so verhält es sich auch mit Begriffen wie „webbasiert“, „Webinar“ oder auch „blended learning“, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Verwendung einer möglichst einheitlichen Terminologie wäre deshalb zu begrüßen; diese hätte einen direkten und positiven Einfluss sowohl auf die Qualität als auch die Transparenz der Bildungsangebote, nicht zuletzt im Interesse der Lernenden.
Checkliste mit Qualitätskriterien
Aus den Ergebnissen der Studie konnten Qualitätskriterien abgeleitet werden, die in einer „Checkliste für digitale Bildung“ zusammengefasst sind. Sie soll Einrichtungen dabei unterstützen, „Angebotstransparenz“ klarer zu definieren, einen Anreiz dafür schaffen, digitale Bildung reflektierter zu nutzen und einen Übergang vom „Notfallgeschehen“ der letzten Jahre hin zu grundständigen digitalen Bildungsangeboten in der Erwachsenenbildung zu erleichtern.
Die Checkliste ist auf den letzten Seiten des Projektendberichts zu finden und setzt sich u.a. mit Fragen zu Organisation und Personalmanagement, Homepage und Lernumgebung, Programmplanung und Durchführung auseinander. Best Practice äußert sich dann etwa bei der Unterstützung von Medienkompetenzen der Lehrenden wie auch der Lernenden und deren gezielter Förderung. Exzellente Organisationen zeichnen sich auch durch eine transparente Gestaltung der Lernumgebungen aus sowie eine strukturierte und öffentlich einsehbare Beschreibung der unterschiedlichen Lernformen und Angebote.
Das explorative Forschungsprojekt wurde von Thomas Szammer, MA unter wissenschaftlicher Begleitung von Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gruber, Universität Graz, durchgeführt.
