Was blüht der Erwachsenenbildung?

04.08.2022, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
In Zeiten von Digitalität und Flexibilisierung verändern sich auch die Bedürfnisse der Lernenden. Wie die Erwachsenenbildung damit umgehen kann, zeigt Birgit Aschemann (CONEDU) im Video.
Video: Alle Rechte vorbehalten, CONEDU, Mai 2022

Digitalität als neue Umgebungsbedingung

Digitalität ist für die Erwachsenenbildung zur Umgebungsbedingung geworden – der Leitmedienwandel ist bereits weit fortgeschritten, Teilnehmende und Lehrende sind mit mobilen Geräten jederzeit in der Lage, Wissen abzurufen oder online miteinander zu kommunizieren. Im Zuge der Corona-Pandemie erfolgte in den letzten Jahren ein rascher Lernschub im digitalen Bereich. Damit im Zusammenhang haben sich die Bedürfnisse und Wünsche der Lernenden gewandelt – viele von ihnen möchten über ihr Lernen und ihre Teilnahme an Bildungsveranstaltungen selbstgesteuert, kurzfristig und flexibel entscheiden.

Erwachsenenbildung kann Inhalte, Beziehungen und Formate gestalten

Wie kann sich die Erwachsenenbildung unter diesen Bedingungen sinnvoll verhalten? Dazu skizziert Birgit Aschemann verschiedene Handlungsoptionen. So können Erwachsenenbildungs-Einrichtungen und -Akteur*innen qualitätsvollen Content für Videoplattformen zur Verfügung stellen, der möglichst von allen Lernenden genutzt werden kann (etwa in Form von Open Educational Resources). Solche Video-Lernbausteine können auch in Blended Learning-Formaten eingesetzt werden.

Die Erwachsenenbildung kann außerdem viel für die sozialen Aspekte des Lernens tun, indem sie Beziehungsangebote gestaltet oder Austauschgelegenheiten anbietet – beispielsweise in Form von Barcamps oder Communities of Practice. Beratungsangebote und kuratierte Ressourcensammlungen können als „Wegweiser“ dienen, um Lernende auf qualitätsvolle Inhalte aufmerksam zu machen.

Eine weitere Handlungsoption für die Erwachsenenbildung liegt in der Entwicklung flexibler Formate, die genau zur Ausgangssituation passen und die Bedürfnisse der Teilnehmenden erfüllen – beispielsweise in Form eines Social Blended Learning-Formats, das sich aus physischer Präsenz, Online-Präsenz und eigener Projektarbeit zusammensetzt. Dabei sind Ergebnisoffenheit auf Seiten der Bildungsanbieter und ein Rollenwechsel vom Training zur Lernbegleitung gefragt.

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