Erwachsenenbildung boomt

01.09.2008, Text: Christina Pernsteiner, Online-Redaktion
Ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung bildet sich in Erwachsenenbildungseinrichtungen weiter. Der Bund setzt verstärkt Maßnahmen zum Ausba
Weiterbildung als Erfolgsfaktor in der Wissensgesellschaft
Im Pressegespräch erklären Heidrun Strohmeyer, Sektionschefin im Bildungsministerium, Arthur Schneeberger, Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, und Magarete Wallmann, bifeb)-Direktorin die Bedeutungszunahme des Lebensbegleiteten Lernens.

"In der Wissenschaftsgesellschaft ist Lebensbegleitendes Lernen ein bedeutender Erfolgsfaktor für die wirt­schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und eine wichtige Voraussetzung für die aktive Gestaltung des beruflichen und privaten Lebens. Globalisierung, Interkulturalität und rasante technische Neuerungen erfordern, dass sich die Menschen kontinuierlich weiter­bilden und sich neue Kompetenzen aneignen" so Strohmeyer.

Österreichweit sind rund 100 000 Personen in der Erwachsenenbildung tätig, wobei diese in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Gemeinsamkeit ist aber, dass sie alle sehr hohen, an europäischen Richtlinien orientierten Ansprüchen gerecht werden müssen. In diesem Prozess spielt qualitätssicherndes und professionelles Handeln eine wesentliche Rolle. Genau darauf zielen die Maßnahmen des Bundesministeriums. Weitere wichtige Ziele sind auch die Förderung von bildungsfernen und gering qualifizierten Personen.

wba: Europäisches best-practice-Modell
Die 2007 gegründete WeiterBildungsAkademie (wba) ist ein europaweit einzigartiges Zertifizierungs- und Anerkennungsverfahren für ErwachsenenbildnerInnen. In der Erwachsenenbildung tätige Personen können über die modular aufgebauten Abschlüsse ihre in vielfältiger Weise erworbenen Kompetenzen und Praxiszeiten anrechnen lassen. Sie erhalten ein anerkanntes Zertifikat bzw. Diplom. "Studien haben gezeigt, dass die Qualität der Lehrenden und der Lernmaterialien mit Kurszufriedenheit und Zielerreichung korrelieren", weiß Schnee­berger, der neben der allgemeinen Hebung des formalen Bildungsniveaus in der Qualität der ErwachsenenbildnerInnen eine primäre Schlüsselvariable sieht.

bifeb): Architekt für Erwachsenenbildung
Das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung - bifeb), ist das Kompetenzzentrum des Bundes für den gesamten Erwachsenenbildungsbereich. Es kooperiert mit nationalen und internationalen Erwachsenenbildungs- und Forschungseinrichtungen. Zur Zeit arbeitet das bifeb) an der Entwicklung der österreichischen Strategie zum lebensbegleitenden Lernen. Daneben gibt es auch zahlreiche Angebote zur Aus- und Weiterbildung von ErwachsenenbildnerInnen. Allein im Herbst starten vier hochkarätige Lehrgänge am bifeb):
  • Bildungs- und Berufsberatung
  • Supervision und Coaching
  • Bildungsmanagement
  • Alphabetisierung und Basisbildung


"Erwachsenenbildung braucht gut ausgebildete und lernbereite Mitarbeiter/innen und Führungskräfte", so bifeb)-Direktorin Margarete Wallmann. Das bifeb) entwickelt ein an den Bedürfnissen der Lernenden orientiertes Bildungsangebot und arbeitet ständig an neuen Lernarchitekturen.

Strohmeyer, Wallmann und Schneeberger betonten die Bedeutung der öffentlichen Anerkennung der Erwachsenenbildung als vierten Bildungssektor. Auch eine intensivere Kooperation zwischen Erwachsenenbildung und Wissenschaft ist wünschenswert, um aussagekräftige Forschungsergebnisse für die Praxis zu gewinnen.

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