Neuerscheinung: Spielend Kunst verstehen lernen

14.03.2012, Text: Daniela Ramisch, Online-Redaktion
"Kunstspiele" ist ein Praxisbuch mit neuen und klassischen Spielen zur Kunstvermittlung.
"Kunstspiele", ein bunt bebildertes Taschenbuch für Kunst- und MuseumspädagogInnen, ist soeben im Wochenschau-Verlag erschienen.  Der Autor Alfred Czech ist selbst Museumspädagoge und Lehrbeauftragter für Kunstpädagogik an der Universität München. Er stellt in seinem Buch museumspädagogische Spiele für Kinder und Erwachsene vor, die Lust machen Kunst zu erkunden. Der Autor präsentiert Erkundungs,- Karten,- Gestaltungs,- Informations-, und Gesellschaftsspiele. Die Spielvorschläge wenden sich an alle, denen ein spielerischer Zugang zu Kunst Freude bereitet.

Spiele als Einstieg für Kunstvermittlung
ErwachsenenbildnerInnen, die im künstlerischen Bereich tätig sind, können sich viele Ideen herausholen. Klassische Kinderspiele wie Memory, Domino oder Quartett wechseln sich mit neuen Spielideen ab. Die Klassiker erscheinen in einem kreativen Gewand. Eltern, PädagogInnen und Kunstinteressierte können somit Spiele selbst herstellen oder mit digitalen Bildbearbeitungsprogrammen gestalten.

Beispiel: "Das teuerste Gemälde der Welt"
Eine erfrischende Idee der Kunstvermittlung ist das Erstellen eines Kartenspiels mit Gemälden, die mit ihrem Originalpreis versehen sind. Angaben zu KünstlerInnen und  zur Zeit der Entstehung dürfen natürlich nicht fehlen. Die Spielidee "Original und Fälschung" macht besonders Lust, sich mit Kunst einmal anders auseinander zu setzen. Erwachsene und Kinder sind aufgefordert, Originale zu verändern und spannende Details einzubauen oder wegzulassen.

Von Bilddiktat bis Bilderreservoir
Die Spiele sind vielfältig und sehr unterschiedlich einsetzbar. Vor allem als Warm-up für die Kunstvermittlung und für Workshops im künstlerischen Bereich finden sich passende Ideen.  TeilnehmerInnen diktieren sich zum Beispiel gegenseitig Details von Kunstwerken und versuchen dieses so genau wie möglich abzubilden. Oder eine Flut von Kunstpostkarten ergießt sich über den Boden und Kunstinteressierte suchen nach verschiedenen Kriterien zusammenpassende Bilder aus.

Aufbau des Buches
Der Autor untermauert die museumspädagogischen Spiele mit theoretischem Hintergrund. Die Erklärung der Spiele ist einfach und gut nachvollziehbar. Zu jedem Kunstspiel finden die LeserInnen Angaben zu Dauer, Material, Alter der Spielenden und Spielform. Im letzten Teil stellt Alfred Czech Gesellschaftsspiele zur Kunst vor. Die Lesenden bekommen auch Informationen zu im Handel erhältlichen Kunstvermittlungsspielen.

Neu: Magazin über Kunst und Literatur in der Erwachsenenbildung
Mit Kunst beschäftigt sich auch die erst kürzlich erschienene Ausgabe des "Magazin erwachsenenbildung.at". Sie fragt nach den Möglichkeiten und Grenzen einer künstlerisch beförderten Bildung. Die AutorInnen - KünstlerInnen, ForscherInnen und TrainerInnen -  zeigen, dass Kunst und Literatur dort einsetzen, wo Bildung und Wissen keine festschreibbaren Sicherheiten bieten.

Vorgestellt werden u.a. künstlerische Methoden, die Bildungs- und Reflexionsprozesse in Gang setzen. So stellt beispielsweise Mikki Muhr die von ihr entwickelte Methode "SICH VERZEICHNEN" vor. Dabei handelt es sich um eine künstlerische Methode, mit der eigene Erfahrungen auf Papier gebracht werden. TeilnehmerInnen des Workshops zeichnen Karten über verschiedene Orte, zu denen sie gemeinsam gehen. Eigene Bewertungen fließen dabei ein.  Es bleibt jedoch nicht beim Zeichnen. Das gemeinsame Herzeigen und Besprechen der Karten ist aufschlussreicher Teil der Methode um Differenzen sichtbar zu machen.

Czech Alfred, 2012: Kunstspiele - Spielend Kunst verstehen lernen. Schwalbach: Wochenschau Verlag. 173 Seiten. 15,80 Euro, ISBN 978-3-89974754-6. Kleinformatig.
Weitere Informationen: