Digitale Kompetenzen in der EB: „Es geht nicht nur um Tools"

22.12.2020, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
Neben Anwendungskenntnissen brauchen ErwachsenenbildnerInnen auch Reflexion, positive Haltungen und Unterstützung durch Organisationen, um neue Herausforderungen meistern zu können. Die Aufzeichnung des DigiTalks vom 16. Dezember ist nun zum Nachsehen verfügbar.

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Video: Digitale Kompetenzen in der EB: „Es geht nicht nur um Tools"
Video: CC BY 4.0 CONEDU, Dezember 2020
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns – die Corona-Pandemie befeuerte auch in der Erwachsenenbildung einen Professionalisierungsschub im digitalen Bereich. Auch die TeilnehmerInnen am DigiTalk bestätigten im Rahmen einer Umfrage, dass ihre persönlichen digitalen Kompetenzen im letzten Jahr gestiegen sind. Dazugelernt haben sie vor allem in den Bereichen digitale Tools und Videokonferenzen, gefolgt von den Themen Didaktik, Formateplanung, Hardware, kritische Reflexion und Sicherheit.

 

Welche digitalen Kompetenzen ErwachsenenbildnerInnen in Zukunft brauchen, diskutierten Ricarda Bolten-Bühler (TU Kaiserslautern), Angelika Gundermann (DIE), Christina Jacober (SVEB) und Petra Steiner (wba) im DigiTalk.

 

Digitale Kompetenzen für die Zukunft: Grundlagen, Persönlichkeitsfaktoren und Fehlerkultur

Petra Steiner zufolge benötigen ErwachsenenbildnerInnen zunächst einmal digitales Grundlagenwissen – und auch genügend Zeit und Möglichkeiten, sich dieses anzueignen. Darüber hinaus seien vor allem sogenannte „21st century skills" wichtig, wie Angelika Gundermann ergänzte – also etwa der Umgang mit Unsicherheit und Veränderung. Persönlichkeitsfaktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle, so Petra Steiner: „Es geht auch darum, eine gewisse Gelassenheit zu haben, wenn einmal etwas nicht funktioniert – was immer vorkommt." Ricarda Bolten-Bühler unterstrich die Notwendigkeit von Fehlertoleranz und Fehlerkultur auf Seiten der Lehrenden und der Lernenden.

 

Organisationen sollen unterstützen

Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung sind nicht nur die Lehrenden, sondern auch die Organisationen gefordert, die Professionalisierung im digitalen Bereich voranzutreiben. „Es braucht Entwicklung auf allen Ebenen: Kursleitung, Programmplanung und Steuerung", so Christina Jacober. Wichtig sei, Digitales auch in der Strategie einer Organisation zu verankern, betonte Angelika Gundermann. Zum Spannungsfeld Management, Digitalisierung und Organisationskultur in der Erwachsenenbildung arbeitet das DIE derzeit an einer Publikation, die voraussichtlich 2021 erscheinen wird.

 

Digitale Kompetenzen einschätzen und ausbauen

Wer wissen möchte, wie es um die eigenen digitalen Kompetenzen bestellt ist, kann kostenlose, anonyme Möglichkeiten wie etwa den MEKWEP-Selbsttest oder vergleichbare Instrumente nutzen. „Die Fragen sind so aufgebaut, dass es um Handlungssituationen geht, die auch auf andere Tools umgelegt werden können", erklärte Ricarda Bolten-Bühler zum MEKWP-Selbsttest. „Am Ende erhält man ein Feedback, in welchen Bereichen man sich weiter vertiefen kann."

 

Über Neuigkeiten im Bereich Digitalisierung und Erwachsenenbildung können sich Interessierte z.B. online auf dem Portal wb-web sowie auf erwachsenenbildung.at/digiprof informieren oder sich im SVEB space mit anderen ErwachsenenbildnerInnen austauschen. Kostenlose Bildungsangebote wie der EBmooc plus können helfen, aus der Fülle an online verfügbaren Informationen das Wesentliche herauszufiltern.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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