EU-Erhebung über nicht-formales und informelles Lernen

12.01.2011, Text: Wilfried Hackl u. Christina Pernsteiner, Redaktion/CONEDU
Mittels Online-Fragebogen können Interessierte bis zum 9. Februar ein Feedback zum Stellenwert und zur Validierung geben.
Bedeutung des nicht-formalen und informellen Lernens
Für und in Europa ist die Anerkennung der gesamten Bandbreite individueller Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen derzeit von besonderem Interesse. Insbesondere die nicht-formalen und informellen Lernprozesse sind dabei seit 1995 im Fokus der europäischen Bildungspolitik. Wesentliche Impulse gehen hier gegenwärtig von der Entwicklung des europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (EQR) aus, welcher auf die leichtere Vergleichbarkeit von vor allem beruflichen Kompetenzen zielt. Dabei bildet ein lernergebnisorientierter Zugang die Basis.

Allerdings werden in diesem Zusammenhang neue Ansätze zur Identifizierung und Validierung gerade der "unsichtbaren" nicht-formalen und informellen Lernerfahrungen benötigt. Die europäischen Länder sind diesbezüglich unterschiedlich weit fortgeschritten. Während einige schon umfassende Systeme vorweisen können, stehen andere noch ganz am Anfang der Entwicklung. In Österreich arbeitete die Arbeitsgruppe Informelles Lernen am BMUKK in den vergangenen Jahren heraus, welche Entwicklungen nötig sind, um die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen im nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu fördern.

Fragen nach den zukünftigen Prioritäten in der EU-Bildungspolitik
Die Generaldirektion für Bildung und Kultur der EU-Kommission führt in diesem Zusammenhang eine Erhebung über den gegenwärtigen Stellenwert und Umsetzungsstatus in den gesamten EU-Mitgliedsstaaten durch. Interessierte können ihre Einschätzung über die Förderung und Validierung von nicht-formalen und informellen Lernprozessen über einen Online-Fragebogen mitteilen. Ziel ist es, den aktuellen Handlungsbedarf zu erheben und darauf mitbasierend die zukünftigen Prioritäten in der europäischen Bildungspolitik festzulegen.

Teilnahme bis zum 9. Februar 2011 möglich

Eine Teilnahme an der Erhebung ist über den Online-Fragebogen bis zum 9. Februar 2011 möglich. Es können sich sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen bzw. öffentliche Behörden beteiligen. 
 
Ergebnisse und nächste Schritte
Die Ergebnisse der Online-Erhebung werden analysiert und zusammengefasst in einem Bericht im ersten Halbjahr 2011 veröffentlicht. Parallel dazu finden Diskussionen mit den Hauptinteressensvertretungen bis zum Frühjahr statt. Laut einer Aussendung wird die Europäische Kommission die Ergebnisse bei der Ausarbeitung der zukünftigen Strategie zur Förderung und Validierung von nicht formalem und informellem Lernen berücksichtigen. Insbesondere die möglichen sozialen, ökomischen und umweltbezogenen Auswirkungen sollen hier in die Beurteilung zukünftiger Strategien miteinfließen.
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