Wie funktionieren Communities of Practice in der Erwachsenenbildung?
Simone Müller von CONEDU erklärt im Rahmen des Kurses "EBmooc focus: Erwachsenenbildung im Online-Raum", worauf es bei Communities of Practice ankommt.
Wie formieren sich Communities of Practice?
Communities of Practice sind generell sowohl an Präsenz- wie an Online-Orten zu finden. Sie können sehr unterschiedlich organisiert und strukturiert sein und formieren sich zumeist in Gruppen, in sozialen Medien oder in Messengern. Ziel ist es, sich zu einem bestimmten Thema, zu einer vereinbarten Zeit für eine Diskussion zusammenzufinden. Oft erfolgt dies über Twitter, wie etwa im EdchatDE, einem Twitterchat für Lehrende und Bildungsinteressierte.
Communities of Practice können sich aber auch auf Plattformen wie EPALE zusammenfinden. Hier tauschen sich ErwachsenenbildnerInnen aus ganz Europa in Online-Gruppen zu verschiedenen Themen aus. Vom Schweizerischen Verband für Erwachsenenbildung (SVEB) gab es während der Pandemie-Jahre eine Austauschplattform für selbstorganisierte Peer-Webinare unter dem Titel SVEB.space mit diversen Serviceleistungen dafür. Oft erfolgt der Austausch aber auch ganz einfach in Foren, wie etwa jenem des EBmooc, in Stammtischen oder Tagungsveranstaltungen, wie einem Barcamp.
Ganz gleich, wie die Community zusammenfindet, Lernen erfolgt dabei immer informell, miteinander und multiperspektivisch.
Was braucht es für eine Community of Practice?
Eine Community of Practice ist grundsätzlich in jedem Kommunikations- bzw. Kollaborationsraum möglich. Damit sie lebendig wird und stabil bleibt braucht es eine Plattform, auf der sie sich organisieren kann, eine Person oder eine Gruppe, welche die Community of Practice initiiert und organisiert, die Teilnahme und Teilgabe durch die Mitglieder, eine Moderation – vor allem bei größeren Gruppen – und die entsprechenden Ressourcen.
Was bringen Communities of Practice für die Erwachsenenbildung?
Communities of Practice können in dreierlei Hinsicht eine Bereicherung für die Erwachsenenbildung sein: für Teilnehmende, zur Angebotsplanung und zur Professionalisierung. Lehrende können Teilnehmende ermutigen, sich einer Community of Practice anzuschließen oder sogar selbst eine zu initiieren. So wird formales Lernen im Kurs durch informelles Lernen angereichert. In Bezug auf die Angebotsplanung besteht der Vorteil, dass Angebote communitybasiert geplant und maximal bedürfnisorientiert sind, da die Expertise direkt aus der Community kommt. Für die Professionalisierung spielen Communities of Practice insofern eine wichtige Rolle, als Lehrende Lernnetzwerke für sich nutzen können, indem sie sich selbst Communities of Practice anschließen oder initiieren.
Dabei wird Weiterbildung etwas anders gedacht, denn das Ergebnis einer Community of Practice ist offen und schließt nicht mit einem Zertifikat ab. Dafür können innovative Ideen, unterstützende Netzwerke oder zukunftsträchtige Kooperationen entstehen.
- Communities of Practice (Video)
- Offene Bildungsressourcen und Communities of Practice in der Erwachsenenbildung (Textbeitrag und Video)
- DigiTalk: Communities of Practice in der Erwachsenenbildung (Textbeitrag und Video)
- Twitter-Chats als digitales Microlearning-Format (Textbeitrag)
- Weiterbildung für ErwachsenenbildnerInnen: Lernbausteine und Communities (Textbeitrag)
- Corporate Learning Community
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