KI reflektieren mit Tools

06.12.2024, Text: Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU
Wer KI kompetent und verantwortungsvoll anwenden möchte, muss den Einsatz von KI kritisch reflektieren. Verschiedene Tools können diese Reflexion unterstützen: online wie offline.

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Video: KI reflektieren mit Tools
Video: CC BY 4.0, CONEDU, Dezember 2024. Von der CC BY-Lizenz ausgenommen sind alle eingeblendeten Screencasts, Screenshots sowie die enthaltenen Logos.

KI-Tools didaktisch sinnvoll einsetzen

Ein kompetenter Umgang mit KI-Tools wird zunehmend wichtiger in der digitalen Welt. Erwachsenenbildner*innen können Lernende dabei unterstützen, einen solchen zu erwerben, indem sie etwa die Interaktion mit einem KI-Chatbot in eine Aufgabenstellung integrieren. Im Video wird ein Beispiel gezeigt, das den bewussten und zugleich reflektierten Einsatz von KI fördert.

Den Einsatz von KI im Kurs regeln

Eine reflektierte Auseinandersetzung mit KI kommt nicht nur in der Praxis der Erwachsenenbildner*innen, sondern auch auf Organisations-Ebene zum Tragen. Einrichtungen, die KI einsetzen, müssen ab 2025 sicherstellen, dass ihre Beschäftigten über die nötigen KI-Kompetenzen verfügen. So sieht es die KI-Verordnung der EU vor. Diese Verpflichtung gilt ab 2. Februar 2025 auch für Einrichtungen der Erwachsenenbildung.

Wer das nötige Funktionswissen erwerben und sich über Regelungsbedarf und Risiken beim KI-Einsatz informieren möchte, findet im Weiterbildungskalender von erwachsenenbildung.at spezifische Angebote zur KI-Compliance. Sie sind auf die KI-Verordnung zugeschnitten.

Damit wird es Einrichtungen möglich, eine entsprechende KI-Strategie sowie Standards zum Einsatz von KI im Kurs auszuarbeiten.

Wo KI überall vorkommt

Die „KI.Welten“ der Kompetenzplattform Künstliche Intelligenz NRW bieten eine hilfreiche Übersicht über diverse Bereiche, in denen KI zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine interaktive Grafik, die über KI-Anwendungen in Unternehmen, zuhause und im Krankenhaus informiert und deren Vorteile auflistet.

Erwachsenenbildner*innen können auf Grundlage dieser Übersicht ethische Fragestellungen mit Blick auf den Einsatz von KI im jeweiligen Bereich aufwerfen und die diversen KI-Anwendungen in Gruppen kritisch reflektieren.

KI oder Nicht-KI: Das ist hier die Frage

Der KI-Kompass ist ein Kartenspiel, bei dem die Spielenden einem KI-Kompetenzteam angehören und Lösungen für die Anfragen von besorgten Bürger*innen finden müssen. Dabei müssen die Spieler*innen entscheiden, ob der Einsatz eines KI-Tools hilfreich sein kann oder die Aufgabe ohne KI gelöst werden soll.

Indem sich die Teilnehmenden mit den Anliegen der Bürger*innen im Spiel auseinandersetzen, lernen Sie zugleich die Einsatzmöglichkeiten von KI kritisch zu reflektieren. Auf diese Weise wird eine differenzierte Auseinandersetzung mit KI möglich, die mitunter auch ethische Fragen sowie jene der Entscheidungsverantwortung aufwirft.

Das Spiel wurde vom Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) entwickelt und ist kostenlos als offene Bildungsressource verfügbar.

Offline-Denkanstöße zur Reflexion von KI

Wer gerne gemeinsam mit anderen KI kritisch diskutieren möchte, findet in den Denkanstößen von Nele Hirsch eine interessante Lernressource dafür. Dabei handelt es sich um bildungsbezogene Statements über KI, die als Reflexionskärtchen genutzt werden können – zum Beispiel in Präsenzangeboten. Im eBildungslabor finden sich auch Meinungskarten zu KI, die als CC0 freigegeben sind und kostenlos heruntergeladen werden können. Sie sind etwa für eine Kennenlern- oder Austauschrunde in einem Kurs geeignet, die damit zugleich zur Reflexionsübung wird.

KI reflektieren mit KI

Erwachsenenbildner*innen können auch KI-Chatbots zu Reflexionszwecken heranziehen. Sie können z.B. ein Meinungsspektrum zu einem KI-bezogenen Thema erstellen und dafür einen KI-Chatbot nach möglichen Positionen fragen. In der Regel listet der KI-Chatbot dann unterschiedliche Perspektiven zum Thema auf. Die Antworten des KI-Chatbots sollten dabei als Ideen gesehen werden, die von den jeweiligen Nutzer*innen nach persönlicher Einschätzung aufgegriffen oder verworfen werden können: „human in the lead“, nicht nur „in the loop“.

Die Anfragen an den KI-Chatbot lassen sich auch präzisieren, indem bspw. eine Persona beschrieben wird oder konkrete Anwendungsfälle genannt werden, wie etwa „Emotionserkennung durch KI“.

David Röthler hat im Webinar am 02.12. ChatGPT nach fundamentaler Kritik am Einsatz von KI in der Erwachsenenbildung gefragt. Interessierte mit einem ChatGPT-Zugang können diesen Chatverlauf online nachlesen und die vom KI-Chatbot generierten Kritikpunkte nachvollziehen und bewerten.

KI reflektieren mit Bildern

Eine Reflexion über KI anzustoßen, kann auch mit KI-Bildgeneratoren gelingen. Nele Hirsch schlägt etwa vor, dass Teilnehmende eines Bildungsangebots überlegen könnten, was mit KI eigentlich gemeint ist. Ihre Ideen können dann mithilfe von KI-generierten Bildern visualisiert werden.

Durch das Nachdenken über eine mögliche bildliche Darstellung und das Entwerfen eines geeigneten Prompts zur Bildgenerierung setzen sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Thema KI auseinander und können zugleich auch einen Lernertrag bezüglich Prompting erzielen.

Weiterlernen über KI

Die zehnte Lerneinheit ist zugleich die letzte in der Weiterbildungsreihe „KI-Tools in der Erwachsenenbildung: anwenden und reflektieren“. Die vollständige KI-Serie steht Interessierten auch zukünftig als Lernressource online zur Verfügung.

Und schon 2025 gibt es die Gelegenheit, das eigene KI-Wissen in einem neuen EBmooc zu vertiefen. Dabei werden didaktische Workflows mit KI im Mittelpunkt stehen – es geht also um praktische Anwendungsprozesse von KI im Alltagsgeschehen der Erwachsenenbildung.

Weitere Informationen:
Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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