Wie KI bei der Kursplanung unterstützen kann

03.11.2025, Text: Karin Lamprecht (geb. Kulmer), Redaktion/CONEDU
Von der Bedarfsanalyse bis zur Kursevaluierung: Generative KI kann viele Schritte der Kursplanung erleichtern. Eine Lektion im EBmooc 2025 zeigt Praxisbeispiele und aktuelle Entwicklungen.

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Video: Wie KI bei der Kursplanung unterstützen kann
Video: EBmooc 2025 CC BY 4.0 CONEDU auf iMooX

Wer eine Bildungsveranstaltung plant, hat viel zu tun – von der Bedarfserhebung über die Ausschreibung und didaktische Feinplanung bis hin zum Vorbereiten der Evaluierung. Generative KI kann an vielen Stellen im Kursplanungs-Prozess unterstützen und helfen Zeit zu sparen oder neue Aspekte zu berücksichtigen.

Zielgruppe und deren Bedarfe verstehen

Im Hinblick auf die Bedarfsanalyse können KI-Tools etwa eingesetzt werden, um Rückmeldungen von Teilnehmenden anonymisiert auszuwerten, häufige Themenwünsche zu erkennen oder Trends abzuleiten. Wer Angebote, Themenfelder und Zielgruppenstrukturen im Zuge einer umfassenden Marktanalyse vergleichen möchte, kann dazu die sogenannte „Deep Research“-Funktion von Tools wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity nutzen.

Im nächsten Schritt der Kursplanung gilt es, ein besseres Verständnis für die Zielgruppe zu entwickeln. Hier kommen KI-gestützte Learner-Personas ins Spiel – fiktive Profile typischer Lernender, die anhand anonymisierter Beschreibungen generiert und anschließend in einem Dialog befragt werden können. Diese Methode hilft, Bedürfnisse und Lerngewohnheiten sichtbar zu machen und Angebote präziser zu gestalten. Aber Achtung: Ergebnisse von KI-Systemen können Stereotype enthalten. Eine kritische Reflexion der erstellten Personas ist daher besonders wichtig!

Lernziele formulieren und Angebote bewerben

Textgeneratoren wie ChatGPT eignen sich gut dafür, Lernziele zu formulieren und den entsprechenden Kompetenzniveaus zuzuordnen – dabei kann man auch eine Taxonomie oder einen Kompetenzrahmen zugrundelegen. Besonders wichtig ist dabei, die Vorschläge nicht unreflektiert zu übernehmen, sondern sie didaktisch zu prüfen und ggf. anzupassen.

Erwachsenenbildner*innen können Chatbots wie z.B. LeChat auch nutzen, um Ausschreibungstexte, Social-Media-Posts oder Newsletter zu optimieren. Für visuelle Elemente stehen KI-Bildgeneratoren (wie Adobe Firefly oder Canva) oder Video-KIs (wie HeyGen oder Sora) zur Verfügung, die Materialien für Öffentlichkeitsarbeit rasch aufbereiten.

Evaluierung planen

Selbst in der Evaluierung von Lernangeboten lässt sich KI einsetzen – etwa zur Entwicklung von Feedbackfragen, zur Analyse von Umfragedaten oder zur Zusammenfassung qualitativer Rückmeldungen. Manche Umfragetools wie etwa SurveyMonkey haben bereits KI-Funktionen integriert und ermöglichen das automatische Generieren von Fragen direkt im Tool.

Ausblick: Automatisierung und AI-Agents

Mit Automatisierungstools wie Make oder Zapier können Teilprozesse bereits heute automatisiert werden. So können Kursankündigungen automatisch gepostet oder Anmeldungen nach einem vordefinierten Schema beantwortet werden. AI-Agents wie Manus, GenSpark oder der ChatGPT Agent gehen noch weiter und übernehmen komplexe Aufgaben (wie z.B. das Erstellen einer Kurswebsite) selbstständig. 

Es ist zu vermuten, dass AI-Agents in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen werden. Doch schon jetzt gilt: KI kann Routineaufgaben erleichtern, ersetzt aber nicht die pädagogische Kompetenz. Kursplanung bleibt eine kreative, verantwortungsvolle Aufgabe, für die es auch in Zukunft Erwachsenenbildner*innen als „humans in the lead“ braucht.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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