Hybride Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung
Eine Tugend aus der Not
Mit der Corona-Krise wurde der Seminaralltag auf eine harte Probe gestellt. Beschränkungen hinsichtlich Reisen und TeilnehmerInnenzahlen sowie Abstandsregelungen haben die Gestaltung von Bildungsveranstaltungen grundlegend verändert. Hybride Lehre kommt diesen neuen Umständen entgegen, denn die TeilnehmerInnen können sowohl vor Ort als auch remote teilnehmen.
Birgit Aschemann von CONEDU stellt im EBmooc focus-Videobeitrag detailliert Erfolgsfaktoren für hybride Meetings in der Erwachsenenbildung vor und beantwortet die zentralen Fragen, die sich bei der Planung von hybriden Veranstaltungen ergeben: Wie kann eine vollwertige Beteiligung ermöglicht werden? Wie kann eine reibungslose Kommunikation der zwei Gruppen untereinander ermöglicht werden? Und was ist technisch wirklich notwendig?
Technische Must-haves
Zum technischen Setup für eine hybride Veranstaltung zählt zunächst die Ausstattung, die auch für eine Videokonferenz notwendig ist, also ein Laptop mit Videokonferenzsoftware. Über Screensharing können die Vortragenden im Onlinemeeting präsentieren und die Veranstaltung samt Präsentation mittels Beamer oder Smartboard in den Präsenzraum projizieren. Zudem benötigt man ein Konferenzmikrofon mit Lautsprecher oder eine Meeting Owl, also ein Kombinationsgerät mit einer beweglichen Kamera, wobei das übertragene Bild jeweils der Stimme folgt. Nützlich ist außerdem ein weiteres Gerät mit Kamera für die Totalaufnahme des Raumes.
Interaktion ermöglichen
Hinsichtlich der Beteiligung gilt es zunächst den „Hybriditätsgraben" zu überbrücken. Dies kann etwa durch die Nutzung von Umfragetools auf dem Smartphone erfolgen. Sogenannte Audience-Response-Systeme, wie etwa Mentimeter oder Slido, können die Beteiligung ebenfalls fördern. Mit diesen Tools können VeranstalterInnen Abstimmungen durchführen und TeilnehmerInnen Fragen einreichen. Wenn bei der Veranstaltung eine Co-Moderation anwesend ist, kann diese die Textbeiträge für alle in die Diskussion einbringen.
Wortmeldungen
Methoden zur Beteiligung des Publikums für hybride Formate hat Jöran Muuß-Merholz in seinem Artikel „Wie man Online-Teilnehmende bei einer Präsenzveranstaltung einbindet" skizziert. Hier geht es vor allem darum, alle Teilnehmenden zu Wort kommen zu lassen. Was bei Präsenz-TeilnehmerInnen mithilfe eines Saalmikrofons gelingt, kann beim Online-Publikum mittels Wortmeldungen im Videokonferenztool erfolgen. Eine weitere Möglichkeit für Beiträge aus dem Online-Publikum sieht Muuß-Merholz im Chat. In einem hybriden Setting sollten sämtliche Wortmeldungen für alle TeilnehmerInnen – anwesend und remote – sicht- und hörbar sein.
Kollaboration im hybriden Setting
Kleingruppenarbeit kann in Präsenzräumen vor Ort durchgeführt werden sowie online in Breakouträumen. Hier ist auch eine Mischung der Kleingruppen aus Präsenz- und Online-TeilnehmerInnen denkbar – so können beide Gruppen miteinander in einen Dialog treten. Die Ergebnisprotokolle der Kleingruppenarbeit entstehen im besten Fall im gleichen Medium, etwa in einem Etherpad.
Best Practice-Beispiele
Beispiele für gelungene hybride Lernsettings liefert etwa die Volkshochschule Kaiserslautern sowie die scil Academy der Universität St. Gallen.
Wie sich hybride Lehrveranstaltungen didaktisch sinnvoll umsetzen lassen, beleuchtet auch der Blogbeitrag Hybride Bildungssettings von Nele Hirsch im Magazin für Erwachsenenbildung der VHS Österreich.
- Video auf YouTube ansehen
- Video: Hybride Lernsettings an der Volkshochschule Kaiserslautern e.V. (YouTube)
- Hybride Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung
- Video: Hybride Lehrveranstaltungen didaktisch sinnvoll umsetzen (eLecture der VPH)
- Textbeitrag: Nele Hirsch über hybride Bildungssettings
- Textbeitrag: Wie man Online-Teilnehmende bei einer Präsenzveranstaltung einbindet
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