REFAK-Tagung: Digitale Entwicklungen in der Erwachsenenbildung

11.07.2022, Text: Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU
Unter dem Motto „Aufbruch in die digitale Zukunft“ thematisierte die Tagung der Referent*innen-Akademie (REFAK), wie sich die Digitalisierung auf die Erwachsenenbildung auswirkt und welche Entwicklungen zu erwarten sind.
Vogelperspektive: Menschen gehen durch einen großen Eingangsbereich mit Stiegen und einem Schriftzug am Boden.
In Zeiten, in denen ständig neue Anforderungen an die Kompetenzen von Erwachsenenbildner*innen gestellt werden, scheint Weiterbildung wichtiger denn je.
Foto: Pexels Lizenz, sl-wong, https://pexels.com
Was hat sich durch die Pandemie in der Erwachsenenbildung geändert? Wie stark beeinflussen gesellschaftliche Transformationen die Erwachsenenbildung und welche positiven Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten? Diese und weitere Fragen wurden auf der hybriden Tagung erörtert.

Transformation in der Erwachsenenbildung

Petra Steiner von der Weiterbildungsakademie Österreich (wba) sprach in ihrer Keynote über Transformationen der Profession Erwachsenenbildung im Zuge der Digitalisierung. Sie legte nahe, dass Professionalisierung als sozialer Durchsetzungsprozess zu begreifen ist, der kontinuierlich fortgesetzt werden muss. Ein Praxisbeispiel aus dem Alltag gab zu verstehen, dass soziale und personale Kompetenzen gefordert sind: Trifft eine Person mit kritischer Einstellung gegenüber technischen Innovationen auf eine*n Befürworter*in digitaler Entwicklungen, sollten beide Seiten der konträren Position des Gegenübers verständnisvoll begegnen. Im Prozess einer stetig voranschreitenden Digitalisierung sei es wichtig Ressourcen und Zeit zu gewinnen.

 

Die Referentin empfahl die Möglichkeit sich über EBmoocs eine Grundlage an digitalen Kompetenzen anzueignen und die eigenen Stärken anhand bestimmter Qualitätskriterien zu sichern.    

Beratung und soziale Dimension von Online-Begegnungen

Karin Steiner (abif) stellte den ab Herbst 2022 stattfindenden Lehrgang „Bildungs- und Berufsberater:in – DigiSkills in Guidance & Co-Careering“ vor. Der Lehrgang möchte wichtige digitale Skills mit Fokus auf die Themen Bewerbung und Social Media, Online Beratung, Digitalisierung und Arbeitsmarkt vermitteln.

 

Die Referentin betonte zudem, dass es mit Tools alleine nicht getan sei, sondern soziale Fähigkeiten und Bemühungen immer miteinbezogen werden müssen. Wesentlich ist die Beziehung zwischen Trainer*innen und Teilnehmer*innen sowie jene unter den Teilnehmenden selbst. Auch online soll unterschiedlichen Sichtweisen und einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch Raum gegeben werden.

Die Wiener Volkshochschulen und Digitalisierung

Doris Vickers, Digitalisierungsbeauftragte der Wiener Volkshochschulen, und John Evers, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, präsentierten die Entwicklungen in den letzten zwei Jahren und gaben einen Ausblick auf mögliche zukünftige Wege. Die Wiener Volkshochschulen verstehen sich als Lernplattform, die für alle nützlich sein kann und zur Qualitätssicherung beiträgt.

 

Das Präsenz-Angebot zu stärken ist eines ihrer Anliegen, wobei hybride Formate weiterhin angeboten werden sollen.

Digitalen Content produzieren: Orte, Räume, Technik

Sarah Sahl gab den Teilnehmenden Einblicke in den „Digital Campus“ des Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V., der im Februar 2022 eröffnet wurde. Es handelt sich dabei um einen Ort, der eigens für die Produktion von digitalem Content geschaffen wurde. Die Räumlichkeiten können von externen Interessenten jederzeit gebucht werden.

 

Neben einem Meetingraum für die Planung und Vorbereitung von Veranstaltungen gibt es ein Webinarstudio für bis zu zwei Referent*innen und eine*einen Moderator*in, sowie ein Talkstudio für bis zu fünf Talkgäste, die auf einem Podium diskutieren können. Auch für die Postproduktion ist mittels eigenem PC-Arbeitsplatz und nötigem Equipment gesorgt. Das Podcaststudio besitzt eine extreme Schallisolierung für hallfreie Aufnahmen.

Über die REFAK-Tagung

Abgerundet wurden die spannenden Vorträge mit einer Austausch-Runde in Breakout-Rooms und einer gemeinsamen Diskussion im Plenum. Veranstaltet wurde die Tagung von der VÖGB/AK Referent*innen-Akademie (REFAK), dem AMS und dem abif.

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