Weltbildungsbericht: Sprachkurse für MigrantInnen müssen flexibel sein

11.09.2019, Text: Melanie Niedermayr, Redaktion: Redaktion/CONEDU
Im Bericht für 2019 untersucht die UNESCO, wie MigrantInnen qualitativ hochwertige Bildung erhalten können und spricht Empfehlungen aus.
"Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen", so das Ziel der globalen Bildungsagenda für nachhaltige Entwicklung.
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Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. MigrantInnen lassen dieses Recht bei ihrer Wanderung – egal ob freiwillig oder gezwungen – nicht zurück, so António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. Im Weltbildungsbericht 2019 "Migration, displacement and education: building bridges, not walls" informiert die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) über Möglichkeiten, wie die einzelnen Bildungssysteme allen Menschen – auch MigrantInnen – qualitativ hochwertige Bildung bieten können.
Der Fokus des UNESCO-Berichts richtet sich auf frühkindliche und schulische sowie Hochschulbildung. Einige Aspekte berühren aber auch die erwachsenenpädagogische Praxis.

UNESCO empfiehlt kooperatives Lernen zum Aufbau interkultureller Beziehungen

Ein Unterricht, in dem interkulturelle Kompetenzen vermittelt werden, kann Inklusion vorantreiben, so die UNESCO. Für Lehrende bedeute das, die Offenheit der Lernenden gegenüber verschiedenen Perspektiven zu fördern. Dies könne entscheidend sein für die Entwicklung kritischer Denkfähigkeit und das Hinterfragen der eigenen Überzeugungen.
Dazu können Lehrende das kooperative Lernen einsetzen, empfiehlt die UNESCO. Hierbei arbeiten die Lernenden zusammen, um die Aufgabe zu lösen, um so ein besseres gengeseitiges Verständnis zu entwickeln. Diese Form des Lernens verbessert interkulturelle Beziehungen und untesrtützt die Akzeptanz von Unterschieden und den Abbau von Vorurteilen, so die UNESCO unter Verweis auf Busse und Krause.

Alphabetisierungs- und Sprachprogramme müssen flexibel sein

Alphabetisierung unterstütze das soziale wie auch physische Wohlergehen und führe zu einem Gefühl der Zugehörigkeit zur Aufnahmegesellschaft.

Damit MigrantInnen und Flüchtlinge an der Gesellschaft teilhaben können, sind daher Sprachkurse, sowie Programme um Lesen und Schreiben zu lernen, von großer Bedeutung, so die UNESCO. Viele sprechen die Sprache des Gastlandes nicht, manche können weder lesen noch schreiben, für andere ist die lateinische Schrift neu.
Die Vielfalt von MigrantInnen brauche daher flexible Programme, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen, fordert die UNESCO. Als eine Möglichkeit schlägt die UNESCO vor, die MigrantInnen in die Planung wie auch in die Gestaltung des Unterrichts miteinzubeziehen.

Inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung bis 2030

"Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern", so das Ziel der globalen Bildungsagenda für nachhaltige Entwicklung. Im Weltbildungsberichts untersucht die UNESCO jährlich die Fortschritte bei der Umsetzung der Bildungsagenda 2030.
Im Fokus des Berichts aus dem Jahr 2019 stehen die Auswirkungen von Flucht und Migration auf die nationalen Bildungssysteme.

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