Über das Denkbare hinaus!

25.06.2018, Text: Rubia Salgado, Redaktion: Angelika Hrubesch, VHS / lernraum.wien
Das Netzwerk MIKA veranstaltete am 24. und 25 Mai 2018 die Tagung „Über das Denkbare hinaus: Pädagogische Reflexivität in der Basisbildung mit Migrant_innen“
"Über das Denkbare hinaus" lautete das Motto der Tagung.
Grafik: CC BY, Micha Gerersdorfer, auf erwachsenenbildung.at
Trotz der Wirklichkeit einer von neoliberalen Politiken regierten Gesellschaft in Österreich, trotz der zunehmenden Ökonomisierung der Bildung und der Priorisierung wirtschaftlicher Interessen im Rahmen von bildungspolitischen Programmen, trotz der Verschärfung der bereits restriktiven österreichischen Integrationspolitik eröffnet die Basisbildung, wie sie aktuell im Rahmen der Initiative Erwachsenbildung konzipiert ist, prinzipiell eine seltene Möglichkeit der Realisierung einer Erwachsenenbildungsarbeit mit Migrant_innen und Refugees, die sich als kritisch definieren und entfalten will. Denn Basisbildung soll aktive und kritische Mitwirkung in der Gesellschaft fördern und die Einzelnen ermutigen, die Welt mitzugestalten und zu verändern, anstatt ‚nur' in der Welt zu leben (vgl. "Prinzipien und Richtlinien für Basisbildungsangebote").

 

Kritische Auseinandersetzung mit theoretischen Positionen

Auf der Tagung widmeten wir uns im Dialog mit theoretischen Positionen aus der kritischen Pädagogik (in der Tradition Antonio Gramscis und Paulo Freires), der Migrationspädagogik und der postkolonialen Theorien einigen heraufordernden Fragen, die in der Umsetzung der „Prinzipien und Richtlinien für Basisbildungsangebote" entstehen bzw. beobachtet werden.

 

Im Vorfeld der Tagung wurden vier Lesezirkel in Linz und Wien durchgeführt. Im Zuge der Lesezirkel generierten und sammelten wir Fragen, die bei der Tagung zusammen mit den Referent_innen, Prof. Peter Mayo (Universität Malta) und Dr.in Alisha Heinemann (Universität Wien) diskutiert wurden.

 

Über das Denkbare hinaus denken

Im Sinne pädagogischer Reflexivität konnten wir über die kritische
Gestaltung und Umgestaltung unserer gegenwärtigen pädagogischen Praxen diskutieren, uns mit spannenden und herausfordernden Fragen beschäftigen, wie diejenige nach den Möglichkeiten in diesen Zeiten der Verschärfung bereits restriktiver Politiken eine reflektierte pädagogische Praxis eingewebt im kritischen Denken und Handeln neu zu entwerfen und umzusetzen und über das Denkbare hinaus gemeinsam denken.

 

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes MIKA_prof der Netzwerkpartnerschaft MIKA (www.netzwerkmika.at) statt und wurde von ESF (Europäischer Sozialfonds) und von BMBWF (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) gefördert.

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