Berufsbezogene Erwachsenenbildung: Weiterbildungsstudie 2024 veröffentlicht
Zum 16. Mal versammelt die Weiterbildungsstudie der PbEB die Einschätzungen von Personalverantwortlichen aus verschiedenen Branchen zu Weiterbildungsthemen, Lernformaten und Digitalisierung. In diesem Jahr zeigen die Ergebnisse, wie wichtig die Unternehmensvertreter*innen Weiterbildung sowie die Beschäftigung mit KI einschätzen.
Weiterbildung wird heuer noch wichtiger
Für mehr als die Hälfte der Unternehmen wird Weiterbildung in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle spielen als bisher. 11% der Befragten rechnen sogar mit einem sehr starken Anstieg. Das schlägt sich auch in der Budgetplanung nieder. Rund ein Drittel der Unternehmen hat mehr finanzielle Mittel für Weiterbildung eingeplant als im Vorjahr und knapp zwei Drittel gleich viel.
Mitarbeitende können außerdem durchschnittlich vier Tage im Jahr für Weiterbildungen und Schulungen nutzen. Bei der Planung von Bildungsmaßnahmen werden sie zu großen Teilen miteinbezogen.
Bewertung von KI fällt positiver aus
Auch bei der Bewertung von KI zeigt sich ein positiver Trend. Im Vorjahr stand noch rund die Hälfte der Befragten den schnellen Entwicklungen rund um das Trendthema skeptisch gegenüber. Dieser Anteil ist in diesem Jahr auf rund ein Drittel gesunken. 64% bewerten die aktuellen Entwicklungen nun als (sehr) positiv.
Unternehmen nutzen KI besonders in der Personalarbeit. Das betrifft vor allem administrative Aufgaben, aber auch Recruiting- und Bewerbungsprozesse. Auch technologiegestützter Kundenservice wird wichtiger. Dennoch kommen mit 63% die Mehrheit der Unternehmen in der Personalarbeit ohne KI aus.
Die Relevanz von KI zeigt sich aber auch bei den Weiterbildungsthemen. Künstliche Intelligenz wird mit Abstand als das dominanteste Weiterbildungsthema eingestuft. Zusätzlich auch Future Technologies/Green Jobs und IT-Skills als besonders wichtige Weiterbildungsthemen genannt.
Reine Präsenztrainings immer beliebter
In Bezug auf die Lernformate geht der Trend laut den Studienergebnissen seit 2022 in Richtung Präsenztrainings. Im selben Zeitraum nimmt die Bedeutung von Blended Learning und rein digitalen Lernformen leicht ab. Mit einem Anteil von mehr als einem Drittel sind diese Formate aber nach wie vor sehr beliebt.
Über die Weiterbildungsstudie 2024
Die Weiterbildungsstudie 2024 wurde von der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) herausgegeben und von MAKAM Research GmbH erstellt. Sie beruht auf einer bundesweiten repräsentativen Befragung von rund 400 Personalverantwortlichen und Geschäftsführer*innen in Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeiter*innen und wurde im Zeitraum vom 15. Februar bis zum 12. April 2024 durchgeführt.
Verwandte Artikel
Neue Zielgruppen durch Online-Veranstaltungen erschließen?
Eine Erhebung unter Teilnehmenden von Online-Angeboten deutscher Volkshochschulen zeigt: Online-Veranstaltungen können die Reichweite erhöhen und sprechen auch bestehende Zielgruppen an.Erwachsenenbildungsangebote zu Data Literacy nehmen zu
Die Anzahl an Erwachsenenbildungsangeboten zum Thema Data Literacy steigt, so das Ergebnis einer deutschen Untersuchung. Im Fokus steht oft der Datenschutz, während es nur wenige Angebote zur aktiven Verarbeitung von Daten gibt.KI in der Erwachsenenbildung ist „gekommen, um zu bleiben“
Die mmb-Studie bestätigt die stark wachsende Bedeutung generativer Künstlicher Intelligenz. Formate wie das Blended Learning werden jedoch deshalb nicht weniger wichtig.AIComp: Kompetenzen für eine Zukunft mit KI
Eine aktuelle Studie definiert Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz benötigt, um beruflich und privat erfolgreich zu handeln.Weiterbildung hat Einfluss auf digitale Fertigkeiten
Die Studie „Digital Skills Austria 2023“ kam zum Ergebnis, dass sich Weiterbildungsangebote zu digitalen Technologien positiv auf die eigenen Fertigkeiten auswirken.Deutsche Studie beleuchtet digitale Grundbildung in EB-Einrichtungen
Digitale Kompetenzen sind heute notwendig, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Was Programmplanende und Lehrende mit dem Konzept der „digitalen Grundbildung“ verknüpfen, untersuchte Johanna Weber von der Universität zu Köln in einer empirischen Studie.