BMBWF   Mitteilungen  |  Über das BMBWF  |  bifeb
PORTAL   Newsletter  |  Sitemap  |  English  |    |  LL
Magazin erwachsenenbildung.at
Birgit Fritz

Wer spricht und wer wird gehört?

Plädoyer für die Achtung von Mehrsprachigkeit im Sprachenunterricht

Artikel zitieren
Fritz, Birgit (2022): Wer spricht und wer wird gehört? Plädoyer für die Achtung von Mehrsprachigkeit im Sprachenunterricht. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 47, 2022. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-47.
Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen

Artikel herunterladen
Nach Paulo Freire ist das „echte“ Wort der Veränderung verpflichtet. Es besteht immer aus Aktion und Reflexion. Unterdrückung hingegen definiert er als Monolog, der den Dialog ersetzt. Im aktuellen Sprachenunterricht in Österreich werde Menschen aber Sprache „beigebracht“ – so die zentrale Kritik im vorliegenden Beitrag –, ohne daran interessiert zu sein, was sie zu sagen haben, und ohne sie tatsächlich sprechen zu lassen. Insbesondere im Sprachunterricht mit Menschen mit Migrationserfahrungen werde oft rasch versucht, diese Menschen „einzugliedern“ und anzupassen, damit sie „partizipieren“ können. Dass sie selbstverständlich eine oder mehrere andere Sprachen sprechen, oft auch kompetent darin sind, in anderen Schriften als der unseren zu schreiben, und insgesamt über biographische Erfahrungen verfügen, die sich uns entziehen, werde dabei ignoriert. Es bräuchte vielmehr Begegnungsräume auf menschlicher Ebene, wo ein Aufeinander-Zugehen erlebbar wird. Dazu bedürfe es aber auch eines flexibleren Bildungssystems, das sich inhaltlich auf das tatsächliche Leben ausrichten kann, anstatt asynchronen Lehrplänen zu folgen. (Red.)
  1. Birgit Fritz


zum Inhaltsverzeichnis
esf logoESF 2014-2022