DigiCamp zum Nachlesen: Digitalisierung und Erwachsenenbildung

28.06.2022, Text: Redaktion/CONEDU
Am 22.06.2022 fand die Mini-Barcamp-Reihe von erwachsenenbildung.at eine Fortsetzung. Interessierte tauschten sich zu selbstgewählten Themen rund um Digitalisierung und Erwachsenenbildung aus.
Zwei Personen sitzen beim Lagerfeuer. Eine der beiden macht mit dem Handy ein Foto.
Vernetzung und digitale Professionalisierung in der Erwachsenenbildung
Grafik: Undraw Lizenz, Katerina Limpitsouni, https://undraw.co
Barcamps sind selbstorganisierte „Unkonferenzen“ und bieten Gelegenheit für Erfahrungsaustausch und Reflexion. Beim DigiCamp am 22.6. gestalteten die Teilnehmenden insgesamt sechs Sessions in zwei Durchgängen – von der Vernetzung via Twitter bis zum hybriden Lernen waren verschiedene Themen dabei.

Rollenwechsel beim Übergang vom Training zur Lernbegleitung

Wenn auch die Lernbegleitung keine neue Idee ist, so wird ein neues Rollenverständnis immer gefragter. Welche Tätigkeiten eine wertvolle Lernbegleitung auszeichnen wurde in der von Birgit Aschemann eröffneten Session ebenso diskutiert wie die Herausforderungen und Chancen, die Lernbegleiter*innen erfahren. Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass es einer aktiven Aufwertung des Begriffs „Lernbegleiter*in“ im öffentlichen Diskurs und im Rahmen von Förderprogrammen bedarf.

Ausbildungsmöglichkeiten in der Erwachsenenbildung

Eine Session beschäftigte sich damit, wie der Einstieg in die Erwachsenenbildung gelingt. Die Weiterbildungsakademie (wba) bietet die Möglichkeit erworbene Kompetenzen und bereits erbrachte Leistungen akkreditieren zu lassen um die eigene Qualifikation in der Erwachsenenbildung auszuweisen. Auch die kostenlosen Kurse zur digitalen Professionalisierung EBmooc focus und EBmooc plus werden bei einer Zertifizierung durch die wba anerkannt. Viele Kursanbieter setzen beim pädagogischen Personal eine Trainer*innenausbildung voraus – auch im digitalen Bereich gibt es spezialisierte Aus- und Weiterbildungen. Zusätzlich zu formalen Qualifikationen sind vor allem die in der Praxis gesammelten Erfahrungen wichtig.

Vernetzung auf Twitter und Co.

Dörte Stahl begab sich mit den Besucher*innen ihrer Session auf die Suche nach einem eigenen Hashtag für die Erwachsenenbildung. An der von ihr initiierten Ideensammlung beteiligen sich manche bereits vorab über Twitter. Aber was genau ist ein Hashtag eigentlich? Das Raute-Symbol dient vor allem der Kennzeichnung und Hervorhebung bestimmter Themen, Veranstaltungen, Personen, Organisationen oder Gemeinschaften. Auf diese Weise kann sich eine Community vernetzen und informelles Lernen gefördert werden.

Wie lassen sich gute Themen finden?

Am Beginn eines neuen Arbeitsjahres oder in der Vorbereitung zu einem Workshop stehen viele vor der Aufgabe, Themen zu sammeln und eine Auswahl zu treffen. Wie lässt sich das leichter umsetzen? Gibt es hilfreiche Tools, die dabei unterstützen? Katja Ratheiser lud zum Austausch über Werkezuge, die genau das ermöglichen. Unter den Vorschlägen fanden sich etwa die Kollaborationsplattformen Miro und FLINGA. Letztere ermöglicht die Ideensammlung sowie das Voting. Auch das im DigiCamp zur Sessionfindung verwendete draft-Board ist sehr user*innenfreundlich. Weitere Programme zum kollaborativen Arbeiten sind SLICE by wbrain, Mentimeter, TaskCards, CryptPad, Padlet und TeamMapper Um sich in neue Tools einzuarbeiten, empfiehlt es sich Tutorials auf YouTube anzusehen.

„Netflix-Erwartung“ und Angebotsgestaltung

Das Mediennutzungsverhalten hat sich in den letzten Jahren zusehends verändert – Kursteilnehmer*innen möchten Inhalte jederzeit abrufen können, wünschen sich örtliche Flexibilität, bspw. in Form von hybriden Meetings, einen Austausch mit anderen und die Möglichkeit der kurzfristigen An- und Abmeldung. Diesen Erwartungen kann die Erwachsenenbildung mit neuen Angeboten und innovativen Formaten entgegenkommen. Hochwertigen Content zu produzieren und diesen laufend zu aktualisieren erfordert Engagement, Zeit und Ressourcen – insbesondere wenn Inhalte immer up-to-date bleiben sollen.  

Hybrid: Das Beste aus beiden Welten

In einer der Sessions tauschten sich die Teilnehmenden zum hybriden Lernen aus. Steffen Münch von der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) als Sessiongeber teilte seine Erfahrungen zur Umsetzung hybrider Events bei unterschiedlicher Gruppengröße. Während kleinere Gruppen meist mit einem guten Mikrofon in der Mitte des Raumes und einem rollbaren Bildschirm auskommen, sind die technischen Anforderungen in Seminarräumen mit einer hohen Zahl an Teilnehmenden etwas anspruchsvoller. Eine zentral installierte Kamera sowie ein lichtstarker Beamer werden empfohlen. Eine der wohl wichtigsten Fragen lautet aber: Wie können alle Teilnehmenden gleichberechtigt eingebunden werden? Einige Ansätze dafür liefert die Themensammlung zu hybriden Veranstaltungen auf erwachsenenbildung.at.

Weitere DigiCamps im Herbst

Schon in knapp drei Monaten geht es mit der DigiCamp-Reihe weiter: Das nächste Mini-Online-Barcamp ist für den 21. September 2022 geplant. Wer in der Zwischenzeit auf dem Laufenden bleiben möchte, abonniert die Newsletters von erwachsenenbildung.at oder beteiligt sich an der Abstimmung über einen gemeinsamen Hashtag für die Community.  

Weitere Informationen:
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