Communities of Practice in der EB: „Schafft euch eure Netzwerke“

20.10.2020, Text: Redaktion/CONEDU
Die Aufzeichnung des DigiTalk vom 9. Oktober mit Gaby Filzmoser, David Röthler, Karlheinz Pape und Dominik Fröhlich steht nun zum Nachsehen zur Verfügung.
Video: CC BY 4.0 CONEDU, Oktober 2020
Informelle Zusammenschlüsse von Personen mit ähnlichen Zielen und Aufgaben erfüllen andere Funktionen als formalisierte Weiterbildungen: sie bieten Raum, gemeinsam auf Augenhöhe etwas Neues auszuprobieren, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu pflegen. Dabei sind unterschiedliche Gruppengrößen und Formalisierungsrade denkbar, wie die Erfahrungen der DiskutantInnen im DigiTalk zeigen. So berichtete Dominik Fröhlich von Austauschrunden in einer siebenköpfigen Kleingruppe, Gaby Filzmoser von Entwicklungsgruppen mit Laborcharakter und Karlheinz Pape von der Corporate Learning Community mit Tausenden TeilnehmerInnen, die er eher als Netzwerk (und nicht als Community) bezeichnen würde. Wichtig dabei: der Fokus auf das Lernen, selbst Erleben und Ausprobieren neuer Dinge. „Wir sind alle ständig Lernende", fasste David Röthler zusammen.

 

Gelingende Communities of Practice: Wertschätzung und Regelmäßigkeit

Was braucht es, damit eine Community of Practice funktioniert? Dazu gehört zunächst einmal die Bereitschaft der Beteiligten, sich einzulassen, so Gaby Filzmoser. Eine hohe Fehlertoleranz und gegenseitige Wertschätzung innerhalb der Community können helfen, dieses Einlassen zu ermöglichen. Dominik Fröhlich berichtet von den „Toastmasters" – einer Rhetorik-Community, die sich durch einheitliche Werteverständnisse und konsistente Struktur der einzelnen Treffen auszeichnet.

 

Auch die TeilnehmerInnen des DigiTalk bestätigten im Chat, dass regelmäßige Termine und wertschätzender Umgang zum Gelingen einer Community beitragen. Außerdem erachteten sie Aspekte wie ein relevantes Thema, einen fachübergreifenden Austausch, eine gute Moderation sowie Offenheit und Neugier für neue Themen als wichtig.

 

Eine Community gestalten: Es braucht jemanden, der es in die Hand nimmt

Um eine Community aufzubauen, braucht es Karlheinz Pape zufolge eine/n Initiator/in – „jemanden, der es in die Hand nimmt und den Anfang gestaltet." Je mehr Menschen einem Netzwerk bereits angehören, desto leichter wird es, weitere damit zu erreichen, so Dominik Fröhlich. Dennoch komme es nicht primär auf die Größe eines Netzwerks, sondern vielmehr auf das ursprüngliche Ziel der Community an. Ein solches Ziel kann beispielsweise sein, digitale Tools in einem geschützten Rahmen auszuprobieren, wie Gaby Filzmoser ausführte.

 

ErwachsenenbildnerInnen als Vorbilder

ErwachsenenbildnerInnen seien gefordert, die TeilnehmerInnen zum Aufbau ihres eigenen Lernnetzwerks anzuregen. „Als ErwachsenenbildnerInnen müssen wir mehr auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen schauen", so Gaby Filzmoser. Viel Potential liegt Dominik Fröhlich zufolge in der Frage, wie man informelle, offene Angebote mit formalen Bildungsgängen integriert. Und schließlich müssen ErwachsenenbildnerInnen sich selbst beim Thema Netzwerken zu Vorbildern entwickeln, forderte Karlheinz Pape: „Wir Learning Professionals müssen absolute Netzwerk-Profis sein, denn Lernen in Netzwerken ist DAS große Zukunftsthema!"

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