Webshops für die Erwachsenenbildung? Online-Lösungen für Anbieter
LMS-Plugins für die eigene Website
Verfügt man bereits über eine Website, welche beispielsweise mit „WordPress" erstellt wurde, so kann man mittels Plugin ein Lernmanagementsystem (LMS) hinzufügen. Die Website bekommt dadurch einen eigenen Kursbereich, in dem man Inhalte und Lernmaterialien für NutzerInnen bereitstellt. LMS-Plugins verfügen über vielfältige Funktionen wie zum Beispiel Umfragen, Quizze oder Zertifikate. Eines der beliebtesten LMS-Plugins ist „Learnpress". Dieses ist grundsätzlich kostenlos und bietet zahlreiche Funktionen. Möchte man mit Learnpress auch kostenpflichtige Kurse anbieten, kann man eine Erweiterung hinzufügen, die auch Zahlungsvorgänge ermöglicht.
LMS-Plugins auf der eigenen Website einzubauen hat für die BetreiberInnen den Vorteil, dass sie unabhängig von anderen Anbietern sind und die Kontrolle über die Daten ihrer NutzerInnen behalten. Außerdem lassen sich die LMS-Plugins zumeist gut an das Design der eigenen Website anpassen. Jedoch erfordert diese Lösung ein gewisses Maß an Know-How zu Content-Management-Systemen. Um InteressentInnen auf das Angebot aufmerksam zu machen ist es empfehlenswert, die Kurse bzw. die Website aktiv zu bewerben.
Etablierte Lernplattformen
Es gibt auch die Möglichkeit, Kurse über bestehende Lernplattformen wie beispielsweise „Udemy", „Teachable" oder „Coursera" anzubieten. Dadurch lässt sich potentiell eine größere Reichweite erzielen, da die Plattformen für Weiterbildungsangebote bekannt sind und bewusst von InteressentInnen aufgesucht werden. Um Kurse z.B. über Udemy anzubieten, müssen TrainerInnen einen Antrag stellen und ihre Inhalte anschließend im System anlegen. Bei kostenpflichtigen Kursen wird die Bezahlung in der Regel über die Plattform abgewickelt, allerdings behält sich die Plattform einen Teil der Einnahmen ein.
Auch im deutschsprachigen Raum haben sich inzwischen einige solcher Plattformen etabliert – etwa „Oncampus", ein digitales Tochterunternehmen der TH Lübeck, das vor allem Bildungseinrichtungen und Online-TrainerInnen bei der Umsetzung von qualitativ hochwertigem Online-Lernen unterstützt. So kann einerseits freies Wissen in Form von Massive Open Online Courses (MOOCs) über die Plattform zur Verfügung gestellt werden (das geht auch bei reinen MOOC-Plattformen wie etwa iMooX). Zusätzlich bietet Oncampus die Möglichkeit, kostenpflichtige Selbstlernkurse anzubieten. Bildungseinrichtungen und ErwachsenenbildnerInnen liefern dabei ihr Wissen, die Plattform liefert – gegen Umsatzbeteiligung – das Kursgerüst und den Support. Für individuelle Anfragen steht das Team von Oncampus zur Verfügung.
Professionelle Webshops
Vor allem für große Weiterbildungseinrichtungen oder -verbände kann es sinnvoll sein, einen eigenen Webshop zu betreiben, über den Kurse, Workshops, Selbstlernangebote oder ganze Weiterbildungspakete verkauft werden. Diesen kann man von einem IT-Dienstleister programmieren lassen oder ein Service wie „Shopify" nützen – im ersten Fall sind die Kosten tendenziell höher, im zweiten Fall benötigt man selbst umfassendere Kenntnisse im IT-Bereich. In beiden Fällen entsteht ein professioneller Webshop, der direkt auf der Website des Bildungsanbieters eingebunden wird. InteressentInnen können sich dort über die Bildungsangebote informieren und diese sofort buchen und bezahlen. Je nachdem, wie die betreffenden Weiterbildungen in Folge organisiert sind, erhalten die TeilnehmerInnen dann Unterlagen bzw. Zugang zu einer Lernumgebung oder nehmen an Präsenz- oder Online-Terminen teil.
Verwaltungssoftwares zur Organisation von Veranstaltungen
Auch mit einer Verwaltungssoftware wie „Eveeno" lassen sich Veranstaltungen in Form von Konferenzen, Seminaren, Webinaren oder Workshops planen und umsetzen. Die Software enthält Bausteine wie Anmeldeformulare, Online-Zahlungen oder Kontaktformulare, die man je nach Bedarf verwenden kann. Das Teilnehmer-Management erleichtert den Überblick über die Anmeldungen.
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