4 Kriterien des kreativen Denkens

08.01.2015, Text: Redaktion/CONEDU
Eine angenehme Atmosphäre, Bewegung, Humor und das Arbeiten mit allen Sinnen fördern kreatives Denken. (Serie: Methoden der Erwachsenenbildung)
Foto: (C) Anna Rauchenberger
Humor: einer von 4 Kriterien kreativen Denkens
Foto: (C) Anna Rauchenberger
Jede und jeder von uns kennt das Problem: man will sich wieder einmal kreativ betätigen, ist bereit für neue Ideen oder eine Arbeit steht bevor - aber es will einem einfach nichts dazu einfallen. Gerade zum Jahreswechsel, wo wir das Alte hinter uns lassen und Neues beginnen wollen, sind gute Ideen gefragt. Die hier beschriebenen vier Kriterien spielen eine Rolle wenn es darum geht, auf kreative Gedanken zu kommen.


1. Atmosphäre
Um kreatives Denken zu ermöglichen, ist es wichtig, sich eine passende Atmosphäre dafür zu schaffen. Die Lernumgebung bzw. der Arbeitsplatz sollte so gestaltet werden, dass man sich dort wohlfühlt - mit Farben, Musik, Bildern usw. Der Münchner Hirnforscher Ernst Pöppel sieht es als Voraussetzung für kreatives und gutes Arbeiten, sich an seinem Arbeitsplatz heimisch zu fühlen. Der Ort, an dem wir arbeiten, müsse etwas mit uns zu tun haben, er brauche Gegenstände, die uns etwas bedeuten, weil wir ein gewisses Maß an Sicherheit brauchen, um uns zu entfalten. Zu einer angenehmen Atmosphäre gehört laut Pöppel aber auch Raum für spontanen Austausch. Denn gerade bei zufälligen Begegnungen und Gesprächen entstehen oft Ideen. Ruhe sei ein weiterer Faktor. Studien zufolge kann das menschliche Gehirn unter Druck und Hetze nicht arbeiten. Es werde dann in einen Angstzustand versetzt, der das freie Denken bremst, so Pöppel.

2. Bewegung
Die menschliche Physiologie ist nicht für langes Sitzen gemacht, wie es viele organisierte Lern- und Arbeitsprozesse aber von uns einfordern. Durch körperliche Bewegung können bestehende Verhaltens- und Denkmuster verändert und neue Perspektiven eröffnet werden. Wie aber kann Bewegung in den Arbeits- bzw. Lernalltag integriert werden? Für die Lehre stehen eine Reihe von Aktivierungsübungen zur Verfügung, die Lernende dazu bringen, aufzustehen und sich kurz zu bewegen. Es zahlt sich aus, die eine oder andere Übung auszuprobieren oder sich eigene zu überlegen. Der Zeitaufwand ist gering, der Effekt kann aber sehr groß sein. Auch für Einzelarbeiten ist es wichtig, Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Regelmäßiger Sport ist hilfreich, aber nicht nur: Schon das bewusste Aufstehen vom Arbeitsplatz oder Hin- und Hergehen im Raum kann kreative Momente fördern und den Kopf wieder fürs Lernen frei machen.

3. Sinne
Für ein kreatives Denken ist es auch wichtig, all seine Sinne einzusetzen. Zunächst gilt es herauszufinden, welcher Sinnestyp man ist. Eine Übung dazu: Man stellt sich vor, man sitzt im Zug. Was ist zu hören? Was zu sehen? Was zu riechen und was zu schmecken? Welche Sinneseindrücke nimmt man gleich wahr, auf welche Sinne muss man sich bewusst konzentrieren, um Eindrücke zu erhalten? Die weniger ausgeprägten Sinne sollten bewusst gefördert werden durch Übungen, etwa mit geschlossenen Augen etwas bewusst ertasten, die eigene Umgebung einmal bewusst zu riechen usw. Eine sinnlich anregende Umgebung  fordert geradezu dazu auf, Materialien, Farben usw. für das Lernen und Arbeiten einzusetzen.

4. Humor
Kreativität und Humor sind eng miteinander verbunden. "Lachen befreit", heißt es so oft. Und das tut es wirklich: Lachen löst uns von unseren Sorgen, die das Denken blockieren und bringt uns ein Gefühl von Leichtigkeit. So können Denk- und Kreativitätsblockaden durch Lachen und Humor vermindert werden. Kreative und humorvolle Menschen sind dazu in der Lage, gewöhnliche Bahnen zu verlassen, "Aberwitziges" zu denken und überraschende Verbindungen herzustellen.

Serie "Methoden der Erwachsenenbildung"
Die Serie "Methoden der Erwachsenenbildung" ist ein Service für Studierende und EinsteigerInnen in das Berufsfeld der Erwachsenenbildung. Im Rahmen der Serie stellen Studierende und MitarbeiterInnen der Online-Redaktion einzelne Lehr-Lernmethoden sowie deren Varianten und Einsatzmöglichkeiten vor. Wir unterscheiden dabei, welche Funktion die jeweilige Methode im Lehr-Lernprozess hat, zum Beispiel Informieren, Motivieren usw. Alle Beiträge zur Serie finden Sie hier.

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