Digitale Kompetenzen in der EB: „Es geht nicht nur um Tools"
Welche digitalen Kompetenzen ErwachsenenbildnerInnen in Zukunft brauchen, diskutierten Ricarda Bolten-Bühler (TU Kaiserslautern), Angelika Gundermann (DIE), Christina Jacober (SVEB) und Petra Steiner (wba) im DigiTalk.
Digitale Kompetenzen für die Zukunft: Grundlagen, Persönlichkeitsfaktoren und Fehlerkultur
Petra Steiner zufolge benötigen ErwachsenenbildnerInnen zunächst einmal digitales Grundlagenwissen – und auch genügend Zeit und Möglichkeiten, sich dieses anzueignen. Darüber hinaus seien vor allem sogenannte „21st century skills" wichtig, wie Angelika Gundermann ergänzte – also etwa der Umgang mit Unsicherheit und Veränderung. Persönlichkeitsfaktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle, so Petra Steiner: „Es geht auch darum, eine gewisse Gelassenheit zu haben, wenn einmal etwas nicht funktioniert – was immer vorkommt." Ricarda Bolten-Bühler unterstrich die Notwendigkeit von Fehlertoleranz und Fehlerkultur auf Seiten der Lehrenden und der Lernenden.
Organisationen sollen unterstützen
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung sind nicht nur die Lehrenden, sondern auch die Organisationen gefordert, die Professionalisierung im digitalen Bereich voranzutreiben. „Es braucht Entwicklung auf allen Ebenen: Kursleitung, Programmplanung und Steuerung", so Christina Jacober. Wichtig sei, Digitales auch in der Strategie einer Organisation zu verankern, betonte Angelika Gundermann. Zum Spannungsfeld Management, Digitalisierung und Organisationskultur in der Erwachsenenbildung arbeitet das DIE derzeit an einer Publikation, die voraussichtlich 2021 erscheinen wird.
Digitale Kompetenzen einschätzen und ausbauen
Wer wissen möchte, wie es um die eigenen digitalen Kompetenzen bestellt ist, kann kostenlose, anonyme Möglichkeiten wie etwa den MEKWEP-Selbsttest oder vergleichbare Instrumente nutzen. „Die Fragen sind so aufgebaut, dass es um Handlungssituationen geht, die auch auf andere Tools umgelegt werden können", erklärte Ricarda Bolten-Bühler zum MEKWP-Selbsttest. „Am Ende erhält man ein Feedback, in welchen Bereichen man sich weiter vertiefen kann."
Über Neuigkeiten im Bereich Digitalisierung und Erwachsenenbildung können sich Interessierte z.B. online auf dem Portal wb-web sowie auf erwachsenenbildung.at/digiprof informieren oder sich im SVEB space mit anderen ErwachsenenbildnerInnen austauschen. Kostenlose Bildungsangebote wie der EBmooc plus können helfen, aus der Fülle an online verfügbaren Informationen das Wesentliche herauszufiltern.
Verwandte Artikel
Jetzt bewerben: European Digital Skills Awards 2024
Bis 2. April 2024 können sich Organisationen mit einem Projekt zur Förderung digitaler Kompetenzen für die Auszeichnung der Digital Skills and Jobs Plattform der Europäischen Kommission bewerben.KI-Unterstützung bei der Arbeit mit Videos
Das dritte Webinar der KI-Serie am 05. April dreht sich um KI-Tools, die Erwachsenenbildner*innen für die Arbeit mit Videos nutzen können. Die meisten der vorgestellten Tools sind kostenlos oder kostengünstig verwendbar.Lernen mit intelligenten tutoriellen Systemen (ITS)
Intelligente tutorielle Systeme – das sind Lernangebote, die sich auf Basis des maschinellen Lernens an Lernende anpassen. So übernimmt eine Maschine die vielfältige Aufgabe der Lernbegleitung.Video: Datenschutz und KI-Tools ohne Anmeldung
KI-Tools verwenden, ohne persönliche Daten preiszugeben? Die zweite Lerneinheit der KI-Serie präsentiert KI-Tools, die keine Anmeldung erfordern und sich gut für den Einsatz in der Erwachsenenbildungspraxis eignen.Smartes Seminarmanagement: KI-basierte Vermarktungstipps
KI kann Erwachsenenbildner*innen bei Marketingtexten und Social-Media-Beiträgen unterstützen – hier einige Beispiele zur Inspiration.Kostenlose Restplätze: OER suchen, finden, erstellen
Offene Bildungsressourcen (OER) sorgen für Nachhaltigkeit, sparen Zeit und sind Ausdruck eines Ideals von freier Bildung. Möchten Sie lernen, sie zu finden und selbst zu erstellen? Im gratis Kurzlehrgang sind noch Plätze frei!