Lernkarten zur Aktivierung, Interaktion und Kollaboration
Aktivierung von Lernenden führt zu nachhaltigem Lernen
Die Autorinnen Lisa Kammerer und Kathrin Kochseder zeigen Möglichkeiten auf, wie Teilnehmende aktiv in Online-Seminaren eingebunden und miteinander kollaborieren können. Vorteile der Aktivierung von Lernenden sind nachhaltigeres Lernen, ganzheitliches und damit intensiveres Lernen, gesteigerte Motivation und Aufmerksamkeit, Kompetenzerwerb durch aktive Auseinandersetzung sowie lernförderliche Emotionen. Vorgestellt werden je drei Methoden entlang der folgenden sechs Seminarphasen: Warm-up, Information, Erarbeitung, Transfer, Abschluss, Energizer.
Aufbau der Lernkarten
Jede Seminareinheit ist idealerweise auf neunzig Minuten begrenzt. Sie kann einmalig oder mehrmalig mit denselben TeilnehmerInnen stattfinden. Mit Blick auf Interaktion und Kollaboration schätzen die Autorinnen eine Gruppengröße bis zu maximal 15 Teilnehmenden als optimal ein.
Für jede Seminarphase beschreiben die Autorinnen deren mögliche Zielsetzung und Leitfragen, die die Wahl einer passenden Methode vereinfachen. Ebenso werden Vorgehen, benötigte Tools bzw. Anwendungen und Alternativen vorgestellt. Auch wird das jeweils benötigte Zeitfenster für die einzelne Methode vorgeschlagen. Daneben finden die LeserInnen Hinweise auf den Grad der Interaktivität, die maximale Personenanzahl sowie Vorkenntnisse der Moderation und Teilnehmenden.
Beispiel: Assoziations-Basar als Warm-Up-Methode
Ein Beispiel für eine Warm-Up-Methode ist der Assoziations-Basar. Dabei bereitet die Moderation Fotos verschiedener Gegenstände vor und stellt Assoziationsfragen dazu – etwa: „Welcher Gegenstand steht für Ihr weiteres Vorgehen mit diesem Thema und warum?" Die TeilnehmerInnen können dann – verbal, mit Hilfe der Kommentarfunktion oder im Chat – ihre Assoziationen äußern.
Über die Methodensammlung
Die Methodensammlung ist im Rahmen des Projekts „Koordinierungsstelle Qualität" entstanden und steht unter der offenen Lizenz CC BY SA 4.0 International als offene Bildungsressource zur Verfügung. Die Basis dafür bildet das 2018 erschienenen Heft 12 „Webinare in der Erwachsenenbildung: Konzeption, Gestaltung und Umsetzung".
Die k.o.s GmbH ist eine wissenschaftsnahe Beratungseinrichtung. Das Projekt „Koordinierungsstelle Qualität" (weiter gelernt) hat zum Ziel, die Professionalisierung in der Weiterbildung und Erwachsenenbildung in Berliner Organisationen zu fördern. Hierzu entwickelt weiter gelernt Angebote und Konzepte für eine nachhaltige Erwachsenen- und Weiterbildung und unterstützt Einrichtungen bei der Gestaltung der Qualitäts- und Kompetenzentwicklung.
Kammerer, L. & Kochseder, K.; k.o.s GmbH (Hrsg.) (2020). Methodensammlung. Lernkarten zur Aktivierung, Interaktion und Kollaboration in Online-Seminaren. CC BY SA 4.0
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