Forum-Jahrestagung und Preis der katholischen Erwachsenenbildung 2019
Thema der Tagung: Wirkungen und Nebenwirkungen von Wertestudien und Trendforschung auf die Katholische Erwachsenenbildung
Lena Seewann, vom Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheit an der Universität Potsdam, präsentierte die Ergebnisse der aktuellen Studie "Quo vadis Österreich - Wertewandel zwischen 1990 und 2018". René Massatti, weltweit tätiger Trendforscher und Berater internationaler Top-Unternehmen stellte Ergebnisse der aktuellen Trendforschung vor. Im Anschluss daran bearbeiteten die Tagungsteilnehmer*innen aus ganz Österreich im Rahmen einer Trendgalerie die vorgestellten Trends auf ihre Relevanz für die Erwachsenenbildung. In Workshops zu den Bereichen theologische Bildung, Eltern- und Senior*innenbildung und gesellschaftspolitische Bildung wurden die Impulse aus beiden Referaten in konkrete Überlegungen und Ideen transferiert. Zusätzlich wurden mittels Videobotschaften die Herausforderungen junger Menschen zwischen 20-30 Jahren eingespielt, ihre Wünsche an Weiterbildung abgefragt und in die konkreten Überlegungen mit einbezogen.
"Daraus entwickeln die katholischen Erwachsenenbildungseinrichtungen jetzt Szenarien für die eigene Arbeit: Was gibt den Menschen Halt und Würde, und welches Verhalten und welche Kompetenzen brauchen Menschen in Familie, Beruf und Freizeit?", skizziert Christian Kopf die Arbeit im Forum Katholischer Erwachsenenbildung.
Preis-Verleihung der katholischen Erwachsenenbildung: Lehrgang der Katholischen Sozialakademie Österreichs ging als Sieger hervor
Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war die Verleihung des Preises der katholischen Erwachsenenbildung, der alle zwei Jahre vom Vorstand des Forums zur Ausschreibung gebracht wird. Eine Fachjury wählte heuer aus acht verschiedenen Projekten, die nicht nur die Vielfalt der katholischen Erwachsenenbildung abbilden, sondern auch brisante Fragen fokussieren, wie Jurymitglied Klaus Thien in seiner Laudatio betonte.
Prämiert wurde schließlich ein Projekt der Katholischen Sozialakademie Österreichs (kurz: ksoe).
Im Lehrgang "Solidarisch Wirtschaften" ist Nachhaltigkeit nicht nur ein hochaktuelles Thema sondern durch das Aufzeigen alternativer Wirtschaftsformen gelebte Praxis, begründete die Jury die Vergabe. Für Laudator Thien "in Summe ohne Zweifel ein best-practice Beispiel für das, was katholische Erwachsenenbildung ausmacht, nämlich: Aktuelle Thematik, methodische Kompetenz, solidarische Perspektive und professionelle Umsetzung".
Markus Blümel, politischer Erwachsenenbildner und Leiter des prämierten Lehrgangs, nahm den Preis in Höhe von 6.600 Euro für die ksoe entgegen: "Dieser Preis ist eine Auszeichnung für die Bildungsarbeit der ksoe, aber auch für die vielfältigen, gelebten Praktiken und Ansätze Solidarischer Ökonomien." Von vielen dieser Praxisbeispiele lernen die Teilnehmer*innen im Lehrgang laut Blümel, wie wirtschaftliche Alternativen gestaltbar sind. Mit diesem Angebot fördere die ksoe den Ausbau neuer und innovativer solidar-ökonomischer Betriebe und Initiativen. "Damit leistet die ksoe einen Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation und für ein gutes Leben für alle, " so Blümel.
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