Unentgeltliche Teilnahme an Basisbildung in Vorarlberg
Finanzierung durch Land und Bund
Im Herbst 2011 haben der Bund und die Länder eine Vereinbarung getroffen, je 50 Prozent der Kosten für unentgeltliche Erwachsenenbildungsangebote zu tragen, die die Bereiche Basisbildung/Grundkompetenzen bzw. das Nachholen des Pflichtschulabschlusses zum Inhalt haben - wir berichteten. Im Zeitraum 2012 bis 2014 stehen Vorarlberg für den Bereich Basisbildung bis zu 450.000 Euro (Landesanteil: 225.000 Euro) zur Verfügung. Weitere 983.000 Euro (Landesanteil 492.000 Euro) werden für den Bereich Nachholen des Pflichtschulabschlusses bereit gestellt.
Jungen Menschen helfen
Die Hauptzielgruppe sind junge Erwachsene, denen geholfen werden soll, die wirtschaftliche und soziale Benachteiligung wettzumachen. Sie sollen durch Nachschulungsangebote den Anschluss an den Arbeitsmarkt finden, so Wallner und Kaufmann. Um diese Menschen tatsächlich zu erreichen, sei der niederschwellige Zugang zu den Angeboten besonders wichtig, betonte LH Wallner.
Handyrechnung lesen wird zur Schlüsselfähigkeit
Die Projektstelle für Zuwanderung und Integration "okay.zusammen leben" hat unter der Bezeichnung "SKT+" (Sprachkompetenztrainings im Bereich Basisbildung/Grundkompetenzen) Kursmaßnahmen entwickelt, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene (bis 25 Jahre) mit und ohne Migrationshintergrund richten und für die Teilnehmenden kostenfrei sind. Dabei werden die bereits 2011 mit dem Europäischen Spracheninnovationssiegel ausgezeichneten Sprachtrainings von "okay.zusammen leben" nun auf 100 Unterrichtseinheiten ausgedehnt und um die Kompetenzen Rechnen/Alltagsmathematik, Basis-IKT-Kenntnisse und die Schlüsselkompetenz "Lernen lernen" erweitert. Die Teilnehmenden üben sich etwa darin, Handyrechnungen zu lesen und zu verstehen, um so das beste Angebot für sich herauszufinden, erläuterte Projektleiter Simon Burtscher-Mathis ein Beispiel für die praxisorientierten Kursinhalte. Bis 2014 sollen bis zu 300 Personen in diesen speziellen Trainings erfasst werden.
2012 bis zu 17 geplante Kurse
Auch die Kurs- und Beratungsangebote im Bereich Basisbildung/Grundkompetenzen an den Vorarlberger Volkshochschulen werden durch eine Landesförderung getragen. Laut VHS-Landesobmann Stefan Fischnaller, sind im Jahr 2012 bis zu 17 Kurse geplant, acht Kurse für 60 Personen haben bereits stattgefunden oder finden gerade statt. Vom Land wurden dafür bis zu 33.000 Euro als Förderung zugesagt.
Kontaktaufnahme oft schwierig
Die niederschwelligen Programme richten sich an breitere Zielgruppen ohne Altersbegrenzung, an Personen mit deutscher Muttersprache als auch an Zuwanderinnen bzw. Zuwanderer. Die wesentliche Herausforderung bestehe darin, wie Menschen mit Nachholbedarf erreicht und zur Teilnahme an Kursen motiviert werden können, so Fischnaller. Die Erstinformation und -beratung erfolgt dabei meist über das "Alphatelefon" der Vorarlberger Volkshochschulen, das unter der Nummer 0664/3281000 erreichbar ist.
Quelle: OTS-Aussendung Amt der Vorarlberger Landesregierung, red. bearb.
Artikel vom 03.05.2012
Artikel vom 20.10.2011