Nachlese zum DigiCamp „Digitalisierung und Erwachsenenbildung“

Nächster DigiCamp-Termin
Mittwoch, 22. Juni 2022 von 16:30-18:30 (Login und Technik-Check ab 16:15 möglich)
Nachlese zum DigiCamp im März 2022
Dank der thematisch breit gefächerten Inputs der SessiongeberInnen widmete sich das DigiCamp diesmal Fragen wie „Worauf kommt es bei hybriden Angeboten an?", „Was macht gute Online-Lehre aus?", „Wie gelingt es, in digitalen Belangen auf dem Laufenden zu bleiben?", „Für wen ist Medienkompetenz wichtig?" und "Inwiefern gestaltet der digitale Wandel die Ausbildungspraxis neu?". Auch zu den offenen Onlinekursen in der EBmooc-Reihe gab es eine eigene Session.
Das Barcamp-Format zeichnet sich insbesondere durch Flexibilität und ein gutes Maß an Improvisation aus, da weder Inhalt noch Ablauf strikt festgelegt sind. So gaben manche Teilnehmenden schon bei der Anmeldung Session-Ideen bekannt, andere Sessions wurden mehr oder weniger spontan eröffnet: Nachdem Vorschläge für einzelne Sessions gesammelt wurden, konnten die Teilnehmenden über die Themen abstimmen. Die meistgewählten Vorschläge wurden in einem Sessionplan festgehalten und jeweils einem Breakout-Room zugeordnet. Wer genau erfahren möchte, wie ein Barcamp funktioniert, kann den Nachbericht zum letzten DigiCamp im Oktober 2021 lesen oder sich die Aufzeichnung desselben ansehen.
Hybride Möglichkeiten für Bildungsangebote
In Jochen Stollas Session wurde diskutiert, was es bei hybriden Lernsettings zu beachten gilt. Bei hybriden Formaten sind technische und soziale Aspekte zu berücksichtigen, wobei zwischen Blended Learning und hybridem Lernen zu unterscheiden ist. Zu den technischen Mindestanforderungen gehören ein Monitor, eine bewegliche Kamera, ein Funkmikrofon, evtl. ein zweites Mikrofon für die Teilnehmenden sowie kabelgebundenes Internet. Ein ausgewogener Mix aus Vortrags- und Diskussionsphasen sorgt für Abwechslung und Kurzweiligkeit. Datenschutz und Sicherheitsfragen sollten in der Umsetzung jedenfalls beachtet werden.
Erfahrungs-Austausch über Online-Lehre
Elfriede Hofmayer initiierte eine Austauschrunde über die Online-Lehre im Allgemeinen. Die BesucherInnen dieser Session nahmen die Herausforderungen von Online-Formaten in den Blick und erarbeiteten gemeinsam Empfehlungen zur Aktivierung der TeilnehmerInnen. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass ausgeschaltete Kameras bei Live-Online-Übertragungen die Vortragenden oft stark fordern. Ohne Webcam-Übertragung geht ein wichtiger Feedbackkanal verloren. Ein Austausch über die gängigen Tools in der Online-Lehre sowie zu digitalen Prüfungsformaten rundete die Diskussion ab.
Zu digitalen Themen in der Erwachsenenbildung auf dem Laufenden bleiben
Beatrice Kogler lud die TeilnehmerInnen ihrer Session ein, sich über Weiterbildung, Wissenserwerb und Vernetzung in Bezug auf digitale Themen Gedanken zu machen. Formale Weiterbildungen, Newsletter, Blogs, Podcasts, Social Media, informeller Austausch – es gibt viele Möglichkeiten, sich über die Digitalisierung in der Bildung zu informieren und fortzubilden - fast schon zu viele, so waren sich die Teilnehmenden des DigiCamps einig. Die zeitlichen Ressourcen sind in der Regel zu knapp, um alle interessanten Angebote durchzuarbeiten. Generell hatten die Teilnehmenden den Eindruck, dass informeller Wissensaustausch in der Erwachsenenbildung zu kurz kommt und Weiterbildung auf Eigeninitiative nicht angemessen honoriert wird. Der Wunsch nach einem entsprechenden Anreizsystem sowie nach Raum für Wissenserwerb und -austausch war unter den Session-Teilnehmenden groß.
Bildungsniveau und Medienkompetenz
In einem anderen Breakout-Room wurde unter der Leitung von Dörte Stahl darüber diskutiert, in welchem Verhältnis Bildungsniveau und Medienkompetenz zueinander stehen und weshalb Weiterbildungen zur Medienkompetenz vorrangig für bestimmte Gruppen angeboten werden, wie etwa Jugendliche oder Personen, die als gering qualifiziert eingestuft werden. Schützen denn höhere Bildungsabschlüsse davor, Opfer von Fake-News zu werden? Wie stark ist die Zielgruppe der Erwachsenen vertreten, wenn es um Medienkompetenz geht? Die Ergebnisse der Session legten nahe, dass Menschen aller Bildungsschichten dafür sensibilisiert werden sollen, Informationen, auch wenn deren Quelle bekannt ist und sie als seriös gilt, kritisch zu hinterfragen.
Virtual Reality in der TrainerInnenausbildung
Einiges an Spannung bot auch die Session über Virtual Reality (VR) in der Ausbildung 4.0. In diesem Raum wurden der fachdidaktische Einsatz von VR als Lehr- und Lernmedium beleuchtet und die Frage erörtert, wie sicherheitsrelevante Inhalte gefahrlos trainiert werden können. Wolfgang König vom Team „Netzwerk Q4.0 IN MV-SCHWERIN" stellte ein neues Schulungsangebot (VR-Trainer 4.0) für das Berufsbildungspersonal in der Metall- und Elektrobranche vor. Einen konkreten Einblick in das Training erhielten die SessionbesucherInnen zunächst durch ein Video. VR qualifiziert sich als Medium in der Erwachsenenbildung dort, wo es sich didaktisch sinnvoll einsetzen lässt.
Austausch zum EBmooc plus und EBmooc focus
In einer eigenen EBmooc-Session bot Karin Kulmer Teilnehmenden, AbsolventInnen und Interessierten Gelegenheit zum Austausch rund um die offenen Onlinekurse EBmooc plus und EBmooc focus. Neben einem aktuellen Überblick wurden mit Twillo und Lernpfad zwei Tools zum Remix der offen lizenzierten Inhalte vorgestellt. Eine zentral diskutierte Frage der Session lautete: „Was ist mir an einem MOOC wichtig?" Für die Teilnehmenden standen sowohl innovative Inhalte für Fortgeschrittene als auch Grundlagen digitalen Lehren und Lernens hoch im Kurs. Die Inhalte sollen dabei für BildungsmanagerInnen und Online-Lehrende relevant sein. „Kompakt und kompetent dranbleiben", so lautete ein Teilnehmerwunsch dazu. Das EBmooc-Team will die Rückmeldungen aus der Session in die Weiterentwicklung einfließen lassen.

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