Vortrag: Die situationale Erklärung von Wissenschaftsskepsis am Beispiel der Corona-Pandemie. Jourfixe Bildungstheorie | Bildungspraxis

Datum: 25.04.2024
Ort: Wien
Veranstalter: IWK, RÖBW u.a.
Kosten: kostenfrei

Impfskepsis und Kritik an Public Health-Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie verlangen nach wissenschaftlicher Analyse. Im Fokus dieses Vortrags steht eine soziologische Studie, die einen situationalen Erklärungsansatz wählt.

Das Phänomen Impfskepsis wird im Unterschied zur Einstellungsforschung ausgehend von den „small lifeworlds“ und diskursiven Selbstpositionierungen von Impfskeptiker*innen rekonstruiert. Impfskepsis kann so über „Entscheidungsbiographien“ untersucht werden, in denen sich lebensweltliche und diskursive Bezüge verknüpfen. Dabei zeigt sich, dass Tätigkeiten des Recherchierens, Suchens und Sammelns von Informationen, des Erkundens und Deutens nicht nur zu einer das Selbstbild prägenden Handlungsweise geworden sind, sondern auch mediatisierte Lebenswelten festigen, in denen auf ein Gegenwissen zum dominierenden Expert*innenwissen insistiert wird.

Ein Kernpunkt der Forschung besteht in der partizipativen Einbindung von opponierenden Gruppen, etwa Impfskeptiker*innen und -befürworter*innen, durch die Verwendung von Vignetten, die als Grundlage für eine wissenschaftsbasierte Bildungsarbeit dienen könnten.

Der Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis: Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation zwischen Erwachsenenbildung und Universität, in der das Theorie-Praxis-Verhältnis der Erwachsenenbildung als lebendiger Diskurs gepflegt wird. Im Zentrum der Diskussions- und Vortragsabende, Expert*innengespräche und Workshops – an vier bis fünf Terminen pro Semester – stehen offener Austausch, Perspektivenwechsel, theoretische Reflexion und Kritik. Die Reihe ist offen für alle Interessierten. An der Organisation beteiligt sind das Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, der Ring Österreichischer Bildungswerke, der Verband Österreichischer Volkshochschulen, das Institut für Wissenschaft und Kunst und das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung. 


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