Mehr Anreize für Weiterbildung schaffen
Die Strategie umfasst 12 Strategische Ziele und Benchmarks sowie 10 Aktionslinien, jeweils mit konkreten Zielen und Maßnahmen. Dazu zählen etwa die Stärkung der vorschulischen Bildung und Erziehung als längerfristige Grundvoraussetzung, die Grundbildung und Chancengerechtigkeit im Schul- und Erstausbildungswesen oder die Erwachsenenbildung sowie die Weiterbildung zur Sicherung der Beschäftigungs- und Wettbewerbsfähigkeit.
"Die Strategie LLL:2020 stellt die Lernenden in den Mittelpunkt. Jeder Mensch soll sich anhand der eigenen individuellen Kompetenzen weiterentwickeln", erklärt Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. "Lebensbegleitendes Lernen beginnt in der frühkindlichen Pädagogik und zieht sich über Schule, Hochschulbildung, allgemeiner und beruflicher Weiterbildung bis zur Bildung in der nachberuflichen Lebensphase. Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen bestmöglich ausgebildet werden, sowie bei ihrer Bildung bzw. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt und begleitet werden", so die Bildungsministerin. Wichtig dabei sei, dass sich die formulierten Ziele und Maßnahmen auf sämtliche gesellschaftlichen und sozialen Gruppen beziehen. Deshalb sei eine gute Zusammenarbeit aller Stakeholder essentiell.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer betonte: "Die bisherigen Schwerpunkte liegen sehr klar auf Maßnahmen deren Zielgruppe Jugendliche am Übergang ins Berufsleben sind und setzen einen Fokus auf Erstausbildung und der Erwachsenenbildung. Für Erwachsene werden, neben bildungsspezifischen Maßnahmen, verstärkt Aktivitäten von der aktiven Arbeitsmarktpolitik initiiert und umgesetzt." In einzelnen Bereichen sollen Ziele und Maßnahmen auf Ressourceneinsatz und Effektivität geprüft und den sich seit 2011 veränderten Gegebenheiten und Erkenntnissen angepasst werden, so der Minister anlässlich des Zwischenberichts zum Lebenslangen Lernen.
"Um auch berufstätigen Personen eine Weiterbildung zu ermöglichen, braucht es sowohl im Hochschulbereich als auch in der Lehre entsprechende berufsbegleitende Ausbildungen. Die Förderung und der Aufbau solcher Angebote sind daher wesentliche Maßnahmen, die wir sowohl bei den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten, im Zuge des Fachhochschulausbaus und bei der dualen Ausbildung weiter stärken werden", so Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Derzeit bieten sechs öffentliche Universitäten sieben ordentliche Masterstudien für Berufstätige an und alle öffentlichen Universitäten verfügen bereits oder erarbeiten bis 2015 eine institutionelle Strategie für Lebensbegleitendes Lernen entsprechend ihrer Entwicklungsplanung und Profilbildung. Traditionell stark bei berufsbegleitenden Angeboten sind die Fachhochschulen. Derzeit sind knapp über 50 Prozent der Studiengänge berufsbegleitend studierbar, das ist auch im internationalen Kontext ein hervorzuhebendes Merkmal des FH-Sektors. Was die duale Ausbildung betrifft, so ermöglicht das Facharbeiter-Ausbildungsinitiative-Gesetz 2013 Personen, die sich in Intensivausbildungen des AMS auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten, den Besuch einer Berufsschule als ordentliche Schülerinnen und Schüler. Zudem werden im Rahmen der betrieblichen Lehrstellenförderung Vorbereitungskurse zur Lehrabschlussprüfung gefördert.
Im dritten Jahr des Umsetzungszeitraums der LLL:2020 Strategie ist es gelungen, neue strukturelle Maßnahmen in größerer Dimension in Angriff zu nehmen und weitere Maßnahmenerfolge zu erzielen. "Bildung und Ausbildung sind die wesentlichsten Grundlagen, um den Herausforderungen und dynamischen Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft begegnen zu können", sind sich die Ministerin Heinisch-Hosek und die Minister Hundstorfer und Mitterlehner einig.
Quelle: APA-OTS, red. bearb. u. erg.
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