Alle Informationen zu Bildungsberatung im aktualisierten Dossier
Bildungsberatung: Im Wandel begleiten
In unserer heutigen Gesellschaft sind alle Menschen mit schnell voranschreitenden Veränderungsprozessen konfrontiert, die einige Herausforderungen für jede/n Einzelnen mit sich bringen, beschreiben Götz, Haydn und Tauber im aktualisierten Dossier.
Als Beispiel nennen sie neue Arbeitsformen, atypische Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsplatzwechsel und Arbeitslosigkeit, die vermehrt integraler Bestandteil von Erwerbsbiografien sind, vor allem bei BerufseinsteigerInnen. Außerdem verliere Spezialwissen in einer flexiblen und dynamischen Arbeitswelt rasch an Wert bzw. müsse stetig aktualisiert werden. Bei diesen Herausforderungen kann Bildungsberatung Hilfestellung und Orientierung geben, so die AutorInnen.
Bildungsberatung spiele aber auch bei den derzeitigen demografischen Herausforderungen eine Rolle, so Götz, Haydn und Tauber im Dossier. Denn zunehmend werde Bildungsberatung auch für ältere Menschen eine relevante Unterstützungsleistung. So gibt es vermehrt arbeitsmarktpolitische Bestrebungen, die Arbeitskräfte länger in Erwerbstätigkeit halten sollen, um den demografischen Herausforderungen zu begegnen.
Verschiedene AkteurInnen und vielfältige Landschaft
Die Beratungslandschaft in Österreich ist vielfältig und von unterschiedlichen AkteurInnen gestaltet und beeinflusst. Götz, Haydn und Tauber beschreiben im Dossier, dass Bildungsberatung in sehr unterschiedlichen Organisationen verankert ist: in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen und Universitäten, wie auch im Kontext arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, bei Interessenvertretungen, in betrieblichen Settings sowie in kommunalen, gemeinnützigen und privaten Einrichtungen.
Auch die Steuerung und Finanzierung findet durch unterschiedliche politische AkteurInnen statt, zeigen die AutorInnen auf. Von der EU über verschiedene zuständige Bundesministerien und Landesregierungen bis zu regionalen Politikkörpern steuern und fördern unterschiedliche politische Ebenen die Bildungsberatung.
Eine Initiative, die insbesondere anbieterneutrale und auch kostenfreie Bildungsberatung bietet, ist die Initiative Bildungsberatung Österreich, die 2011 vom BMBWF (damals BMBF) lanciert wurde. In deren Rahmen bieten über 30 Einrichtungen in unterschiedlichen Bundesländern kostenfrei Bildungsberatung an, so Götz, Haydn und Tauber.
Professionalisierung der Bildungsberatung auf unterschiedlichen Ebenen
Die AutorInnen des aktualisierten Dossiers zeigen auf, dass Professionalisierung und Qualität der Bildungsberatung auf unterschiedlichen Ebenen voranschreitet. Zum Beispiel ist durch die Initiative Bildungsberatung ein flächendeckendes Bildungsberatungsangebot vorhanden, das sich durch länderübergreifende Zielsetzungen und Dokumentationsvorgaben auszeichnet. Dies könne als Institutionalisierung des Angebots und damit als Teilprozess einer zunehmenden Professionalisierung verstanden werden, so die AutorInnen.
Seit der Förderperiode 2015-2018 wird innerhalb der Initiative Bildungsberatung Österreich zudem ein Schwerpunkt auf die Untersuchung der Effekte und Wirkungen von Leistungen der Bildungsberatung gesetzt. Dort zeigt sich laut den AutorInnen, dass Bildungsberatung auf unterschiedlichen Ebenen wirkt. Zum Beispiel ergab die Untersuchung 2019, dass KundInnen von Bildungsberatung nach einer Beratung weiterbildungsaktiver sind als vor einer Beratung.
Auch professionelle Ausbildungswege und der fachliche Austausch tragen zur Professionalisierung des Feldes bei, so Götz, Haydn und Tauber. Dazu finden z.B. regelmäßig überregionale Vernetzungstagungen statt, die den Austausch der Beratungslandschaft fördern, aber auch Informationen und Kompetenzen verwandter bildungs- und arbeitsmarktpolitischer AkteurInnen einbringen. Die nächste Vernetzungstagung findet von 16. bis 17. September 2020 statt.
Das aktualisierte Dossier gibt es kostenfrei online und steht unter der offenen Lizenz CC BY.
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