AMS Report: Digitalisierung in der österreichischen Erwachsenenbildung
Im Report geben die Studienautor*innen Petra Ziegler und Wolfgang Wöhl einen Überblick zur Digitalisierung in der Erwachsenen- und Weiterbildung in Österreich. Dabei zeigt sich, dass es in den letzten Jahren – angetrieben durch die Corona-Pandemie – sowohl in den Einrichtungen selbst als auch bei Trainer*innen und Teilnehmer*innen zu einem Kompetenzzuwachs kam.
Inwieweit digitale Angebote genutzt werden, hängt den Autor*innen zufolge stark mit den Zielgruppen und vermittelten Themen zusammen – so konnten sich Personen mit höheren formalen Bildungsabschlüssen rasch auf Online-Formate einstellen. Mit entsprechender Aufbereitung der Inhalte und Unterstützung durch Trainer*innen sei jedoch auch bei Personen mit geringer formaler Bildung online mehr möglich, als zunächst angenommen wurde.
Die Digitalisierung der Erwachsenenbildung sei sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden. Gerade bei digitalen Formaten gelte es, Grundlagen einer erwachsenengerechten Didaktik – wie etwa Praxisbezug oder Anschlussfähigkeit – zu berücksichtigen. Im Lichte aktueller Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sei zu erwarten, dass der Bedarf an großflächigen Angeboten zu kritischer Medienkompetenz und kritischem Denken künftig steigt.
Für die Zukunft empfehlen die Autor*innen eine Kombination aus langfristiger und flexibler Programmplanung, um auf aktuelle Trendthemen eingehen zu können. Weiterbildungsangebote für Bildungsmanager*innen seien zentral, da der digitale Wandel bei den Leitungspersonen beginne. Auch Trainer*innen sollten in ihren Kompetenzen weiter gestärkt werden, beispielsweise indem Weiterbildungen und Vorbereitungszeit finanziell abgegolten werden.
Ziegler, Petra / Wöhl, Wolfgang (2024): Digitalisierung in der österreichischen Erwachsenen- und Weiterbildung. Bestandsaufnahmen und Empfehlungen für die arbeitsmarktorientierte Qualifizierungslandschaft.
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